PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Staedtisches Klinikum Braunschweig (12/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Station, Op, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Eine absolute Empfehlung für alle, die Interesse an der Chirurgie mitbringen!

Morgens um 7 Uhr ist Visite, danach eine kurze Röntgenbesprechung und im Anschluss eine Frühbesprechung mit dem ganzen Team. Vom ersten Tag an hatte ich das Gefühl, aktiv als Teil des Teams wahrgenommen zu werden. Im Op-Plan wurden eigentlich täglich Student*innen eingetragen, sodass man eigentlich jeden Tag mit am Tisch stehen durfte. Unabhängig davon konnte man jederzeit in die Op-Säle gehen und zuschauen, wobei einem jedoch meist angeboten wurde, mit an den Tisch zu kommen.
Es wurde durchaus wahrgenommen, wenn man motiviert und interessiert war, und mit Ausnahme weniger Ärzt*innen waren alle bereit, Krankheitsbilder, Operationsabläufe, Therapiepläne usw. zu erklären.

Dem Chef liegt es sehr am Herzen, den „Nachwuchs“ gut auszubilden und er vermittelt das auch so an sein Team. Teilweise wurden im Op im Rahmen der Operation examensrelevante Inhalte durchgesprochen, um das jeweilige Krankheitsbild und die Operationsschritte eindeutig nachvollziehen zu können. Fähigkeiten wie Nähen und Knüpfen sollten als Basics bereits im Voraus bekannt sein, jedoch werden Tipps und Tricks sehr bereitwillig vermittelt. Generell darf man im Op nach einer bestimmten Zeit relativ viel unter Supervision selbst machen. Highlights sind beispielsweise die Anlage eines SPDKs oder das Legen einer Thoraxdrainage. Natürlich steht und fällt das mit den Operateur*innen, aber es wird großen Wert darauf gelegt, dass die PJler*innen mit einem Mehrwert aus der Operation herausgehen. Eben nicht nur „Haken halten“.
Man kann jederzeit mit auf Intensiv oder in die Notaufnahme gehen.

Generell gilt, dass man sich aktiv einbringen und Engagement zeigen muss. Jedoch „erntet“ man dann auch die Lorbeeren, indem man viele Fertigkeiten und Inhalte beigebracht bekommt. Die Operationszeiten sind oft sehr lang, teilweise 6-8h, weshalb man morgens vor einem Whipple gut frühstücken sollte. Es gilt aber: keiner muss an den Tisch und man kann sich jederzeit auswechseln lassen. Ich persönlich fand es eine spannende Erfahrung, bei solchen Eingriffen dabei sein zu können und konnte durch die offene Op-Technik viel sehen und lernen.

Die Blutentnahmen wälzt die Pflege oft auf die PJler*innen ab, da die Abteilung von diesen oft gut versorgt ist. Oft schlägt einem dafür aber sehr wenig Dankbarkeit entgegen. Da muss man eine gewisse Diplomatie zeigen.

Der PJ-Unterricht findet zweimal pro Woche statt und kann durchaus besucht werden. Oft fanden aber auch zeitgleich sehenswerte Operationen statt. Da muss jeder selbst entscheiden, wie er/sie das handhabt :-) Dienstagnachmittag ist allwöchentliche Tumorkonferenz und es ist empfehlenswert, sich zumindest einmal eine anzuhören, um mitzubekommen, wie so etwas abläuft. Insbesondere, wenn man die entsprechenden Patient*innen selbst betreut hat und das Therapiekonzept plötzlich deutlich mehr Sinn ergibt ;-)

Das Highlight zum Schluss war definitiv die Entfernung einer Gallenblase im offenen Situs. Es ist dann doch nochmal anders, selbst die Instrumente in der Hand zu halten und nicht nur zu assistieren.
Unterricht
2x / Woche
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
Höchstsatz, Unterkunft kann von Klinikum organisiert werden

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2