Das Chirurgie Tertial in Limburg hat sich in 3 Rotationen unterteilt. Ich habe mit Unfallchirurgie (5 Wochen) gestartet, war dann in der Gefäßchirurgie für 5 Wochen und zum Schluss noch 2 Wochen in der Allgemeinchirurgie, weil ich dort meine 4 Wochen Urlaub zum lernen fürs Examen genommen habe.
In der Unfallchirurgie war ich sehr viel im OP, hatte ein eigenes Telefon, so konnten mich die ÄrztInnen in den OP rufen. Morgens habe ich Blut abgenommen, zwischendrin Verbandswechsel gemacht und Viggos gelegt. Einen Tag durfte ich auch mit in die kinderorthopädische Sprechstunde. Manchmal war ich mit in der Notaufnahme. Das Klima auf Station war insgesamt okay, es besteht einfach Personalmangel und die ÄrztInnen sind erschöpft. Die Oberärzte waren im OP immer sehr freundlich und haben alles mögliche erklärt. Das war wirklich sehr angenehm, auch von der Stimmung her. Sie haben auch immer darauf geachtet mir keine körperlich zu schweren Aufgaben zu geben. Zwischen den OPs waren auch Pausen, in denen ich etwas gelernt habe oder essen war.
In der Gefäßchirurgie muss man auch viel Blut abnehmen, ABI messen, man kann auch in de OP, muss hier aber darum bitten (dann ist es aber wirklich gar kein Problem und die Oberärzte freuen sich über das Interesse). Morgens ist immer zuerst ein Verbandswechsel zusammen mit den Oberärzten auf der gesamten Station dran, hier wird auch gerne erklärt und das gesamte Team ist sehr nett. Man kann auch mit in die Notaufnahme und dort spannende gefäßchirurgische Notfälle sehen. Über den Tag verteilt durfte ich immer wieder auch Patienten aufnehmen, untersuchen, Blut abnehmen...
In der Allgemeinchirurgie wird etwas mehr Engagement erwartet. Auch hier kann man mit operieren, die Kamera bei Laparoskopien führen, auf Station mitarbeiten, Blut abnehmen, mit in die Notaufnahme. Ich fand die Stimmung immer recht Angespannt. Trotzdem habe ich auch hier sehr viel spannendes gesehen und gelernt. Es wird hier erwartet, dass man bis nach der Abendvisite bleibt (der Zeitpunkt ist abhängig vom OP Programm) und man wird auch häufig vom Chef abgefragt.
Insgesamt das das PJ in Limburg sehr gut organisiert, man wird gerne gesehen als PJler und die ÄrztInnen erklären gerne. Es gibt meistens zwei Mal die Woche PJ Unterricht, dessen Qualität abhängig ist von der Person, die ihn gibt. Das ist jedoch immer jemand anderes. Einmal haben wir z.B. die Dialyse besichtigt, einmal Röntgen besprochen, einmal Reanimation an der Puppe geübt. Häufig gab es Power Point gestützte Vorträge über wechselnde Themen.
Wenn man alle Tertiale in Limburg macht wird man in der Regel auch hier geprüft. Die Prüfer sind sehr freundlich und auch inhaltlich haben sie einen fairen Erwartungshorizont.
Es gibt essen frei, 3 mal am Tag. Die Qualität ist ok. Es gibt immer auch eine vegetarische Option.
Man kann zusätzlich zum PJ noch 18 h PJ Dienst machen und bekommt dafür 450 oder 600€. Diese Zeit gliedert sich auf in einen Abenddienst von 16-22 Uhr und einen Wochenenddienst von 9-21.00 Uhr. Man legt Viggos und nimmt Blut ab.
Man bekommt außerdem entweder eine Fahrtkostenpauschale von 75€ oder eine Unterkunft gestellt.
Insgesamt kann ich die Chirurgie in Limburg empfehlen. Es war anstrengend aber auch sehr lehrreich.
Bewerbung
Bewerbung über Frau Engelmann im Sekretariat der Anästhesie-- siehe Krankenhauswebsite oder ganz normal über die Uni, wenn man in Gießen eingeschrieben ist.