Ich kann das PJ in der Inneren in Bogenhausen auf jeden Fall empfehlen! Ich selbst war zwei Monate in der Kardiologie, ein Monat in der Pneumo und ein Monat auf Intensiv. Zu Beginn des PJ treffen sich alle PJs der Inneren mit Frau Koschke und teilen sich selbst in die einzelnen Fachbereiche ein (nach Plan soll jeder einen "großen" Fachbereich also Kardio oder Gastro und einen "kleinen" Fachbereich wie Pneumo/Endo/Rheuma/ZNA etc. machen, CAVE: es gibt nur vier Plätze Kardio und zwei Plätze für die ZNA). Im Zweifelsfall wird gelost, was bei uns eigentlich auch ganz gut funktioniert hat, Frau Koschke ist aber eigentlich auch super flexibel, sodass man wenn man einen Partner findet auch noch wild hin und her tauschen kann.
Kardio:
Auf der Kardio gibt es die Stationen 17/25/26. Ich selbst war auf der 26, die Privatstation. Dort ist man mit drei Assistenzärzten und bis zu drei PJ/Famulanten/PA-Studis und somit im Normalfall 1:1 mit einem AA unterwegs. Morgens gibt es eine Runde Blutabnahmen, die sich aber sehr in Grenzen halten (hier ist vor allem auf der 17 viel zu tun, da hier einfach mehr Pat. liegen, im Normalfall helfen jedoch die anderen PJ oder AA aus wenn es mal echt zu viel sein sollte). Wenn man die BAs gemacht hat geht man mit seinem AA auf Visite mit, bespricht Patienten und Krankheitsbilder und kann sich selbst aktiv in die Planung der Pat. einbringen. Über den Tag hinweg gibt es dann immer wieder mal mehr mal weniger Aufnahmen, die man dann selbstständig komplett machen kann. Hier kommen meistens eher recht kardiologische Pat., die meistens schon von der Präklinik einen recht genauen Plan mitbringen, was mit ihnen im stationären Aufenthalt gemacht werden soll. Trotzdem kann man sich hier selbst auch viel überlegen und findet doch immer das ein oder andere was man noch einbringen kann. Zusätzlich gibt es dann je nach OA im Verlauf des Tages eine OA-Visite, die immer sehr lehrreich ist. Herauszuheben ist hier die Visite mit dem GfOA Rogowski, der einen zwar immer fordert aber dadurch die Visite sehr lehrreich ist und auch immer gute Laune verbreitet. Wenn auf Station nicht so viel los ist bzw. die anfallende Arbeit getan ist hat man immer die Möglichkeit in die verschiedenen Funktionsbereiche (Echo/EKG/Katheter/Ergo/etc.) zu gehen und dort zuzuschauen oder aktiv zu werden. Auch eCV oder ähnliches kann man hier selbst durchführen. Alles in allem ist die Stimmung im Team einfach echt super, was das arbeiten dort einfach super angenehm macht!
Pneumo: hier war ich auf Station 18, daneben gibt es noch die 12 mit Tagesklinik Onko und 34 (Privat). Auch in der Pneumo ist das ärztliche Team super nett und gewillt einem was beizubringen. Die meisten waren jedoch bei mir noch recht neu in der Abteilung, weshalb sie sich selbst noch etwas einfinden mussten, was aber der ganze Sache eher zuträglich war, da man sich selbst super viel einbringen konnte und mit den AA zusammen lernen konnte. Hier war es bei mir so, dass ich eigentlich immer einem AA zugeteilt war und unter diesem Pat. selbst betreut hatte. Blutabnahmen muss man hier nicht machen, da es eine MFA gibt, die diese übernimmt. Schwerpunkt der Abteilung ist die Onko, weshalb man viele (N)SCLC-Pat. sowie das breite Band der Pneumo hat. Meistens habe ich nicht-onko Pat. betreut, da man hier mehr selbst nachdenken und einen Therapieplan entwerfen konnte. Arztbriefe (macht man auf der Kardio nicht, da es hier noch Schreibkräft gibt), Labor und Diagnostik habe ich gegen Ende hin fast alles selbstständig anordnen dürfen und am Ende den Plan mit den AA oder OA besprochen. Auch hier hat man immer die Möglichkeit in die Funktion zu gehen, was ich jedoch nicht so sehr ausgenutzt habe, da ich das selbstständige Arbeiten auf Station sehr geschätzt habe. Einziger Kritikpunkt hier ist die Pflege bzw. die Stationsleitung der 18 mit der der Umgang wirklich einfach sehr sehr schwierig ist. Hier muss man sich als AA oder PJ echt viel anhören, aber hier gilt es auf Durchzug zu schalten. Trübt jedoch leider die Stimmung auf der ganzen Station und man merkt echt einen Unterschied ob sie da ist oder nicht.
02/Intensiv: die Station 02a und 02b sind die internistischen Intensivstationen und eigentlich für PJ nicht vorgesehen. Da Frau Koschke jedoch super flexibel ist und ihre einzige Vorgabe ist, dass jede Station einen PJller hat, kann man bei mehr PJler Kapazität auch auf die Intensivstation rotieren. Hier findet man ein breit gemischtes Bild internistischer Patienten hervor. Zu meiner Zeit waren noch zwei AA zur Einarbeitung da, weshalb wir personell sehr sehr gut aufgestellt waren und praktische Fähigkeiten eher diesen vorbehalten waren. Hier lernt man vor allem fachlich viel und auch hier sind die OA-Visiten ein echtes Erlebnis und man wird vom leitenden OA wirklich viel aber auch sehr interessant ausgefragt, was ein enormer Wissenszuwachs sein kann.
Funktionstag: eine Bogenhausener Eigenheit ist der Funktionstag am Freitag. Hier ist der Plan, dass man als PJ einmal durch alle internistischen Funktionsbereiche rotiert, was jedoch nur 8 sind. Wenn man diese 8 durchgemacht hat, ist einem freigestellt, was man an den anderen restlichen Freitagen macht. Generell werden Fehltage sehr sehr kulant gehandhabt.
Also alles in allem ist das PJ in Bogenhausen ein 12/10. Einziger großer Kritikpunkt ist die fehlende Bezahlung, Essen ist jedoch umsonst und immer mit den Abteilungen möglich.