Allgemeinchirurgie, Kinderchirurgie, Burn Unit, Dermatologie
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurz vorweg: Meine Hauptmotivation nach Tansania zu gehen war, ein entspanntes PJ mit viel Freizeit und möglichst wenig Arbeit. Man hätte die Möglichkeit gehabt viel zu lernen und zu machen, aber ich hab überwiegend gechillt und war da im Urlaub.
Unterkunft: International Studierende und Ärzte können ein Zimmer auf dem Doctors Compound der Klinik für die Zeit des Aufenthaltes mieten. Das Compound ist etwa 10min zu Fuß vom KCMC entfernt und hat zwei Gates, die 24/7 von Security bewacht werden. Es gibt Häuser mit je 4-5 Zimmern, in denen andere PJlern und Famulanten untergebracht sind. Jedes Haus hat eine eigene Küche, 2 Badezimmer, ein großes Wohnzimmer und einen großen Garten, durch den manchmal Äffchen laufen. Es gibt keine Waschmaschine und gelegentlich Strom- und Wasserausfall. Ansonsten waren die Zimmer aber gemütlich und für den Preis absolut in Ordnung. Täglich kommt eine Haushälterin vorbei, die die gemeinsam genutzten Räume wischt und die Bettwäsche 1x/Woche wechselt.
Mitzunehmen: Scrubs, Masken, OP-Hauben und OP-Schuhe falls man in den OP möchte. Die Ärzte tragen zwar Kittel in der Frühbesprechung und Visite, aber alle Internationals tragen nur Kasacks, bei denen die Farbe auch egal ist.
Das KCMC: Die Klinik ist in Tansania sehr bekannt und gehört zu den größten und am besten ausgestatteten Krankenhäusern in der Region. Dementsprechend finden sich in den verschiedenen Departments sehr viele interessante Fälle. Nach Absprache mit dem Head of Department ist es auch in Ordnung für 1-2 Tage in andere Kliniken zu rotieren, was ich sehr empfehlen kann, da man so einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche erhält:
General Surgery: Mein eigentliches Department für die Zeit am KCMC. Operiert wird in 2-3 Sälen und je nach Auslastung etwa 2-5 Patienten pro Saal pro Tag. Von Allgemeinchirurgie, über Kinder- bis zur Neurochirurgie sieht man hier so gut wie alles.
Burn Unit: Gehört zur chirurgischen Abteilung, lohnt sich auf jeden Fall.
Dermatology: Die Klinik ist zugleich ein internationales Training Center für Ärzte und verfügt über eine große Abteilung für Menschen mit Albinismus.
Gynecology and obstetrics: Geburten vor allem nachmittags/abends/nachts zu sehen.
Orthopedics
Emergency Department
Internal Medicine
Pediatrics
Pathology
Klinischer Alltag: Die Frühbesprechung in der Chirurgie fängt um 7.30 Uhr an. Hier werden die Neuaufnahmen der letzten Nacht bzw. am Montag vom Wochenende vorgestellt. Die Patienten werden direkt am Bett besprochen. Die Ärzte haben alle ihre Tablets oder Laptops dabei, auf denen sie die Fälle aufrufen und auch Befunde wie MRT oder Röntgen Bilder werden durch die Runde gegeben. Nach der Morning Round gehen in der Regel alle zu Jacob’s, um zu frühstücken. Die Visite beginnt anschließend um 9.30. Man kann entweder zur General Surgery oder aber auch zur Pediatric Surgery gehen. Hier findet dann zeitgleich auch Bedside Teaching statt, sodass die Visite 2-3h dauert. Die OPs fangen meist nicht vor 10.00 Uhr an, da alles wesentlich langsamer abläuft. Auch im Saal sind oft bis zu 20 Personen, aber die Ärzte sind immer sehr bemüht viel zu erklären und wenn man nachfragt und Interesse zeigt, darf man sich auch Einwaschen und mit an den Tisch.
Sprache: Im Krankenhaus wurde hauptsächlich Englisch gesprochen, sodass man in den Besprechungen gut folgen konnte. Auch außerhalb können die meisten sehr gut Englisch, sodass die Verständigung nie ein Problem war. Ansonsten wird Swahili gesprochen. Auf dem Compound wohnt eine Swahili Lehrerin, bei der man alleine oder in Gruppen Stunden nehmen kann. Würde ich sehr empfehlen, da sich alle immer gefreut haben, wenn man ein wenig auf Swahili reden konnte.
Sicherheit: Tansania ist ein sicheres Land. Vor allem Moshi und der Bezirk, in dem das KCMC ist und wo man als PJler wohnt sind sehr sicher. Trotzdem sollte man nachts nicht alleine, sondern in Gruppen losziehen und nur das Nötigste an Bargeld und Wertsachen mitnehmen.
Freizeit: Moshi ist der idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen in die Umgebung und hat unglaublich viel zu bieten. In der Nähe vom Compound gibt es eine Bar (Amuzz), einige Restaurants und einige Hotels mit Pools, die man für wenig Geld nutzen kann. Direkt gegenüber befindet sich das UWC, eine internationale Schule, mit Gym und Pool, bei der man für 20$ im Monat trainieren kann. Für kleinere Wochend-/Tagestrips kann ich den Tour Guide William (+255 786 477 505) sehr empfehlen, da er Fahrten für 100.000 TSH anbietet, die man sich je nach Personenanzahl entsprechend teilen kann und somit sehr günstig unterwegs ist. Es gibt zahlreiche Wasserfälle, Kaffeetouren, die Hot Springs, Lake Chala und ein Masai Dorf in der Nähe. Falls Zeit für größere Ausflüge ist, kann man nach Arusha oder Dar Es Salaam, eine Safari im Tarangire und Serengeti Park, am Lake Manyara und im Ngorongoro Krater machen, in den Usambara Mountains wandern oder Mount Meru und natürlich den Kilimanjaro besteigen. Es gibt außerdem Direktflüge vom KIA nach Sansibar.
Bewerbung
Bewerbung: Ich habe mich etwa ein halbes Jahr vorher bei Aneth Nyka, der Zuständigen im International Office, per Mail beworben (kcmcinternational@gmail.com). In der Regel antwortet sie relativ zügig (2-3 Wochen), da ich noch die Äquivalenzbescheinigung beantragen musste, habe ich zwischenzeitlich auch per WhatsApp mit ihr geschrieben (+255 764 921 711). Auch vor Ort wird mit ihr hauptsächlich darüber kommuniziert.
