An Lehre gab es 1x/Woche ein unfallchirugisches Seminar vor Ort und 1x/Woche ein Online-Seminar der Allgemeinchirurgie.
Ich war die ersten 8 Wochen auf Station 18/19 eingeteilt (Allgemeinchirurgie, Schwerpunkt Leber-/Pankreas-/Kolorektal-/Thoraxchirurgie). Wir waren sehr viele PJs (8), von denen aber natürlich nicht immer alle da waren, sodass man meist zu viert oder fünft auf Station war. Man konnte sehr viel mit in den OP gehen und mit am Tisch stehen. Die Stimmung auf Station und im OP war sehr gut, viel besser, als ich es aus anderen Häusern kenne. Im OP wurde man gut integriert und hat viel gelernt (natürlich etwas von OP und Operateur abhängig). Auf Station gab es typische "PJ-Aufgaben" zu erledigen (Blut abnehmen, Flexülen legen, Briefe schreiben, Drainagen ziehen) und wenn viele PJs da waren, stand man sich manchmal ein bisschen im Weg rum. Mit viel Eigeninitiative und Motivation wurde einem aber auch mehr Verantwortung übertragen. Nachmittags konnte man bei den Oberarzt-Visiten mitgehen. Meist war der Tag um 16 oder 17 Uhr vorbei, es fiel aber auch nicht auf, wenn ein Teil der PJs schon früher ging. Hauptsache es blieb jemand für eventuelle Notfälle bis zum "Ende". Mittagspausen waren immer möglich. Insgesamt waren manche Tage spannender als andere und man musste sich etwas anstrengen, um wirklich "gesehen" zu werden. Die Assistenzärzt*innen haben einem immer gerne Aufgaben gegeben, die Motivation für Lehre war aber sehr unterschiedlich.
Für 2 Wochen konnte man in die chirurgische Rettungsstelle rotieren. Hier war ich in der Spätschicht (15 - 23:30 Uhr) eingeteilt. Die 2 Wochen waren sehr lehrreich, man konnte Wunden nähen, Verbände und Gipse anlegen, im Schockraum mit dabei sein und allgemein viele Patient*innen untersuchen und aufnehmen. Auch hier war es natürlich abhängig von den Assistenzärzt*innen und dem Tagesstresslevel, wie viel einem beigebracht wurde und wie viel man selber machen durfte. Ich habe zum Glück sehr gute Erfahrungen gemacht.
Die letzten 3 Wochen ging es dann auf die chirurgische Intensivstation 21i. Diese wird interdisziplinär geführt (die Assistenzärzt*innen sind sowohl aus der Chirurgie, als auch aus der Anästhesie, die Oberärzt*innen sind Anästhesist*innen), man lernt v.a. viel über Anästhesie und Intensivmedizin. Jeder Tag war sehr unterschiedlich, man wusste nie, was auf einen zukommt, was die Wochen sehr spannend und lehrreich gemacht hat. Man lernt ZVKs und Pleuradrainagen zu legen und setzt sich allgemein viel mit Beatmung, Narkose, Dialyse etc. auseinander. Man konnte eigene Patient*innen untersuchen und vorstellen. Die Betreuung war sehr gut und man merkte, dass die Ärzt*innen sehr motiviert sind, einem viel beizubringen. Insgesamt waren die 3 Wochen mit die lehrreichsten in dem Tertial und ich wäre gerne noch länger dort geblieben.