OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Pro:
Sehr nettes Team, sowohl Assistenz- als auch Oberärzt:innen haben sich Mühe mit Lehre gegeben, sehr flache Hierarchien, auch Oberärzt:innen werden geduzt. Mittwochs ist Chef- und Lehrvisite, hier wird erwartet, dass man Patient:innen vorstellt, es wird sich viel Zeit für Teaching genommen. Auch im OP wurde (je nach Operateur:in) viel erklärt und gezeigt. Bei etwas Engagement und Eigeninitiative konnte man viel sehen und machen, mit in die Rettungsstelle und Sprechstunden gehen, eigene Patient:innen übernehmen. Sehr häufiger PJ Unterricht; insgesamt ist das PJ im Haus sehr gut organisiert. Nähen darf man fast immer, wenn man fragt, je nach Operateur:in auch mal etwas mehr mitmachen.
Contra:
Früher Arbeitsbeginn (06:45 Uhr umgezogen auf Station), relativ lange Arbeitszeit für PJ (Schluss gegen 15:15 -15:45), bei festen OPs müssen immer Haken gehalten werden (je nach PJler Besetzung ist man dadurch teilweise viel eingespannt bei Hernien OPs und Cholecystektomien). Auf Mittagspausen und Essen muss man selbst achten; an OP Tagen manchmal schwierig. Chefvisiten sind teilweise etwas streng, bzw. wird viel abgefragt. Lerneffekt ist da, aber schon auch etwas Druck.
Insgesamt hatte ich ein gutes Tertial, obwohl ich vorher wenig Chirurgie-begeistert war. Vor allem das Team war super bemüht und nett, man hat sich gut aufgenommen gefühlt. Befürchtungen bezüglich der Bundeswehr-Atmosphäre haben sich gar nicht bewahrheitet, tendenziell eher sogar flachere Hierarchien, weniger Sexismus und Rassismus als man das von anderen chirurgischen Stationen kennt. Allerdings gehen die Bemühungen und die Aufwandsentschädigung mit gefühlt relativ hohen Erwartungen einher.