Zu Beginn vorweg: Den Studenten wird überdurchschnittlich viel geboten, ich durfte tolle Erfahrungen sammeln, hab mich sehr wertgeschätzt und eingebunden gefühlt und kann ein PJ-Tertial in Emden nur wärmstens empfehlen!
Hier die Vorteile ein PJ-Tertial am Klinikum Emden zu absolvieren:
- Emden ist v.a. in den Sommermonaten natürlich durch die Nähe zum Meer und zu den schönen Nordseeinseln ideal, um von hier aus schöne Ausflüge zu machen. Die Stadt ist nicht riesig, aber hat trotzdem viel zu bieten. Es gibt viele süße Kanälchen, einen hübschen Stadtwall, ein paar gute Bars und Restaurants und der nächste Strand ist auch nicht weit weg. Die Seehundstation in Norddeich und ein Abstecher nach Borkum oder Norderney ist ein Muss.
- Die Organisation ist unkompliziert, es gibt einen sehr ausführlichen Studentenleitfaden und bei Fragen oder Wehwehchen immer ein offenes Ohr. Einmal im Monat findet der sog. „Jour-fixe“ statt, bei dem sicher gestellt wird, dass alles läuft, wie es laufen soll. Hier merkt man, wie viel Wert auf eine gute Studentenbetreuung gelegt wird.
- Es wird sehr viel geboten: Es gibt eine verhältnismäßig hohe Vergütung, ein Platz im Wohnheim, man bekommt Frühstück und Mittagessen gratis und täglich Studentenseminare. Vom Wohnheim sollte man nicht allzu viel Luxus erwarten, aber war für mich definitiv ausreichend. Neben Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbad gab es auch Waschmaschine und Trockner und sogar einen Fitnessraum. In der Kantine bekommt man reichlich und man kann sich reichlich nachholen, wenn man möchte. Über die Qualität kann man sich streiten, ich fand es jedenfalls absolut in Ordnung. Es finden in der Regel jeden Tag, manchmal sogar mehrfach am Tag Studentenseminare statt. Diese sind qualitativ sehr gut und beinhalten wichtige Themen aus verschiedenen Fachrichtungen.
- Der Arbeitsalltag ist für Studenten sehr frei. Man kann selbst entscheiden, wo man gerne hingehen möchte (es gibt mehrere Stationen, die Notaufnahme und die Funktionsdiagnostik) und man bekommt keine nervigen Aufgaben aufgedrückt. Blutabnahmen und Nadeln sind nicht primär studentische Aufgabe, sondern da kann man freiwillig bei mithelfen. Sehr zu empfehlen ist es, eine längere Zeit in der Notaufnahme zu verbringen. Dort lernt man mitunter am meisten, da man dort eigenständig Patienten untersuchen und aufnehmen kann. Da mir das so gut gefallen hat, war ich relativ oft in der ZPA. Wie viel man eigenständig übernimmt, kann man selbst bestimmen. Man wird also gefordert (aber nicht überfordert) und man kann so viel machen, wie man es sich selbst zutraut. Wenn man eingearbeitet ist und das möchte, kann man auch auf Station selbst Patienten übernehmen, eigenständig die Visite dort führen und die entsprechenden Arztbriefe verfassen.
- Das Arbeitsklima fand ich an sich sehr angenehm. Bedingt durch Covid und Pflegemangel gab es immer wieder ein paar Diskussionen und eine grundliegende Unzufriedenheit mit den aktuellen Arbeitsbedingungen. Das hatte aber keine negative Auswirkung auf die Studenten. Ich habe alle Kollegen stets freundlich, bemüht und bodenständig erlebt. Auch hatten alle ärztlichen Kollegen untereinander und sogar die Ärzte mit dem Pflegepersonal einen sehr freundschaftlichen, hilfsbereiten und respektvollen Umgang. Das gefiel mir sehr gut. Man wurde geschätzt, alle haben sich Mühe gegeben, einem viel zu zeigen und ich habe mich nie dumm gefühlt, für die dummen Fragen, die ich jederzeit stellen konnte.
- Vom zeitlichen Ablauf startete der Tag für mich um kurz nach 7 beim Frühstück mit den anderen Studenten. Um 07:35 Uhr war die Frühbesprechung und danach hab ich mich meist über einen etwas längeren Zeitraum einem zugeteilten Arzt angeschlossen. Mittags hat man sich für gewöhnlich eine großzügige Pause für das Essen mit anschließendem Kaffee mit den Studenten gegönnt. Danach sind meist alle zusammen zu den Seminaren gegangen. Anschließend hatte man entweder schon frei oder hat noch bei ein paar Kleinigkeiten ausgeholfen, sodass ich meist gegen 16 Uhr Feierabend gemacht habe.
- Eine Sache, die mir sehr positiv aufgefallen ist: alle waren stets überdurchschnittlich freundlich! Nicht nur die ärztlichen Kollegen, sondern auch alle anderen Mitarbeiter und selbst mürrische Patienten gab es selten.
- Als absolutes Highlight würde ich gerne noch die Bootstour erwähnen: Für die Studenten wurde im Sommer erstmalig eine ganztägige Bootstour zum kleinen Meer organisiert. Dabei war auch sehr gut für alkoholische Getränke gesorgt und es wurde zum Abschluss gegrillt. Das Ganze war eine super Sache und für Studenten sogar komplett kostenfrei. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Einfach toll was man uns damit geboten hat!
Ich bin richtig froh, in Emden ein Tertial absolviert zu haben und bin sehr dankbar, für die tollen Erfahrungen. Fazit: ein PJ-Tertial im Klinikum Emden kann ich nur weiterempfehlen!