Mein Psychiatrie-Tertial an der Medbo war echt stark. Man wird als PJler wirklich wertgeschätzt und dadurch geht man schonmal gerne hin :D
Ich hatte vor dem Tertial auch noch garnicht so viel mit Psychologie am Hut, hab also bis dahin nur 1x im Blockpraktium einen psychopathologischen Befund erhoben. Durch das super Team auf den Stationen konnte man sich aber echt schnell eingrooven und so viele Aufgaben übernehmen wie man Lust hat und sich zutraut.
Ich war erst auf der offenen Gerontopsychiatrischen Station. Kann ich auch nur empfehlen, v.a. wenn man später Allgemeinmedizin machen möchte. Wirklich super nettes Team, der Oberarzt arbeitet einfach selbst tatkräftig mit. Vom Patientegut her viele Altersdepressionen, Demenzdiagnostik (inkl. Liquorpunktionen, darf man auch selbst unter Aufsicht machen!), und chronische Schizophrenien, meist im Alter dann mit dominierende Negativsymptomatik. Durch internistische Begleiterkrankungen hat man dann auch die somatische Seite nochmal mehr mit auf dem Schirm.
Anschließend war ich auf der offenen depressionsspezifischen Station, auch hier wieder super nettes Team. Im Vordergrund standen logischerweise Depressionen, aber Angst-und Panikstörungen, Bipolar-affektive Störungen oder Persönlichkeitsstörungen waren auch (zumindest nebenbefundlich) vertreten. Also auch hier trotz der Vorselektion viel Abwechslung. Das alles in einem entschleunigten Alltag, bei dem man ausreichend Zeit für ausführliche Aufnahmen und Gespräche hat.
Insgesamt fand ich während des Tertials schön wie viel Teambesprechungen es gab.
Ich hatte mir die Stationen bewusst so ausgewählt da ich Allgemeinmedizin machen möchte. Man kann aber auch auf jeden Fall auf die beschützenden Stationen oder in die Suchtmedizin gehen, man wird im vornhinein gefragt worauf man Lust hat und wird dementsprechend eingeteilt.