PJ-Tertial Chirurgie in Agnes-Karll-Krankenhaus (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
15 (ACH) und 21/23 (UCH)
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Tagesablauf:
Dienstbeginn (offiziell) UCH: 07:00 und ACH 07:15. (Meistens musste man früher kommen um das Blutentnahmepensum und die Antibiosen zu schaffen)
Frühbesprechungen UCH: 07:45 und ACH: 08:00.
Röntgen-/Mittagsbesprechung: UCH 13:30 und ACH im Anschluss
Dienstschluss: FRÜHSTENS (und das war das Problem) nach Anhängen der 15:00 Antibiosen (dementsprechend meist erst so gegen 15:30/16:00 (kam immer darauf an, ob die Antibiosen schon rechtzeitig durch die Pflege aufgezogen wurden und ob die Viggos dann alle noch liefen oder erst neu gelegt werden mussten)

Pro:
- Das ärztliche Team ist sowohl auf Seiten der UCH´ler, als auch bei den ACH´lern super freundlich
- Es herrschen in beiden Teams flache Hierarchien
- Die Atomsphäre im OP war immer nett, auch wenn es "kritischere" OP´s gab (Kein Lautwerden gegenüber Studenten, kein Vorführen oder Ähnliches)

Contra:
- Anhängen von Antibiosen
(Um die Pflege zu entlasten wird es im KRH Laatzen so gehandhabt, dass die Antibiosen unter der Woche morgens und mittags durch den ärztlichen Dienst, also durch die PJler angehangen werden. Morgens bedeutete das zusätzlichen Zeitdruck/Stress neben den Blutentnahmen und Viggos. Nachmittags konnte man im Idealfall (wenn alle Antibiosen rechtzeitig aufgezogen waren, was leider insb. auf Station 21/23 selten der Fall war) erst nach den Antibiosen gehen, also meist frühstens gegen 15:30 (oft auch später, weil dann parallel doch irgendwo neue Viggos gelegt werden mussten oder noch ein nachgemeldetes Labor abgenommen werden musste). Wenn man das mal aufsummiert und man pro Tag ca. 40min für das Anhängen der Antibiosen verwenden muss (Isozimmer, kontrollieren dass auch wirklich die richtigen Antibiosen aufgezogen wurden, Anspülen der Viggos, Infusionsständer besorgen, etc.) dann hat man schon über 50h seines PJ nur damit verbracht. Das SCHLIMMSTE ist jedoch, dass an Tagen wo wir PJler durchgängig im OP standen es öfter vorgekommen ist, dass die Pflege die Antibiosen dennoch nicht angehangen hat (auch wenn sie mit 5 Leuten im Dienst war) weil es ja PJler Aufgabe ist und die Pflege sich dafür (an besagten Tagen) nicht verantwortlich gefühlt hat.)

- (anfänglich) Der Umgang der Pflege mit den PJlern
(Gerade zu Beginn des PJs herrschte insb. auf Station 15 ein wirklich unfreundlicher, herablassender Ton gegenüber den PJlern. Fairerweise muss man sagen, dass nur einige wenige Pflegekräfte sich so verhalten haben. Am schlimmsten ist jedoch die Tatsache, dass dieses Problem anscheinend bekannt ist, aber dennoch wenig dagegen unternommen wird. Wir haben uns dann im Verlauf unseres PJs bei der Pflegeleitung beschwert wodurch es tatsächlich kurzzeitig besser geworden ist, wie lange das jedoch vorhält ist fraglich.

- Auffüllen von Vorräten und Instandhaltung Blutenahmezubehör
(Es war auf der Station 15 tatsächlich nahezu täglich so, dass es keine Butterflys, Viggopflaster oder Spülspritzen mehr gab. Die Pflege meinte für das Bestellen und Instandhalten dieser Utensilien keine Zeit zu haben und dass der PJler dafür selbst verantwortlich sei. Das bedeutete, dass man morgens erstmal auf anderen Stationen das Nötigste zusammensuchen musste oder sich NaCl selbst in Spritzen aufziehen musste, weil keine Spülspritzen mehr vorhanden waren)

-Arbeitszeiten
(Dadurch dass man morgens sehr früh mit den Antibiosen beginnen musste und Nachmittags ebenfalls, konnte man NIE früher nach Hause gehen, wie man es aus vielen anderen PJ-Destinationen kennt. Gerade im dritten Tertial, mit dem anstehenden M3, sollte man sich das daher sehr gut überlegen.)


Fazit:
Ärztlicherseits ist das KRH Laatzen zweifelsfrei eine gute Adresse weil die Teams wirklich sehr nett sind. Allerdings überschattet der Schnittbereich zur Pflege das Gesamtbild deutlich. Wenn es einen nicht stört sehr viel PJ-Zeit mit schlussendlich pflegerischen Tätigkeiten zu verbringen und dadurch dann oft sogar länger bleiben zu müssen, dann ist das KRH sicherlich eine gute Adresse. Außerdem ist die Blutentnahme-/Viggobelastung insgesamt sehr hoch (weil kein Blutentnahmedienst da war, bzw. krankheitsbedingt ausgefallen ist) sodass es insbesondere für Leute im ersten Tertial (die vielleicht darin noch nicht so routiniert sind) nicht zu empfehlen ist.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
752-,

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
6
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.87