PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinikum Erlangen (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
D1-3, D1-4
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Dermatologie in Erlangen war - insgesamt gesehen - durchwachsen. Manche Aspekte aus früheren Bewertungen kann ich so bestätigen. Wie in jedem anderen Fachbereich / Tertial auch ist die Qualität des Tertials maßgeblich abhängig von den Assistenten, mit welchen man zusammenarbeitet.

Positiv:
- Rotationen in verschiedene Bereiche: 1 Woche Op, 1 Woche Allergologie, 1 Woche Tagesklinik, 5 Wochen Ambulanz, restliche Zeit Station (variiert aber je nach Einteilung - kann also auch mal mehr oder weniger als 8 Wochen Station sein, je nachdem, wie viele PJler insgesamt da sind; zudem wird auch mal eine Rotation abgesagt, wenn zu wenige PJler auf Station sind)
- (Kompetenz der Assistenten in der) Ambulanz: hier lernt man wirklich viel, gerade was Hautbefunde und Dermatoskopie betrifft; man kann in der "Ohne Termin"-Sprechstunde Patienten eigenständig aufrufen und voranamnestizieren, voruntersuchen und schon mal eine Verdachtsdiagnose plus Therapievorschlag dem Assistenten gegenüber äußern
- Diaklinik mittwochs 16:00 bis 17:00 Uhr: Fallpräsentationen durch Assistenten, bei welchen Hautbefunde, Differentialdiagnosen und Therapien durchgesprochen werden mit Prof. Berking / Oberärzten
- Fortbildungen donnerstags 16 / 16:15 bis 17:00 Uhr: ausgewählte Themen, teilweise sehr speziell, teilweise aber auch gute Wiederholungen und Vertiefung bereits bekannter Themen (bspw. JAK-Inhibitoren, Bullöses Pemphigoid, kutane Lymphome, Laser etc.)
- Möglichkeit der Teilnahme an weiteren Veranstaltungen: wenn während des Tertials irgendwelche anderen Veranstaltungen der Hautklinik stattfinden, ist man dort eingeladen (aber nicht gezwungen) zu kommen, bspw. halbjährliche Minisymposien (Juli / Dezember), Erlanger Dermatologennachmittag, Fortbildungen für externe Dermatologen, die in der Hautklinik stattfinden
- eigenständige Betreuung von Patienten auf Station / Fallvorstellung: grundsätzlich kann man Patienten eigenständig aufnehmen, die Kurve anlegen, sich eine Therapie überlegen und das dann mit den Assistenten absprechen; danach kann man den jeweiligen Patienten bei OA- / CA-Visite vorstellen und am Ende den Arztbrief diktieren. Bei Visite kann man zudem die digitale Kurvendoku übernehmen, da freuen sich die Assistenten ;)
- Erreichbarkeit von und Organisation durch Fr. W. und OÄ Dr. E.-B.: wenn man irgendwelche Anliegen hatte, waren diese immer erreichbar, sowohl persönlich als auch per Mail
- Pflege und MTAs: die Zusammenarbeit mit dem Team der Pflege und den MTAs war i.d.R. sehr gut; man wird wertgeschätzt, wenn man freundlich ist und gerade auch wenn man mal mit anpackt. Die Blutentnahme / PVK Tabletts sollte man regelmäßig auffüllen und ordentlich halten ;)
- Blutentnahmen / PVKs: nur der Vollständigkeit halber hier angesprochen - halten sich in Grenzen, kein Vergleich zu Innerer Medizin

Negativ:
- Stationsarbeit mit geringem Lerneffekt: wie oben angesprochen ist die Zeit sehr von den Assistenten auf Station abhängig. Die meiste Zeit habe ich mit Assistenten zusammengearbeitet, die noch nicht sehr lange (wenige Monate bis wenige Wochen) in der Hautklinik gearbeitet hatten. Entsprechend überfordert waren diese mit der täglichen Menge an Aufnahmen und der Stationsarbeit insgesamt, was dann dazu geführt hat, dass man als PJler von frühs bis mittags ausschließlich deren Aufnahmen übernehmen durfte / musste und nicht mit auf OA- / CA-Visite mitgehen konnte. Da die Aufnahmen so gut wie nie besprochen wurden aufgrund der begrenzten Zeit der Assistenten, war der Lerneffekt sehr gering. Auch bei Rückfragen bzgl. Hautbefunden hat man nicht immer eine Erklärung bekommen, weil den Assistenten selbst noch die Erfahrung gefehlt hat. PJler werden m. M. n. dort als "Mini-Assistenten" gesehen, die bei Krankheitsausfällen als "richtige" Assistenten mitarbeiten sollen; entsprechend darf man dann auch nicht in die vorgesehene Rotation gehen (Anordnung Prof. S.).
- Betreuung von Blockpraktikanten (?!): aufgrund der o.g. Überforderung der Assistenten durfte man als PJler dann auch noch gelegentlich die Betreuung von Blockpraktikanten übernehmen.. und das als selbst noch Lernender.

Zusammenfassend hat die Zeit auf Station mein Wahltertial ziemlich vermiest - die anderen Wochen, vor allem die Ambulanzzeit, war wirklich gut und empfehlenswert! Man sollte nicht zu gutmütig sein und sich dafür einsetzen auf Visiten mitzugehen und die Aufnahmen erstmal liegen zu lassen. Das PJ ist zum Lernen da und nicht primär zum Arbeiten.

Organisatorisches:
- Kontaktaufnahme durch Fr. W. per Mail direkt nach Buchungsschluss über PJ-Portal
- Laufzettel am ersten Tag: Organisation von eigenem Schlüssel und von Kleidung am ersten Tag
- Essenskarte / Ausweis bekommt man mit Termin (online buchbar) in der Krankenhausstr. 12
- Spinde sind hinter den beiden Stationen im Treppenhaus ausreichend vorhanden
- Seit Okt. 2022 bekommt man 500€ monatlich, muss aber seitdem auch das Essen in der Palmeria selbst bezahlen (Mitarbeiterpreise)
Bewerbung
Über PJ-Portal, 7 Plätze pro Tertial
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Briefe schreiben
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500€ (seit Okt. 2022), dadurch kein kostenloses Mittagessen mehr

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.6