PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Victoria Hospital (3/2023 bis 5/2023)
Station(en)
General Surgery, C1 & C2
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war für mein halbes chirurgisches Tertial in der "general surgery" des Victoria Hospitals. Im Großen und Ganzen kann ich auf den Vorbericht verweisen.
Ich würde jederzeit wieder sofort nach Kapstadt gehen - die Zeit dort ist einfach unglaublich schön gewesen - allerdings nicht nochmal ins Victoria Hospital. Wenn ihr könnt, versucht euch in anderen Krankenhäusern zu bewerben (Freunde hatten am GSH wesentlich bessere Erfahrungen).
Das Team ist super nett und man hat als ausländischer "elective student" ein wenig Narrenfreiheit. Unser Tag begann meist gegen 08:00 Uhr mit der ward round, die gut und gerne auch mal 2-3 Stunden gehen konnte. Je nach Arzt gab es da mehr oder weniger teaching. Man konnte bereits etwas früher kommen und selber Patienten vorstellen wenn man das möchte, alles nach dem Prinzip - alles geht, nichts muss. Meist gibt es noch so ca. 4 UCT Studenten, welche für vier Wochen in verschiedene Fachbereiche rotieren und anschließend praktisch geprüft werden von den Stationsärzten, sodass sich ein Rotationsplan etabliert hat, damit nicht zu viele Studenten aufeinander hocken. Je nachdem ist man in der Sprechstunde, in der Endoskopie, im OP oder im MOPS (minor operations: ambulante Eingriffe wie Zystenausräumungen, Abzessspaltung etc.) eingeteilt. Wir waren wirklich sehr proaktiv, haben uns an Ärzte gehängt und immer wieder nachgefragt und durften trotzdem seltenst praktisch mitarbeiten. Ich habe in den 8 Wochen nicht einmal einen Nadelhalter berührt, mein Kollege durfte ein paar Mal zunähen, das aber auch nur nach mehrfachem Nachfragen. Generell gehen alle "komplizierteren" Fälle weiter ins Tygerberg oder ins GSH. Wer also gerne mal eine Thoraxdrainage legen möchte, im OP mitoperieren oder seine Nähkünste verbessern möchte ist hier eher falsch - Freunde von uns konnten all dies am GSH zb. machen.
Wenn die UCT Studenten anwesend sind, gibt es jeden Tag eine Art Miniteaching von den Ärzten, diese sind mehr oder weniger lehrreich, meist suchen sich die Studenten ein Thema aus und die Ärzte referieren kurz über dieses.
Wir waren sehr motiviert uns in den Klinikalltag einzubringen und etwas zu lernen, aber nachdem sich dies als eher wenig fruchtbar herausgestellt hat haben wir dann den Fokus auf die Freizeit gelegt und sind teilweise dann zwischen 11-12 Uhr gegangen. Desöfteren haben wir für kleine trips auch ein verlängertes Wochenende genommen, dies wurde immer sehr von unserem Chefarzt Dr. Plaskett unterstützt und am Ende wurde alles ohne Fehlzeit unterschrieben. ;)
Abschließend kann ich sagen, wer sich nicht wirklich für Chirurgie interessiert und viel Freizeit haben möchte, dem kann ich das Victoria Hospital empfehlen.
Wer zusätzlich zu dieser geilen Stadt allerdings auch medizinisch noch etwas mitnehmen will, dem rate ich dazu sich in anderen Krankenhäusern zu bewerben.
!!! Geht aber auf jeden Fall nach Kapstadt - ihr werdet eine unfassbar tolle Zeit haben !!
Organisatorisches:
- Es empfiehlt sich Kasaks mitzunehmen (OP-Schuhe braucht ihr nicht, dafür gibt es Überzieher. Die OP-Schutzbrille die wir mitbringen sollten hatte ich auch nie benutzt) und einen Stauschlauch. Ebenso Kugelschreiber die schwarz schreiben, mit blau dürft ihr nicht in die Patientenakten schreiben.
- Gegenüber vom Krankenhaus gibt es einen Parkplatz, dort kann man für 80 Rand im Monat (ca. 4 Euro) parken.