Tätigkeiten: Wie überall reichlich Blutentnahmen und Flexülen. Nach 2-3 Wochen Einarbeitung bekommt man ein Patientenzimmer mit eigenen Patienten. Diese kann man selbst visitieren sowie Untersuchungen und Therapieentscheidungen festlegen. Dabei ist man jedoch unter ständiger Supervision und außerdem erfolgt wöchentlich je eine Oberarzt- und eine Chefarztvisite. Man kann also viel machen, wird jedoch nicht ins kalte Wasser geworfen. Zusätzlich erledigen die PJler massenhaft Patientenaufnahmen, Anamnese und Untersuchung kann man reichlich trainieren. Ansonsten gab es die Möglichkeit, einige invasive Techniken unter Anleitung durchzuführen: Knochenmarkbiopsie, Punktion von Ports, Pleura und Aszites sowie Lumbalpunktion. Auch zur Durchführung von Transfusionen inkl. Bedside-Test wurde ich angeleitet. Man kann 2 Wochen auf der ITS mitmachen, dort kann man z.B. ZVKs legen und Kardioversionen durchführen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, bis 22 Uhr in der Notaufnahme mitzumachen und dafür einen Tag frei zu bekommen. Dort lernt man auch ein bisschen chirurgische Wundversorgung.
Arbeistklima: Die ärztlichen Mitarbeiter sind alle sehr freundlich, das Arbeitsklima ausgezeichnet. Man fühlt sich schnell sehr wohl. Besonders positiv aufgefallen ist mir die ausnahmslose Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Schwestern.
Unterricht: Es gibt einige sehr gute PJ-Fortbildungen (z.B. EKG-Kurs). Allerdings gibt es wie überall viel zu wenig davon. Bedside-Teaching gibt es fast nicht.
Es gibt täglich eine lehrreiche Mittagskonferenz mit Röntgendemonstration.
Die Ärzte sind fast alle geduldig und hilfsbereit und setzen sich gerne in Ruhe mit dem PJler hin, um die Patienten zu besprechen. Leider gibt es auch hier Ausnahmen, nicht alle Ärzte nehmen ihren Lehrauftrag wahr. Um mich hat sich besonders eine Ärztin übermäßig gekümmert und dafür gesorgt, dass ich jede Menge "Prozeduren" wie Knochemark usw. machen durfte. Diese Ärztin arbeitet leider nicht mehr in dieser Klinik, aber wie schon gesagt sind die meisten Kollegen motiviert, uns Studenten auszubilden.
Vergütung: 400 Euro für PJler sind gemessen an anderen Häusern ein sehr gutes Gehalt. Hinzu kommt kostenloses Mittagessen in der Cafeteria sowie kostenloses Frühstück auf Station.
Einziger Nachteil: Es fehlt der Studientag (begründet mit "Sie wollen im PJ praktische Dinge lernen", dabei wird wohl vergessen, dass es auch noch das Examen gibt, auf das man sich vorbereiten muss), aber das ist leider fast überall so.
Fazit: Hervorragendes und sehr lehrreiches PJ-Tertial mit sehr gutem Arbeitsklima, vielseitigem und verantwortungsvollem Tätigkeitsspektrum und dazu gibt es auch noch ein ordentliches Gehalt.