Ich habe die erste Hälfte meines PJ der Inneren Medizin in der Medizinische Klinik D auf der Station 13a Ost gemacht. Hier werden Patienten der Nephrologie, Patienten mit rheumatischen/autoimmunen Systemerkrankungen mit Nierenbeteiligung, Patienten mit unklaren internischen Erkrankungen (FUO, etc) und allgemein-internistische Patienten behandelt.
Die "Bewerbung" lief über das PJ-Portal, in welchem man auch schon eine internistische Fachdisziplin auswählen konnte, in welcher man gerne Teile seines PJ machen möchte. Ich habe mich für die Medizinische Klinik D entschieden, da diese unter den Studierenden in Münster einen sehr guten Ruf hat. Ein paar Monate vor Tertialbeginn wird man vom UKM für die Formalitäten kontaktiert. Zu diesem Zeitpunkt (Herbst 2021) musste man dann nochmal über den direkten Mailkontakt die internistischen Fächer angeben, in welchen man eigesetzt werden möchte.
Team:
Das Team war insgesamt sehr nett. Natürlich unterscheiden sich die Assistenten darin, wie viel Kompetenzen sie dem PJler zugestehen, wie viel sie erklären, wie freundlich sie sind und wie sie arbeiten. Ich kann aber ganz ehrlich sagen, dass es in dieser Abteilung (anders als in anderen Abteilungen in meinem PJ) keinen Assitenten gab, mit dem die gemeinsame Arbeit eine Zumutung war und die allermeisten Assistenten waren total nett. So gut wie alle Assistenten haben, nach einer kurzen Einarbeitung, einem eigene Patienten zugeteilt, die man unter Aufsicht selbstständig betreuen durfte.
Die Oberärzte, mit denen man auf Station zusammengearbeitet hat, waren sehr nett. Einer der OÄ hat sich jede zweite Woche freitags Zeit genommen, um zusätzlich zu dem 2 mal die Woche stattfindenden Unterricht, ein kleines Teaching mit den PJlern zu machen, bei welchem jeder ein Thema seiner Wahl in einer kurzen Präsentation vorstellen sollte. Das Teaching musste leider mehrmals aufgrund von zeitlichen Engpässen aufgrund von Corona, etc. ausfallen.
Da man, wie schon zuvor erwähnt, auf der Station 13a Ost auch selbstständig Patienten betreuen durfte, hatte man auch viel Kontakt mit den OÄ bei den täglichen Kurvenvisiten. Hierbei wurde man wie ein vollwertiger Assistenzarzt behandelt, der eigene Input wurde ernst genommen und es wurde einem auch viel erklärt.
Wie die Assisten und die OÄ, war auch der Chefarzt sehr nett. In gemeinsamen Besprechungen wurde sich vor der versammelten Abteillung immer wieder Zeit genommen, um den anwesenden Studierenden etwas zu erklären. Man wurde auch häufiger gequizt, aber nie so, dass es unangenehm wäre oder man doofe Kommentare bekam, wenn man etwas nicht wusste. Bei jeder Gelgenheit wurde man persönlich Angesprochen, ob man noch Fragen zu einem bestimmten Thema hätte. Es war wirklich schön zu sehen, dass dem Chef ein respektvoller Umgang gegenüber den Studierenden und eine gute Lehre im klinischen Alltag sehr wichtig waren.
Auch von pflegerischer Seite herrschte ein sehr guter Umgang und ein gutes gemeinsames Arbeiten.
Unterricht:
Der Unterricht fand 2 mal die Woche am Montag und Donnerstag von 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr statt. Meistens in Präsenz, selten auch mal über zoom. Es wurden dabei Seminare für alle internistischen PJler zu allen internistischen Disziplinen gehalten. So hat man auch etwas über Fächer gelernt, in die man nicht rotiert ist. Man musste sich die Präsenz im Unterricht im Logbuch bescheinigen lassen, da diese z.T. Pflicht war. Wie schon zuvor erwähnt, gab es noch das Stations-interne Teaching von einem der OÄ.
Aufgaben:
- Blutentnahmen und Nadeln legen: Es gab auch eine angestellte MFA, die man morgens bei den BE unterstützte. Deswegen war man morgens damit immer ziemlich schnell fertig.
-Patienten aufnehmen, samt körperlicher Untersuchung
-Patienten visitieren
-Patienten betreuen, samt Dokumentation
-Patienten bei der Kurvenvisite mit den OÄ, bei der Chefarztvisite und ggf .auch bei der Röntgen- und Pathologiebesprechung vorstellen
-Arztbriefe schreiben
-Bei Nierenpunktionen assistieren: Die gewonnenen Proben mussten dann immer persönlich von einem PJler in die Pathologie gebracht werden.
-Urinsediment anfertigen und zusammen mit einem Assistenten/OA befunden
Insgesamt war es für mich persönlich ein sehr gutes halbes Tertial. Es herrschte in der Abteilung ein wirklich guter und freundlicher Umgang und durch das viele Erklären und den Unterricht, konnte ich mein internistisches Wissen deutlich erweitern.
weiteres Pros:
- Man konnte immer Mittagspause machen.
- Am UKM hat man täglich ein Guthaben von 4,50€ für die recht gute Mensa.
- Man hat das Gefühl, dass man sehr eigenständig Arbeiten darf.
- Von der Klinik bekommt man ein sehr gutes und ausführliches Skript gestellt.
- Es werden auf der Station 13a Ost auch allgemein-internistische Patienten behandelt (z.B. ältere Menschen mit einer Pneumonie), wodurch man fachlich auch eine gewisse Abwechslung hatte.
- Keine strenge Anwesenheitspflicht.
Cons:
- Fachlich sind die Nephrologie und die Rheumatologie schon recht komplex. Ich habe neben dem PJ häufig in das Lehrbuch/Skript geguckt um fachlich "mitzukommen".
- Bezügliche Anwesenheit war die Abteilung recht entspannt, wenn man einen oder mehrere Patienten jedoch selber betreut hat, ist es durchaus mal vorgekommen, dass man erst nach 16:30 Uhr nach Hause gekommen ist.
- Handwerklich macht man neben BE, Nadeln legen und körperlicher Untersuchung sehr wenig.
- Teilweise Pflicht zur Anwesenheit im PJ-Unterricht.