PJ-Tertial Chirurgie in Klinik Schongau (12/2021 bis 3/2022)
Station(en)
ACh, UCh, NA
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte keine großen Erwartungen an die Chirurgie, aber alles in allem war es ein schönes und entspanntes Tertial. Das Krankenhaus Schongau ist ein kleines Haus, man rotiert hier in die Allgemein- und Unfallchirurgie, sowie auf Wunsch in die Notaufnahme und Radiologie.
Ausnahmslos alle Ärzt*innen sind sehr sehr nett und daran interessiert, dass man gut eingebunden wird. Auch die PJ Ansprechpartnerin ist ausgesprochen nett und steht einem jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
Die Assistenzärzt*innen sind relativ knapp besetzt, so dass es nicht selten vorkam, dass man die Station alleine schmeißen musste. Im OP ist man standardmäßig die 1. Assistenz, kleinere Eingriffe darf man unter Aufsicht auch mal selbst machen. Zunähen ist je nach OA eigentlich auch häufig möglich.
Dienste in der Notaufnahme oder am Wochenende zum Blut abnehmen sind immer möglich, wenn man sich ein paar freie Tage erarbeiten möchte.
Das PJ Seminar findet 1x wöchentlich statt. Mittagessen ist immer möglich und kostenlos. Es gibt nur ein täglich wechselndes Gericht, welches eher selten vegetarisch ist. Es gibt aber auch immer Salat oder sehr leckere Paninis.
Allgemeinchirurgie:
Hier beginnt der Tag gegen 7.30 Uhr mit der Visite, um 7.45 Uhr findet die Frühbesprechung statt. Danach geht es entweder in den OP (überwiegend TAPPs, LSK-CHEs, Appendektomien und Nabelhernien, selten auch größere Eingriffe) oder auf Station. Hier hilft man beim Blut abnehmen und Briefe schreiben, um 15 Uhr gibts nochmal eine kurze Besprechung und nach der Nachmittagsbesprechung um 15.30 Uhr hat man Feierabend.
Unfallchirurgie:
Der Tag beginnt um 7.45 Uhr mit der Frühbesprechung, danach findet die Visite statt. Meistens blieb man dann auf Station für die Blutentnahmen etc. und wurde hin und wieder zu den OPs dazu gerufen. Auch hier bleibt man eigentlich nie länger als bis zur Besprechung um 15.30 Uhr.
NA:
Hat mir persönlich am meisten Spaß gemacht. Hier kann man recht eigenständig arbeiten und eigene Patienten untersuchen, Bildgebung anmelden und so weiter. Wunden zum Nähen gab es auch fast jeden Tag. Wenn auf Station mal nichts mehr los ist, kann man hier auch außerhalb einer Rotation immer vorbei schauen.
Radiologie:
Auf Wunsch lässt sich eine Rotation in die angeschlossene radiologische Praxis organisieren. War eine sehr entspannte Woche mit Arbeitszeiten von 10-12 Uhr :D
Wohnung, Freizeit etc:
Die Klinik stellt Wohnungen im durch einen Tunnel zum Krankenhaus verbundenen Wohnheim. Diese sind groß und modern, haben Küche und Bad und sind mit allem ausgestattet, was man so braucht. Zusätzlich hat jedes Apartment einen Balkon.
Der Freizeitwert ist natürlich enorm. Schongau ist ein ganz nettes Städtchen, viel los ist aber nicht. Nach München fährt man ca 1,5 Stunden, im nächsten großen Skigebiet ist man in einer Stunde (Garmisch) und Berge zum Wandern sind in 20-30 min zu erreichen. Grundsätzlich empfiehlt es sich nach Möglichkeit ein Auto vor Ort zu haben.
Für Leute, die Interesse an eigenständigem Arbeiten und weniger Lust auf riesige OPs haben, kann ich das Tertial in Schongau sehr empfehlen. Man muss sich aber im Klaren sein, dass das Haus wirklich sehr klein ist und es entsprechend manchmal einfach wenig zu tun gibt.