Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Graz (Oesterreich)
Kommentar
Ich habe 4 Monate auf der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Halberstadt verbracht und hatte dort 4 tolle und lehrreiche Monate.
Beworben habe ich mich initiativ 10 Monate vorher und über kein Portal, da ich in Österreich studiere. Es kam rasch eine Antwort und Zusage und auch der bürokratische Kram vorab (da es für meine Uni ja ein Tertial im Ausland war) wurde total schnell und unkompliziert erledigt.
Der Chefarzt Dr. König hat mich zu Beginn gefragt, welches Fach ich später machen möchte und ich habe ehrlich gesagt, dass es nicht Chirurgie sein wird, aber ich trotzdem gerne die Zeit nutzen würde, um so viel wie möglich aus meinem Tertial dort mitzunehmen. Das wurde total wahrgenommen und ich wurde ins Team miteinbezogen, war viel im OP und wurde auch angerufen, wenn es was spannendes zu sehen gab.
Auf Station bin ich bei Visiten mitgelaufen, habe Wundkontrollen übernommen und Verbände ausgewechselt und unter Kontrolle der Assistenten das Ergebnis der Visite dokumentiert.
Ich war zu der Zeit der einzige Student dort, weshalb ich viel bei OPs dabei war und schnell die Techniken des Assistierens erlernt habe. Dort durfte ich auch, wenn Zeit war, am Ende die Hautnähte setzen. Oft habe ich die Patienten in der Ambulanz kennengelernt, sie vorab untersucht, war dann bei der OP dabei und habe sie auf Station bzw. bei der Entlassung auch nochmal gesehen. Dementsprechend habe ich die Fälle von der Aufnahme bis zur Entlassung mitverfolgt, was sehr interessant war. Man kann auch in der Notaufnahme mitarbeiten, wenn man möchte.
Das chirurgische Spektrum ist groß - man sieht viel und ist oft die 1. Assistenz.
Der Chefarzt ist richtig cool und sehr studentenfreundlich. Er schaut drauf, dass die Studenten immer was mitnehmen und nicht ‚nur Hakenhalter‘ sind, sondern immer auch was lernen und vom Team eingebunden werden. Keine Frage ist zu viel und auch kein Witz :) Die Visiten und OPs mit ihm können dementsprechend unterhaltsam sein.
Das Team ist jung, auch voll nett und bindet einen mit ein. Wie überall merkt man auch hier den Ärztemangel und es herrscht zwischenzeitlich mal (Zeit)Stress.
PJ-Unterricht findet unregelmäßig ca. alle zwei Wochen statt.
Insgesamt bin ich sehr froh, mein Tertial auf der Chirurgie im St. Salvador Halberstadt gemacht zu haben und Dr. König und dem Team sehr dankbar, dass ich so viel gesehen und gelernt habe.
Kurz: Absolute Empfehlung!