Eines vorweg: ich kann die schlechten Bewertungen des Krankenhaus nicht wirklich nachvollziehen. Die Mitarbeiter (Ärzte, Pflege, etc.) waren alle super freundlich und sehr hilfsbereit. Ich habe mich schnell eingelebt und durfte mir mein Tertial so gestalten, wie ich es wollte. Von Tag 1 an war es mir freigestellt, das zu tun, worauf ich am meisten Lust hatte. Ich war eigentlich nur im OP, es gibt immer was zu tun und die Chirurgen sind alle sehr nett. Ich habe mich an Dr. Rosso und sein Team gehalten. Rosso ist einer von 2 Chefärzten, Dr. Azagra war auch nett, aber manchmal etwas harsch zu seinen Mitarbeitern. Wenn ihr euch entscheiden müsst, würde ich Dr. Rosso folgen. Hier mal eine schnelle Pro/Con Liste:
Pro:
-Tolle Organisation, man hat immer einen Ansprechpartner und bekommt am ersten Tag alles erklärt
-flexible Arbeitszeiten, auch freimachen ist kein Problem und muss nicht aufgearbeitet werden
-gratis Mittagessen, was wirklich sehr gut war! (Wir hatten einmal sogar einen Sternekoch in der Kantine, einfach nur genial)
-Wohnheimszimmer direkt gegenüber vom CHL, kostenlos und nur 5-10 Minuten zu Fuß von der Wohnungstür bis zum OP
-super freundliches, internationales Team
-spannende OPs
-viele Möglichkeiten, Nahttechniken an Patienten zu üben, Wunden zu verschließen, etc.
-wenn nichts ansteht, kann man einfach in andere OPs gehen und zuschauen/sich einwaschen oder einfach nach Hause gehen und chillen
-keine Stationsarbeit, außer, man möchte unbedingt ;)
Kontra:
-Französisch ist hier Verkehrssprache, englisch ist oft nur eingeschränkt möglich (ich selbst kann kein französisch)
-Luxemburg ist sehr teuer
(-oft nur 3. Assistenz, dafür darf man aber immer zunähen, wenn man fragt)
Insgesamt war es ein spannender und abwechslungsreicher Monat, wo ich viel gesehen und gelernt habe. Außerdem habe ich viele nette Ärzte kennengelernt, neue Kontakte knüpfen und viel von Luxemburg erkunden können. Das Team ist sehr kollegial, es ist hier normal, dass man sich mal abends mit den Oberärzten zum Essen gehen trifft. Super entspannte Arbeitsatmosphäre und insgesamt ein sehr schönes Tertial. Wer französisch spricht, wird es hier lieben, und auch ohne geht es gut!
Tipps:
-Wer nach Saarbrücken fahren möchte, kann kostenlos mit Studentenausweis die L40 von Luxemburg Gare Centre nach Saarbrücken Hbf und zurück nehmen
-der ÖPNV ist kostenlos
-wer ein Auto hat, kann es kostenlos rund um die Uhr auf dem Park and Ride Parkplatz in Beggen abstellen (ca. 20-30 Min. mit dem ÖPNV vom Wohnheim entfernt)
-in der Stadt kann man sich günstig E-Bikes ausleihen, am besten vorher die Vel!OH-App einrichten, darüber leiht man sie sich aus :)
-je mehr Sprachen man spricht, desto besser! (ich konnte "nur" deutsch und englisch, hat aber vollkommen ausgereicht ^^)
-bringt euch am besten ein Paar Schuhe für den OP mit, die werden leider nicht gestellt
Bewerbung
Bewerbung über die Universität des Saarlandes, einfach das Studiendekanat der Uniklinik des Saarlandes (UKS) anschreiben, Frau Orlich ist sehr kompetent und hilft einem schnell weiter :)