Das Innere-Tertial in Hildesheim war insgesamt einfach spitze! Das Team auf der 14 ist sehr nett und die Atmosphäre ist angenehm locker. Die Assistenzärztin auf Station hat sich viel Mühe gegeben mir etwas beizubringen, obwohl die Zeit immer etwas knapp war. Mit ihr und den Schwestern war das Arbeiten auf Station stets lustig und hat viel Spaß gemacht. Die Chefs auf der Station, die man jeden Tag zur Chefvisite spricht und sieht, sind ebenfalls patent und stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung. Sie stellen netterweise auch keine fiesen Fragen während der Visite, also keine Angst vor 2 Chefvisiten am Tag.
Das obligatorische Blutabnehmen ab 7.30Uhr gibt es natürlich auch hier und Braunülen gibt es auch immer reichlich zu legen. Auf der Privat station gibt es viele Patienten, die elektiv einbestellt werden (Chemos, Gastros, Colos, Coros, Ablationen), was ca. 3-7 Aufnahmen pro Tag bedeutet, also genug Übung für Anamnese und körperliche Untersuchung.
Durch die Chemos, die auf Station durchgeführt werden, darf man auch Ports anstechen und bekommt einen Einblick in die Welt der Chemotherapien.
Um 13Uhr gibt es jeden Tag die Röntgenbesprechung, in der alle Bilder gezeigt werden. Ab und zu muss der PJler auch allein zur Rö-Demo, da sollte man dann den ungefähren Überblick haben, was die Patienten auf Station haben, sonst kommt es manchmal zu peinlichen Pausen, wenn der Radiologe auf einen kurzen Abriss über den Patienten wartet...
Wenn man möchte, bietet es sich an, nach der Rö-Demo essen zu gehen, wobei die Kantine nicht unbedingt eine kulinarische Erleuchtung ist.
Ist aber dafür umsonst.
Unterricht findet meist am Nachmittag statt. Montags gibt es den EKG-Kurs beim Kardiochef. Wer mit EKGs bisher nichts anfangen konnte, für den ist dieser Kurs ein Muss.
Dienstags findet immer eine pädiatrische PJler-Fortbildung statt. Da muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich nie da war, aber meine Mitstreiter waren immer echt begeistert.
Donnerstags gibt es die Radiologie-Fortbildung beim Radio-Chef. Auch hier gibt es viel zu lernen. Wir hatten uns den Rö-Thorax als Thema ausgesucht: Immer viele Fallbeispiele, die man selbst befunden muss.
Eigene Patienten auf Station bekommt man nicht, aber im Endeffekt darf man fast alles machen. Briefe kann man auf Wunsch auch schreiben, muss man aber nicht. Man nimmt den Patienten auf, macht die Aufklärungen für die Untersuchungen und läuft bei der Visite mit, eigene Therapiepläne stellt man zwar nicht auf, aber man kann sich erstens ja auch selbst seinen Teil denken und zweitens darf man die Chefs immer fragen. Bei "guter Führung" darf man auch mal Pleurapunktionen durchführen oder Cardioversionen mit dem Chef machen.
Im Herzkatheterlabor, in der Endoskopie und in der EKG-Abteilung ist man immer gern gesehen.
Feierabend ist auf der 14 sehr vom eigenen Elan abhängig. Man darf auch pünktlich um 16Uhr Feierabend machen, aber wenn man möchte, kann man auch die Chefvisiten abwarten, die an manchen Tagen erst am späten Nachmittag stattfinden und auf Station gibt es immer noch was zu tun, weshalb man auch gerne länger bleiben "darf".
Insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht und wer Innere gerne macht, der kann hier auch viel mitnehmen.
Ach ja, wenn man sonst keine gute Möglichkeit hat zum Klinikum zu kommen, gibt es auch Zimmer zum Wohnen, aber dann wird das Gehalt auf 250Euro gekürzt.
Bewerbung
Bewerbung beim Haus direkt nicht nötig, da man ja in der MHH direkt seinen Wunsch abgibt.
Jeder PJler ist gern gesehen!
