PJ-Tertial Kardiologie in St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
Privatstation, Chest-Pain-Unit
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Das neue Schwesternwohnheim, in dem auch PJler wohnen dürfen, bezugsfertig Frühjahr 2022 ist spitze! Die Betreuung vor Antritt des PJ ist auch gut organisiert. Das einzige Problem im Personalwohnheim sind im Sommer die fehlenden Rollläden, es gibt nur Vorhänge und da hat es schnell mal über 30 Grad in der Wohnung. Sonst wirklich super Neubau (kernsaniert), fußläufig zum Unfallchirurgie- und HNO-Standort zu fairen Konditionen.
Die ViDia-Kliniken an sich sind zu empfehlen. Die Größe der Klinik ist so, dass man ein kleineres Haus kennenlernen kann und trotzdem noch ein breites Krankheitsspektrum sieht. Die meisten Mitarbeiter sind nett. Allerdings verlassen auch immer mehr von den besten das sinkende Schiff, denn die finanzielle Situation der Klinik ist zunehmend prekär. Die Pläne für einen zweiten Neubau werden für die kommenden 10 Jahre sicher nicht realisiert folglich prägen große Usmtrukturierungen den Arbeitsalltag. Das Studentensekretariat ist meistens für jedes Anliegen kontaktierbar. Man bekommt eine Röntgenplakette, einen eigenen Spind, es gibt an allen Standorten PJ-Zimmer, man darf vergünstigt essen und man wird gut bezahlt. Man darf zwei Wochen in die internistische Notaufnahme, wo ich viel gelernt habe, obwohl es drunter und drüber ging. Der Oberarzt war ein Fels in der Brandung, er ist aber inzwischen gegangen. Außerdem ist eine Woche Fremdhospitation möglich. Das konnte ich kurzfristig in meinem vierten Prüfungsfach HNO machen und war sehr lehrreich und interessant. Der PJ-Unterricht 1x/Woche ist meistens gut und um 13 Uhr, also während der Arbeitszeit, man bekommt dafür frei. Im EKG-Unterricht von Dr. Nayebagha, der zusätzlich jeden Montag mittags stattfindet habe ich viel gelernt, das hat sich auch in der M3 ausgezahlt. Da habe ich ein schweres EKG gekriegt, das ich aber problemlos analysieren konnte. Lehrvisiten fanden leider selten statt, wenn war das aber auch eine gute Übung fürs Examen.

Die Kardiologie in den ViDia-Kliniken fand ich leider nicht gut. Ich wurde auf Privatstation eingeteilt, weil dort Land unter war und ich musste für zwei von den sechs Wochen in der Kardio eine von drei Assistenten kompensieren, die im Urlaub war. Die Station ist schon räumlich die Katastrophe. Es gibt kein Aufnahmezimmer und meistens musste ich die Patienten auf dem Gang aufnehmen. Es gibt außerdem nur einen einzigen PC-Arbeitsplatz für Assistenten in einem winzigen Raum. Die Assistenten waren Frischlinge, die selbst oft gnadenlos überfordert waren und sich halt durchgewurschtelt haben. Dienstbeginn war mit Chefvisite um 7:00 Uhr, Schluss meistens um 17:00 Uhr. Ich musste Unmengen Arztbriefe schreiben und es war mehr eine Akkordabfertigung von Kathetereingriffen als echte Betreuung von Patienten. Am Schluss, als eine neue PJler-Kohorte kam, durfte ich mich noch zwei Wochen auf der Chest-Pain-Unit erholen. Da waren sowohl die Visiten lehrreicher und weniger chaotisch, als auch die Stationsarbeit. Es gab keine Überstunden, das Team war viel netter, die Station viel geräumiger und besser ausgestattet und ich habe mit erfahrenen Assistenten Herzechos gemacht und Patienten betreut. Auf der Privatstation habe ich sicher auch viel gelernt (learning by doing), aber hauptsächlich wurde ich als billige Arbeitskraft eingesetzt und es hat keinen Spaß gemacht. Die CPU war da viel besser.
Bewerbung
Kurzfristige Verteilung über Uniklinik.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Repetitorien
EKG
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.53