Zur Organisation vorab: Einfach die Sekretärinnen anschreiben, diese Antworten immer überaus höflich und in Windeseile. Wer ein Zimmer braucht kann das einfach bekanntgeben und sehr günstig im (mit dem Krankenhaus durch einen Gang verbundenen) Wohnheim unterkommen. Zu Beginn gibt es einen wunderbar strukturierten Einführungstag, man hat also genug Zeit sich zurechtzufinden, und wird mit Kaffee und Essensgutscheinen versorgt. Dienstplan wird einem ca 3 Wochen vor Beginn zugeschickt, meistens 4 oder 5 Tage die gleiche Schicht (Tag, Spät oder Nacht), danach 2-3 Tage frei.
Zur Arbeit:
Im BSS kommt notfallmäßig wirklich alles zusammen: Von Schwindel über STEMI, Stroke, Frakturen, Luxationen, akutes Abdomen, diverse Wunden, Intox, Reanimationen, und und und, es wird medizinisch ein sehr breites Spektrum abgedeckt! Man hängt sich am besten zu Beginn der Schicht (7:00, 16:00 oder 23:00) an einen Assi dran und tut so viel wie man sich selbst zutraut. Oft wurde ich zu Beginn gefragt 'Magst du jetzt Anamnese machen oder Statuieren? Ich ergänz den Rest wenn was fehlt.' In meiner ganzen Zeit hier gabs wirklich nie einen Moment in dem man mir etwas nicht überaus freundlich erklärt hätte oder auf eine Frage nicht eingegangen wäre! Wenn mal weniger los war haben sich die AssistentInnen und auch OberärztInnen (!!!) oft Zeit genommen mir einen spannenden Fall der letzten Tage umfassend vorzustellen! Wirklich hervorragendes Teaching! Mit der Zeit sind dann auch meine Aufgaben gewachsen: Oft durfte ich PatientInnen unter Rücksprache mit den OAs selbst betreuen, Wunden alleine nähen, weitere Untersuchungen anordnen oder selbst Sonos durchführen. Falls man sich etwas mal nicht zutrauen sollte wird einem aber sofort geholfen und niemand ist enttäuscht darüber! Die Assis sind besonders froh und auch sehr dankbar wenn man ihnen beim Berichte verfassen in stressigen Situationen hilft. Zur Pflege besteht ein eher distanziertes Verhältnis, was vermutlich auch von der räumlichen Trennung auf der Station kommt. Im Abschlussgespräch nimmt sich die leitende Oberärztin auch nochmal ausführlich Zeit um Feedback einzuholen.
Alles in allem: 100% Empfehlung! Ganz großes Lob! Man kümmert sich hier wirklich darum die Studis aktiv ins Team einzugliedern und nicht nur nebenher laufen zu lassen (bevor ich noch das erste Mal dazu gekommen bin mich vorzustellen wurde ich schon auf einen Kaffee eingeladen, und ca. 1283791 Mal gefragt 'magst du mit mir zum Patienten soundso gehen?').
Bewerbung
Ca. 1 Jahr im Voraus, geht aber sicher auch kurzfristiger.