Zusammenfassung: Ich würde es wieder machen, nur halt im Sommer!
Zum WKK als solches:
Ein irre bemühtes Krankenhaus, in der man sich als PJler sogar als Mensch fühlen darf. Die Atmosphäre dort ist freundlich und respektvoll. Man bekommt eine Unterkunft, ein Fahrrad und ein Zugang zum Reha-Fitnessstudio gestellt. Am Besten ist jedoch der 10€ Freiverzehr in der Mensa, in der man das beste Krankenhausessen bekommt, das ich je kosten durfte. Pro Kohorte sind im WKK etwa 20 PJler, was dazu führt, dass man eine große Gemeinschaft kontaktfreudiger Menschen ist und man sich nur selten alleine fühlt!
Es gibt jeden Tag PJ-Unterricht querbeet durch alle Fächer, was in dem Sinne von Vorteil ist, dass man einen breiten Überblick auch über Fächer erhält, mit denen man seit eventuell 5 Semestern nichts zu tun hatte. Außerdem darf man 2 Wochen lang in irgendwelche anderen Fächer fremdrotieren (Neurochirurgie klare Empfehlung, es gibt auch exotischere Fächer wie Nuklearmedizin etc.)
Zu Heide als solches:
Heide ist ein kleines, unspektakuläres Kaff, welches nichts zu bieten hat. Der Reiz, dort PJ zu machen, ist die Umgebung und im generellen die 15 Minuten Fahrzeit zur Westküste. Im Sommer muss das PJ in Heide ein Traum sein! Leider war ich im Winter da, in dem die Surfssaison bekannterweise beendet ist und das norddeutsche Wetter eher depressiv wirkt. St. Peter-Ording ist wunderschön und etwa 40 min entfernt, Fahrradbegeisterte dürften hier ebenso auf ihre Kosten kommen. Sylt ist ohne Umstieg mit dem RE erreichbar, auch Dänemark ist nicht weit weg.
Bonustipps:
- Post-Sportverein-Heide: Bester Sportverein/Gym, in dem ich je war. Jeden Tag mehrere, sehr sehr gute Kurse.
- Büsumer Krabbenfeinkost: Ein Fischstand an der Landstraße in Richtung Büsum, 5 Minuten von Heide weg. Irre gut.
- Cafe Fruchtbar: Sehr gemütlich eingerichtetes Cafe mit preiswerten, aber köstlichen Teilchen. Große vegane Auswahl.
- Marion: Jeden Donnerstag Karaoke. Ein Muss.
Zur Neurologie:
Ablauf:
8 Uhr Beginn. Es gibt eine Blutentnahme MTA, sodass man nur für die Viggos verantwortlich ist, von denen es nicht all zu viele gibt. Im Anschluss Kurven(visite) und alle paar Tage Oberarztvisite sowie einmal in der Woche eine Chefvisite. Diese dauern häufig ~3h, sodass dann schon Zeit zum Mittagessen gibt. Nachmittags ist PJ Unterricht, in der Zwischenzeit versorgt man seine 1-2 Patienten eigenständig in Supervision.
Insgesamt bin ich zwiegespaltener Meinung. Als Teil des Teams versorgt man eigene Patienten und schreibt Arztbriefe, was eine klasse Vorbereitung auf den späteren Berufsalltag ist. Das WKK versorgt noch vor den Universitätsklinika die meisten Schlaganfälle in ganz Schleswig-Holstein, was dazu führt, dass die gesamte Neurologie, eben auch die Normalstation, eine Schlaganfallstation ist, was auf Dauer wirklich ermüdend ist und dazu führt, dass ich zwar wirklich fit bzgl Schlaganfälle bin, alle anderen Erkrankungsbilder aber hinten weg fallen und fürs M3 nur in der Theorie angeeignet werden. Aufnahmen gibt es nur selten, da die Normalstation als Folgestation für Stroke Patienten von der Stroke Unit verwendet wird. Das führt dazu, dass ich persönlich nicht all zu häufig körperliche Untersuchungen vorgenommen habe. Andererseits bietet die kleine Struktur auch immense Vorteile. So kommt es vor, dass der generell lehrtechnisch sehr bemühte Chefarzt einen abholt und in einem 1:1 Teaching die körperliche Untersuchung übt. Was will man mehr? Das Team an sich ist super toll, man wird als Teil dieses stark eingebunden. So wurden wir als PJler auch zur Stationsweihnachtsfeier etc. eingeladen.
Bewerbung
PJ-Portal. Vier Wochen zuvor ganz spontan einen freien Platz gebucht, ich weiß jedoch nicht, inwiefern dies die Regel ist.
