Mein PJ-Tertial in der Radiologie am Klinikum Osnabrück war ein voller Erfolg, sodass ich ein Radiologie-Tertial in dieser Abteilung uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Man wird schnell an das eigenständige Befunden in einer sehr angenehmen Arbeitsatmosphäre herangeführt und ab dem ersten Tag voll in das Team integriert.
Nach dem Einführungstag an der Uni Münster wurden alle PJler*innen am Dienstagmorgen von den PJ-Vertreter*innen der jeweiligen Abteilungen begrüßt. Danach wurden wir von der PJ-Sprecherin durch das Haus geführt und wir haben alles Organisatorische zusammen erledigt. Wir wurden dann auf die Stationen/Abteilungen verteilt. In meinem Tertial waren wir zwei PJler*innen in der Radiologie. In der Abteilung selbst wurden wir herzlich vom Chefarzt Prof. Dr. Tombach begrüßt. In einem ersten Gespräch haben wir unseren groben Rotationsplan besprochen. Im Anschluss an das Gespräch hat der Chef uns dann durch die Abteilung geführt und allen Ärzt*innen und MTRAs vorgestellt.
Zum Rotationsplan: Dieser war eine grobe Richtlinie und jederzeit anpassbar, für mich aber absolut passend.
- 5 Wochen Röntgen/ Durchleuchtung/ Sonographie
- 4 Wochen CT
- 2 Wochen MRT
- 2 Wochen Angiographie
- 1 Woche Strahlentherapie und NUK
An den jeweiligen Arbeitsplätzen habe ich mich immer erstmal an die Assistenzärzt*innen gehalten und diesen beim Befunden über die Schulter geschaut bevor ich dann selber Befunde diktiert und mit den Oberärzt*innen besprochen habe.
Am meisten selber machen konnte ich im konventionellen Röntgen/ Durchleuchtung/ Sono und im CT. Neben dem Befunden von Röntgenbildern und CTs kann man im Sono immer Vor- oder Nachschallen und auch selber die Befunde diktieren. Die Radiolog*innen machen außerdem die eFAST-Sonos im Schockraum, welche man begleiten darf. Ein spannender Bereich ist außerdem die Durchleuchtung, dort darf man sich auch mal an der Bedienung der Anlage versuchen. Im CT werden auch CT-gesteuerte Interventionen, wie PRTs, Drainageanlagen und Punktionen durchgeführt. Zuschauen darf man natürlich immer, ich hatte aber z.B. auch die Möglichkeit mal eine PRT-Nadel zu setzten oder eine Biopsie zu entnehmen. Im CT und MRT freuen sich die Assistenzärzt*innen, wenn man den ein oder anderen Zugang legt - das ist aber absolut kein Muss. Man kann außerdem Aufklärungen zusammen mit den Assistenzärzt*innen durchführen und so üben. Im MRT hat man, der Komplexität der Modalität geschuldet, die meiste Zeit eine beobachtende Rolle, kann sich aber z.B. auch an Stroke-cMRTs versuchen. In meiner Angiographie-Rotation waren dort auch die meiste Zeit 1-2 Assistenzärzt*innen eingeteilt, sodass ich die vor allem zugeschaut habe. Zum Abschluss durfte ich aber auch mit an den Tisch und z.B. einen Stent entfalten und das Angio-Seal einbringen.
Einziger Negativpunkt war, dass zeitweise nur ein Arbeitsplatz zum Befunden frei war, wir aber zwei PJler*innen waren. Wir haben uns dann einfach abgewechselt und die andere Hälfte des Tages am jeweiligen Arbeitsplatz verbracht. Dort kann man dann auch nochmal bei dem Befunden komplexerer Fälle zuschauen und mit befunden.
Noch ein paar Infos zum Drumherum: Man hat die Möglichkeit kostenlos in einer gut ausgestatteten PJ-WG (3-4 PJler*innen) in der Stadt oder einem Appartement zu wohnen. Von allen Unterkünften erreicht man das Klinikum super mit dem Fahrrad - es lohnt sich also ein Fahrrad mitzubringen. Es gibt gratis Frühstück und Mittagessen in der Cafeteria, man ist also immer gut versorgt. Es gibt außerdem mehrmals wöchentlich PJ-Unterricht (u.a. Innere, Chirurgie, Radiologie, Anästhesie, Uro, Gyn und einen EKG-Kurs).