Sektionssaal, Körperliche Untersuchungen sowie Leichenschauen vor Ort
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Die Zeit in der Rechtsmedizin war für mich äußerst wertvoll. Diese absolvierte ich im Rahmen meines Chirurgie-Tertials (8 Wochen Splitting).
Ich konnte hier noch einmal die komplette Anatomie wiederholen, und zwar nicht nur dekorativ in Alkohol eingelegt wie im Sektionssaal der Anatomie und auch nicht nur häppchenweise wie vielleicht im OP. Man hat die Möglichkeit altergerechte Normal-, aber auch außergewöhnliche Befunde zu sehen.
Obduziert werden jeden Tag mehrere Leichen, i. d. R. Ältere, aber auch junge Leute und seltener Kinder kommen auf den Sektionstisch. Man braucht eine gewisse Ekeltoleranz, wenn es darum geht, auch stark verweste Leichen zu sezieren.
Innerhalb der 8 Wochen ist es möglich, seine eigenen Sektionen durchzuführen. Dies ist jedoch kein Muss und obliegt dem eigenen Interesse und Initiative. Alle Ärzte sind hier sehr unterstützend und zeigen und erklären gerne.
Gern kann man sie auch zu auswärtigen Leichenschauen, Gerichtsterminen, falls möglich, oder körperlichen Untersuchungen im Institut oder direkt vor Ort begleiten.
Bei einigen OÄ ist es auch möglich, unter Anleitung eigene körperliche Untersuchungen zu dokumentieren bzw. Gutachten zu schreiben. Dies unterscheidet sich deutlich vom Schreiben normaler Arztbriefe und es ist durchaus empfehlenswert, diese Chance zu nutzen.
Ansonsten ist die Arbeit in der Rechtsmedizin sehr entspannt. Das Gros wird am Vormittag erledigt, am Nachmittag steht dann oft Zeit zur freien Verfügung, z. B. fürs Eigenstudium.
Leider hat auch die Rechtsmedizin mit Personalmangel durch Krankheit oder Urlaub zu kämpfen, sodass die PJler teilweise gebeten werden, die Sekretärinnen bei der Büroarbeit zu unterstützen und z. B. Sektionsgutachten zu transkribieren.
Bewerbung
Absprache mit dem PJ-Beauftragten der Medizinischen Fakultät Leipzig Herr Kullmann