PJ-Tertial Innere in Klinikum Grosshadern (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Hämatologie/Onkologie, Nephrologie, Internistische Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Es gibt 2 Rotationen in zwei Fachabteilungen, wobei aber nicht alle Kombinationen möglich sind.
dabei muss aus zwei von 3 Bereichen jeweils eine Fachrichtung gewählt werden.
1. Bereich: Kardio, Nephro, Angiologie
2. Bereich: Gastro, Endokrino/Diabetologie, internist. Intensiv, Infektiologie
3. Bereich: Pneumo, Häm/Onko, Rheuma, Geriatrie.
Es gab eine Aufwandsentschädigung von 500€ sowie Essensmarken für die Mensa. Vor Tertialbeginn würde ich nochmal nachfragen, ob es die Aufwandsentschädigung noch gibt, diese wurde nämlich mal wegen Corona eingeführt und wird ggf. nicht verlängert.

Ich hatte hierbei Häm/Onko und Nephrologie genommen. Außerdem gibt es noch eine Woche in der internistischen Notaufnahme.

Häm/Onko:
Ich hatte eine sehr gute Zeit hier. Das ärztliche Personal war immer sehr freundlich und hilfsbereit, das nichtärztliche war ok.
Da wir viele PJler waren, wurde man eingeteilt auf Normalstation, Tagesstation, Privatstation oder (freiwillig) Coronastation. Untereinander tauschen geht natürlich.
Ich war auf der Normalstation.
Der Tagesablauf war so: Auf Station gegen 7.30 für BEs. Dabei teilt man sich die Arbeit mit 1 MFA und den anderen PJlern (sind bis zu 4 auf Station), sodass man in etwa 5-10 BEs pro Tag zu machen hatte, war also machbar. Dann kam die Visite, einmal wöchentlich OA-Visite. Man war eigentlich immer gut eingebunden und hat Z.t. Teaching bekommen. Oft kamen aber zeitgleich Aufnahmen, die dann aber auch recht lehrreich waren: Man hat sich selbstständig zum Fall/Krankheitsbild kurz eingelesen, dann Anamnese und körperliche Untersuchung gemacht, und dann den Assistent*innen vorgestellt. Nach einer gewissen Einarbeitung konnte man dann auch gleich das weitere Procedere vorschlagen, selbst unter Aufsicht Untersuchungen, Labor usw. anmelden und dann auch die Briefe schreiben.

Oft, insbesondere bei den OA-Visiten, gab es auch Zeit, einige Krankheitsbilder der Patient*innen durchzusprechen, die Uni-typisch eher seltene Erkrankungen waren. So hatte man dann schon einige Patient*innen wirklich " von A-Z" betreut, was ich als sehr alltagsnah und lehrreich empfand. Für den Anfang im Beruf sicher nützlich!

Abgesehen davon konnte man viele Prozeduren wie Knochenmarkspunktionen, Aszitespunktionen, usw. unter Anleitung durchführen und auch gemeinsam Diagnostik wie EKGs, CTs usw. besprechen. Dass man 1-2h BEs gemacht hat an manchen Tagen fand ich daher dann auch einen fairen Deal.
Man konnte eigentlich immer Mittagessen (gemeinsam mit den anderen PJs oder mit den Stationsärzt*innen) und auf Fortbildungen gehen, die 4x Woche angeboten wurden und fast immer auch wirklich statt fanden (es ist auf jeden Fall eine gute Idee, zu sagen, man würde jetzt auf die Fortbildung gehen, statt zu fragen, ob man darf).

Es gab einige für mich eher kleinere Negative.
An der großen Uniklinik ist man natürlich "eine*r von vielen". Das heißt, vor allem das nicht-ärztliche Personal begegnet einem eher gleichgültig und auch sonst ist es eher kein familiäres Arbeitsumfeld (meistens waren alle jedoch zumindest professionell-höflich).
Dadurch, dass man so viel gemacht hat kam es tatsächlich regelmäßig vor, dass ich bis 17 oder gar 18 Uhr geblieben bin. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das erwartet wurde, aber man durfte dann vielleicht doch eher mal mehr machen, wenn man um 16 Uhr noch nen Brief geschrieben hat. Wenn man ein eher entspanntes Tertial will oder überhaupt kein Interesse an der Inneren hat, ist die Häm/Onko vielleicht nicht so ideal. Auch sind viele Pat. schwer krank und psychisch belastet, was einen auch selbst belasten kann. Durch das tolle Team kam ich aber ganz gut zurecht.

In der Nephrologie, einer eher kleineren Abteilung, war ich auf Station, Dialyse, in der Ambulanz und im (nephrologisch & rheumatolischen) Konsildienst.
Ich war die erste Hälfte auf Station und die zweite Hälfte auf der Dialyse/Ambulanz/Konsildienst.
Hier waren wiederum alle sehr sehr nett zu mir, und es war deutlich entspannter als in der Hämatologie/Onkologie. Die Tätigkeiten waren wieder ähnlich, BEs (deutlich weniger als in der Hämato/Onko), Visiten mit gehen, Anamnesen, körperliche Untersuchungen und Briefe sowie Nierensonographien und Shaldon-Anlagen.
Es gab immer sehr viel Zeit für Erklärungen, insbesondere von Seiten der OAs und FÄ. Ich durfte auch bei Shaldon-Katheter-Anlagen assistieren und zum Schluss sogar eine unter Anleitung selbst durchführen.
Besonders lehrreich war auch der Konsildienst, bei dem ich am Schluss auch selbst die Pat. sehen durfte und Behandlungsvorschläge machen.
In dieser Rotation hatte ich das Gefühl, besonders viel nephrologisches, rheumatologisches und allgemeininternistisches Fachwissen gesammelt zu haben.
Dadurch, dass es weniger "dezidierte" PJler-Aufgaben (vor allem abseits der Station) gab konnte man oft auch mal früher nach Hause gehen, langweilig war mir jedoch nie.

In beiden Rotationen war man auch in die Lehre eingebunden, man hat Teachings für Studierende aus den niedrigeren Semestern gemacht. Mir macht das Spaß, ist natürlich nicht für jede*n was.

Die Notaufnahmerotation war sehr cool und etwas chaotisch, man durfte selbst zahlreiche Pat. sehen und vorstellen und sich seine Zeit selbst einteilen (ich war immer im Zwischendienst von 11-20 Uhr da). Da es sehr viele internistische PJler im Klinikum gibt, war die Rotation leider nur eine Woche. Das war sehr schade.



Insgesamt ein Top Tertial aus dem ich wirklich sehr viel mitgenommen habe.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
EKG
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
EKGs
Notaufnahme
Briefe schreiben
Punktionen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27