Ich war jeweils 2 Monate in der Unfall- und Allgemeinchirurgie. Insgesamt kann man sagen, dass in beidem Abteilungen PJler viele Blutabnahmen und Braunülen legen mussten, häufig im Op eingesetzt wurden und die elektiven Aufnahmen (Anamnese, Untersuchung, Blutentnahme, Medikamente anordnen) größtenteils alleine (bis auf die Aufklärung) durchgeführt haben. Beides waren relativ kleine und nette Teams und man hatte das Gefühl in das Team integriert zu werden. Die Pflege im Op war sehr nett und hilfsbereit. Man hatte als Pjler ein eigenes Telefon. Es war vor allem nachmittags meistens möglich seinen Tag selbst zu strukturieren und zum Beispiel in die Notaufnahme gehen, wo man auch selber Patienten betreuen konnte.
Allgemeinchirurgie:
- im Op war man bei kleineren Eingriffen (CHE z.B.) oft erste Assistenz, durfte die Kamera führen und am Ende zunähen. Man hilft meistens beim Lagern, kann dann auch mal den BK legen.
- Auf Station war es meist recht unspektakulär, Pjler haben die Aufnahmen und Blutabnahmen gemacht und Briefe geschrieben. Manchmal wenn ein Sono anstand, konnte man schon mal selbst schallen und der Arzt kam dann später dazu. Nach der Visite hat man immer erstmal seine Viggo- und Drainagen-Runde gemacht.
- Wenn die Besetzung nicht so gut war, wurde einem auch mal mehr Verantwortung übertragen, zum Beispiel nur mit dem Oberarzt Visite zu machen und dann selbst die Patienten vorzustellen.
- Die Oberärztin hat die Pjler auch mit zu einer Grillparty mit dem ganzen Team eingeladen und der Abschluss des Pjs war für uns das Sommerfest des Klinikums, wo man auch sehr nett aufgenommen wurde.
Unfallchirurgie
- Morgens beginnt es mit der Röntgenbesprechung, dann muss immer ein Hospitant oder Pjler mit in den OP, um bei Knie- und Hüft-TEP zu assistieren. Meistens nur 2. Assistenz mit sehr anstrengendem Job und schlechtem Blick, wenn man aber interssiert ist, darf man auch mal etwas mehr mithelfen. Bei den Knie-Arthroskopien durfte man auch relitiv viel assistieren. Unfallchirurgisch bietet das Klinikum eher wenig, es werden mehr orthopädische Eingriffe durchgeführt.
Ansonsten insgesamt ähnlich wie oben beschrieben.
Sonstiges
PJ-Unterricht wird für alle Fachrichtungen gemeinsam nach einem Plan durchgeführt, wobei eigentlich 5 Mal in der Woche Unterricht vorgesehen ist, der meiste allerdings ausgefallen ist. Regelmäßig statt gefunden hat der Unterricht der Chirurgie, den immer der Chef selbst gemacht hat und welcher auch sehr interessant war.
Kleidung wurde gestellt. Man bekam allerdings nur Kittel und Hose, blaue Oberteile musste man sich im OP besorgen oder das eigene Oberteil unter dem Kittel tragen.
Unterkunft gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man wohnt in einem Apartment im Wohnheim direkt neben den Krankenhaus oder in einem Apartment im 5. Stock des Krankenhauses über den Bereitschaftszimmer. Dieses war zu Beginn etwas kommisch, aber hat durchaus auch Vorteile und die Zimmer waren modern, schön und sauber eingerichtet. (Ein schmales Bett, ein Schreibtisch, ein weiterer Kleiner Tisch mit Stuhl, eine neue Küchenzeile mit 2 Herdplatten, Kühlschrank, Wasserkocher und Geschirr und Besteck mit allem was man braucht. Großes Badezimmer. Hantücher und Bettwäsche). Wäsche musste man dann (recht teuer) im Nebenhaus waschen.
Essen gab es mittags kostenlos und das war qualitativ okay. Auch das vegetarische (zur Not gibts immer einen großen Salatteller).