Die Chirurgie im Westend war meine erste Wahl, da ich dort bereits eine Famulatur gemacht habe.
Meine Bewertung ist deswegen auch sehr subjektiv, da ich viele der Kollegen schon kannte und diese sich auch noch an mich erinnern konnten, was die ganze Sache etwas einfacher gestaltet hat.
Kurz zum Ablauf...man wechselt alle vier Wochen auf eine der Stationen, der Allgemeinchirurgie oder Unfallchirurgie, wobei es je zwei gibt. Hat man Glück, darf man auch in die Rettungsstelle, was von den meisten als positiv gesehen wurde, aber ich wurde nicht eingeteilt und kann deswegen keine Angaben darüber machen.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr positives Tertial, wenn auch leider die Lehre nicht wirklich gelebt wurde. Die Fortbildungen fanden relativ regelmäßig statt, aufgrund des OP-Plans sind sie eben teilweise ausgefallen, was aber verständlich war. Fanden sie statt waren die Verantwortlichen sehr bemüht, einem das Wichtigste in dem Themenbereich mit auf den Weg zu geben.
Auch Fragen wurden beantwortet, je nachdem wen man fragte.
Insgesamt ist die Bewertung schwierig, da ich sehr liebe Kollegen gehabt habe, die einem schon noch das Gefühl geben, Student zu sein und man am frühen Freitag nachmittag mit den Worten verabschiedet wird, man solle doch mal nach Hause gehen, Fragen gerne beantwortet haben und gerne erklärt haben.
Es gibt aber leider auch Kollegen, die der Meinung sind, dass man der Vampir vom Dienst ist, wobei dies eher die Ausnahme ist.
Man ist im OP gerne als Zuschauer gesehen, wenn man sich eine bestimmte OP anschauen möchte und ist meist bei größeren OP´s auch eingeteilt. Das böse Haken halten ist halb so wild, da viel mit Haltevorrichtungen gearbeitet wird und man so als PJ nicht stundenlang eingeengt halten muss.
Ich fand es sehr angenehm, da man in dieser Zeit nicht auf Station ackern musste
;-)
Fazit:
Station 24, Kurzzeitklinik Allgemeinchirurgie
Super liebes Pflegepersonal, wenig BE´s, wenig Einsatz im OP, es sei denn, man hatte niemanden für die 1. Assistenz, was eher ein Vorteil war. Teils Einsatz in der Ambulanz zur Aufnahme, was aber auch sehr lehrreich und interessant sein kann.
Station 1b, Allgemeinchirurgie
Große Station, viele BE`s, viele Verbände, OP Einsatz bei Hemicolo´s und Sigma´s, Pflegepersonal anfangs ein wenig genervt, aber nach kurzer Zeit sehr offen, hilfsbereit und nett.
Station 25, Unfallchirurgie und Orthopädie
Pflegepersonal sehr nett und lieb, viele OP Einsätze bei den Belegärzten, die aber sehr nett und mitteilsam waren, die Einsätze auch wirklich angenehm, da man oft die Möglichkeit hat, die 1. Assistenz zu übernehmen.
Am Ende gab es noch ein Abschlussgespräch, was ich leider versäumt habe, da ich meinem Kollegen geholfen habe, die Chefarztvisite vorzubereiten.
Noch ganz kurz: Feierabend nur verlängert, wenn man wirklich möchte. Kleidung wird gestellt und man bekommt 2 Euro Essenentgelt in der teuren Cafeteria.