Die Zeit im Zentrallabor war sehr angenehm und entspannt. Der Umgang mit Ärzt*innen und MTAs war immer nett und ich habe mich wohlgefühlt. Wer also das Chirurgietertial etwas verkürzen möchte und auch ein bisschen laboraffin ist, der ist hier gut aufgehoben. Allerdings muss auch gesagt werden, dass man hier viel zuschaut und zuhört und keine eigenen Aufgaben hat, was im Vergleich zum Klinikalltag auch ungewohnt sein kann. Zu Beginn bekommt man von der Sekretärin einen Rotationsplan mit Ansprechpartner*innen, da man alle 1-2 Wochen die Abteilung wechselt. Das habe ich als sehr angenehm empfunden, um wirklich einen breiten Einblick in die Labordiagnostik zu bekommen.
2 Wochen Hämostaseologie/Blutgruppenserologie: In der Gerinnung und Blutbank hat sich der OA viel Zeit genommen, jeden Tag verschiedene Themen durchzusprechen und Fragen zu beantworten. An einigen Tagen bin ich mit in die Gerinnungs-Sprechstunde gegangen. Auch im Labor war es sehr spannend, zu sehen, wie die Kreuzproben gemacht werden, die Blutprodukte gelagert und die Gerinnungsparameter und Spezialtests eigentlich stattfinden.
1 Woche Klinische Chemie: Da hier sehr viel über die Automaten und die Straße läuft, gab es nicht ganz so viel zu gucken, wie in anderen Laboren. Die Ärztin hat sich Zeit genommen, mal ein paar Geräte zu erläutern, war aber selbst auch sehr eingespannt. Insgesamt fand ich eine Woche hier schon fast zu lange, da die Abläufe recht monoton sind.
1 Woche Immunologie/EPHO: Die Organisation in der Immuno war wirklich sehr gut! Der Fachbereichsleiter ist Biologe und ein sehr ehrgeiziger und vielwissender Mensch, der auch einen konkreten Plan hatte, was er mir beibringen wollte. Ich hatte eine feste MTA zugeteilt, die mir die Woche über alles erklärt hat und ich habe jeden Tag ein eigenes Experiment machen und auswerten können (IFT, Immunoblot, Elektrophorese…).
2 Wochen Mikrobiologie/PCR: In der Mibi hat es mir mit am besten gefallen. Ich war jeden Tag einer MTA an einem anderen Arbeitsplatz zugeteilt (Blutkulturen, Stuhl, Urin, Varia, Hygiene…) und konnte so die einzelnen Schritte von der Begutachtung der Agar-Platten, der Herstellung der Ansätze, der Urin- und Stuhldiagnostik und auch der Arbeit im S3 Labor für die Tuberkulosediagnostik kennenlernen. Die MTAs und auch der Fachbereichsleiter haben immer alle Fragen beantwortet und die Stimmung war wirklich sehr gut. Außerdem bestand die Möglichkeit, zur ABS-Visite auf Station mitzugehen, welche regelmäßig für verschiedene Bereiche stattfindet.
1 Woche Hämatologie: In der Hämatologie schaut man sich viele Blutausstriche oder Knochenmarkspunktate an, lernt Zelldifferenzierung und wie die Messung des Blutbildes am Automaten funktioniert. Blutausstriche und Quetschpräparate können auch mal selbst hergestellt und gefärbt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit ins FACS-Labor zu schauen.
1 Woche PCR/Infektionsserologie: Im PCR-Labor findet die Arbeit an verschiedenen Automaten statt und man sieht, wie die Proben dafür vorbereitet werden und wie die Mastermixe angemischt werden bzw. wie die Auswertung von statten geht. Da ich in dem Zeitraum dort war, als die Vorgabe zum Eingangsscreening auf Covid-19 für Krankenhäuser weggefallen ist, sind kaum Proben im Labor angekommen und es gab recht wenig zu tun.
Insgesamt wirklich sehr lohnenswert, einen Einblick in die unterschiedlichen Fachrichtungen des Labors zu wagen. Auch für den klinischen Arbeitsalltag sicher sehr relevant!
Bewerbung
über die PJ-Koordinatorin des Krankenhauses Frau Tuczek