PJ-Tertial Innere in Diakonissen Speyer (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Gastro/Onko, Kardio, Notaufnahme (4a/4/IZA)
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Jena
Kommentar
Das Innere PJ im Diak hat mich positiv überrascht. Mit dem Wunsch in die Unfallchirurgie zu gehen, hatte ich zunächst nicht so viel Lust auf das Innere Tertial und dieses bewusst ans PJ-Ende gestellt. Rückblickend kann ich sagen, dass ich hier die beste Lehre hatte und am meisten mitgenommen habe. Das Ansehen der PJ-ler war hier auch am höchsten und man wurde meist wie ein junger Assistenzarzt behandelt/gesehen.

Organisatorisch kam bereits Wochen vor Tertialbeginn eine Info-Mail zum PJ-Beginn inkl. Info zur Parkkartenbeantragung, PJ-Seminarplan sowie Ablauf des ersten Tages bzw. der ersten Woche. Die Begrüßung (Formalitäten, Hausrundgang etc.) erfolgte durch die CA-Sekretärin des PJ-Beauftragten. Danach ging es auf Station.

Am Diakonissen ist es Usus zwischen verschiedenen Stationen zu rotieren. Ich war 4 Wochen auf der Gastro/Onko/Allgemeine Innere Normalstation, 4 Wochen auf der Kardio Normalstation und 4 Wochen in der Notaufnahme (hier IZA), den letzten Monat habe ich ganz typisch Urlaub zur Examensvorbereitung genommen. Prinzipiell sind auch Rotationen auf die IMC, die Geriatrie und die Privatstation möglich. Das kann man alles sehr gut mit dem für die PJ-ler zuständigen Assistenzarzt besprechen, der auch versucht, die Wünsche zu realisieren. Mittagessen ist übrigens nahezu immer möglich. Das geht zu Mitarbeiterpreisen in der Kantine, einige AÄ bringen sich aber auch was mit, meist gehen die AÄ und PJler gemeinsam essen.

Die Ärzt:innen der Inneren sind sowohl oberärztlich als auch assistenzärztlich bis auf ganz wenige Ausnahmen alle super nett und um gute Lehre bemüht. Man ist mit den meisten auch direkt/schnell per Du. Hier herrscht viel hands-on-teaching ebenso wird differentialdiagnostisches Denken stark gefördert.
Zwei der Assistenzärzte haben eine open-source Website mit Notaufnahme SOPs entwickelt, an der sie stetig arbeiten. Das ist wirklich super, da es das Wichtigste kurz, verständlich und übersichtlich zusammenfassen - perfekt für das schnelle Nachschlagen oder auch zur Prüfungsvorbereitung (www.sop-notaufnahme.de).

Auf Normalstation beginnt der Tag um 8:15 Uhr mit der Frühbesprechung (Übergabe Nachtdienst sowie Röntgendemo). Danach geht man mit den Assistenzärzten auf die Station und kann - nach eigenem Interesse recht schnell - selbstständig Patienten betreuen in RS mit den Assistenz- bzw. Oberärzten. Es ist auch okay, mit einem Assistenzarzt mitzulaufen und sich hier mit ranzuhängen. Blutabnahmen sind i.d.R. eher überschaubar, da es einen Blutabnahmedienst gibt. Da fallen dann höchstens noch BEs und PVKs im Tagesverlauf sowie die COVID-BEs an. Auf Station fallen neben der Visite die typischen Aufgaben an, also stationäre Aufnahmen, Medikamentenverordnung, Diagnostik planen, Briefe diktieren etc. Die kleineren diagnostischen/therapeutischen Maßnahmen seiner Patienten kann man hier oft unter Supervision/mit dem Assistenzarzt durchführen (Sonographie, Aszites-/Pleurapunktion, ZVK-/Sheldon-Anlage, Cardioversion). Prinzipiell ist es auch immer möglich mit in die Funktionsdiagnostik zu gehen (Endoskopie, HKL, Echo). Feierabend ist offiziell um 16:30 Uhr, je nach Tagesgeschäft kann man aber auch mal früher gehen.

Am besten hat es mir definitiv in der IZA gefallen. Schon am 2. Tag betreut man, wenn man will und es sich zutraut, eigene Patienten in Rücksprache mit den Fachärzten (Anamnese, Untersuchung, EKG-Befundung, Ultraschall, Anmeldung von Bildgebung/Labor, Medikamentenverordnungen, Brief für Station/Verlegung oder Entlassung schreiben, Angehörigengespräche/-Telefonate, Konsilbesprechungen mit den gastroenterologischen/kardiologischen OÄ). Dadurch lernt man super (Verdachts-)Diagnose stellen, differentialdiagnostische sowie therapeutische Überlegungen, Procedere planen und Fall vorstellen.
Sowohl der CA als auch die Fachärzte sind wirklich top; immer ansprechbar, nehmen sich Zeit für Fragen und es herrscht eine tolle Atmosphäre. Man wird hier als Student auch wirklich wertgeschätzt und entsprechend wie Kollegen behandelt. Wenn Zeit ist, gibt es auch sehr gute Teaching-Einheiten durch den CA. Auch die FÄ nehmen sich bei freien Kapazitäten die Zeit, z.B. Echo/FAST praktisch zu zeigen/üben, über Schockraummanagement, Notfälle und andere Themen oder Fälle durchzusprechen. Die Lernkurve ist extrem steil und man fühlt sich tatsächlich langsam wie ein Arzt.
Beginn ist 8.00 Uhr mit der Übergabe des Nachtdiensts, Schluss ist nach der Nachmittagsübergabe, die i.d.R. um 16.00 Uhr stattfindet. In der IZA gibt es übrigens den besten Kaffee ;)

Jeden Mittwoch findet in der Regel um 14.00 Uhr PJ-Seminar statt. Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass es zu einem Tausch oder Ausfall kommt, dies wird jedoch rechtzeitig kommuniziert. Dienstags finden regelmäßig 1x/Monat jeweils EKG-Kurs, Sono/Echo-Kurs und Nahtkurs statt. Mittwochs gibt es zudem i.d.R. um 13.00 Uhr eine interne Fortbildung der Inneren, eine IZA-interne 1x im Monat.

Alles in allem ein für mich mehr als erfolgreiches, wirklich tolles Tertial in der Inneren, in dem ich extrem viel in einer wirklich tollen Atmosphäre und von tollen Kollegen gelernt habe. Insbesondere das ärztliche Team und die dort herrschende Atmosphäre der IZA werde ich vermissen! Vielen, vielen Dank für die schöne, lehrreiche Zeit :)

Ich kann das Diak für die Innere wirklich weiterempfehlen.
Bewerbung
Zu den festen Bewerbungszeiten der UMM über das Studiendekanat (Fr. Dittmer)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
430
Gebühren in EUR
100 Unterkunft

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4