Ich kann das anästhesiologische Tertial im Bergmannsheil Bochum sehr empfehlen! Wir hatten dort eine tolle Zeit!
Die Atmosphäre in der Abteilung ist allgemein gut und uns PJler:innen wurde viel Wertschätzung vermittelt. Fragen und Anmerkungen waren immer möglich.
Die Lehrkoordination für das praktische Jahr, sowie die PJ-Beauftragte der Anästhesiologie sind gut organisiert, so dass der Start ins PJ reibungslos verlief. Individuelle Rotationswünsche, Urlaube etc. konnten auch im Verlauf schnell und unkompliziert geklärt werden.
Mit Prof. Zahn, dem Chefarzt, gibt es darüberhinaus ein Einführungs-, Zwischen- und Abschlussgespräch, in dem insbesondere auch Änderungswünsche und Probleme offen besprochen werden können.
Spezielle AINS-Fortbildungen zu den wichtigsten Themen des Fachbereichs finden einmal die Woche statt und sind meist richtig gut. Darüberhinaus bietet Prof. Zahn wenn möglich einmal die Woche eine Lehrvisite bzw. ein Seminar an, in dem theoretische Inhalte noch einmal auf den klinischen Alltag übertragen werden. Auch hier werden AINS-Klassiker besprochen, aber auch individuelle Themenwünsche sind möglich und willkommen. Darüberhinaus findet einmal die Woche eine Abteilungs-interne Fortbildung statt, die nochmal zusätzlichen Input bringt. Allgemeine PJ-Fortbildungen (Innere & Chirurgie) können optional besucht werden.
Folgende Rotationen werden durchlaufen: Zentral-OP, Herz-OP, Intensivstation (Herz-Thorax-Chirurgie) und Intensivstation (Plastische Chirurgie/Schwerbrandverletzte)
Im folgenden ein paar Details zu den einzelnen Stationen:
Zentral-OP (ca. 8 Wochen)
- Alles kann, nichts muss! Bei den meisten (von assistenzärztlichem Personal bis zum Chefarzt) darf man sehr schnell ganz viel machen. Narkoseeinleitung inklusive Intubation und alles was dazu gehört. Später kommen auch speziellere Maßnahmen wie arterielle und zentralvenöse-Zugänge, sowie Regionalanästhesie dazu. Brot und Butter der Anästhesie kann man hier also sehr gut lernen. Da periphere Leitungsblockaden im BHL sehr oft verwendet werden, kann hier auch viel lernen. Dafür sieht man zum Beispiel nicht so viele rückenmarksnahe Verfahren.
Herz-OP (ca. 4 Wochen)
- Hier kann man nochmal die Besonderheiten der Narkoseführung bei kardio-vaskulären Risiko-Patient:innen sowie die Zusammenarbeit mit der Kardiotechnik (Herz-Lungen-Maschine) lernen. Fast alle Patient:innen bekommen hier einen arteriellen und zentralvenösen-Zugang, sowie seltener auch einen Shaldon-Katheter, PiCCO oder Pulmonaliskatheter. Wenn man im Zentral-OP noch keinen ZVK gelegt hat, wird man spätestens hier wahrscheinlich die Möglichkeit dazu haben.
Intensivstation (Herz-Thorax-Chirurgie) (ca. 2 Wochen)
- Fast alle Patient:innen aus dem Herz-OP gehen danach hierhin. Daher kann man die Weiterversorgung der Patient:innen hier wirklich gut nachvollziehen. Wenn man möchte, übernimmt man eigene Patient:innen, zieht Thoraxdrainagen und kann auch hier ggf. ZVKs und Co. legen. Darüberhinaus sieht man besondere intensivmedizinische Devices wie ECMO, Impella oder IABP.
Intensivstation (Plastische Chirurgie/Schwerbrandverletzte) (ca. 2 Wochen)
- Ein Teil der Patient:innen auf dieser Station sind Schwerbrandverletzte oder auch dermatologische Notfälle wie eine TEN (toxische epidermale Nekrolyse). Hier kann man bei der Wundversorgung helfen und zum Beispiel die Analgosedierung übernehmen. Die anderen Patient:innen sind solche aus der plastischen Chirurgie, die zum Beispiel große Wundheilungsstörungen haben und Lappenplastiken etc. bekommen haben.