Ich war in meinem Tertial auf der Suchtstation und in der Gerontopsychiatrie.
Die Suchtstation besteht aus einer offenen und geschlossenen Station. Wenn man alleine als PJler da ist, dann kann man sich eine Station für den Tag aussuchen. Es gibt nicht super viel zu tun. Das Highlight war die Aufnahme von Patienten. Die Medikamente sind meistens fest nach Schema und es gibt wenig Abweichungen. Ich durfte auch häufig an Gruppen- oder Einzelsitzungen teilnehmen. Die Oberärztliche Betreuung war sehr gut. Alle meine Fragen wurden ausführlich beantwortet. Ich durfte auch einen Tag mit in die Vergabestelle und dort die Abläufe kennenlernen.
Auf der Gerontopsychiatrie war dafür umso mehr los. Zusammen mit den Assistenten durfte ich einen Therapieplan erstellen, Blutentnahmen anordnen, Briefe schreiben und viele Gutachten für PsychKG und BTG schreiben. Ebenfalls gibt es häufig Sitzungen mit Richtern. Man lernt eine Menge über die Gesetzesgrundlagen. Auch hier liegt die Psychotherapie eher in der Hand der Psychologen. Das kam dort etwas kurz, was aber auch an der Compliance der Patienten lag. Durch viele Krankheitsfälle und dann auch noch einen Corona- und Influenza-Ausbruch im Haus war es oft sehr chaotisch und häufig wechselten die Assistenten. Somit war ich häufig die einzige Person, die die Patienten richtig kannte. Es hat mir viel Spaß gemacht, ist aber auch Gewöhnungssache, da ich oft alleine auf Station gelassen wurde, wenn Assistenten für zwei Stationen gleichzeitig zuständig waren. Die Oberärztliche Betreuung war eine Katastrophe.