Ich war im April und im Mai auf der Unfallchirurgie in Zell am See. Nachdem die Skihauptsaison vorbei ist, war viel weniger los als in der Hauptsaison. Trotzdem gab es genug Gelegenheiten zum selbstständig arbeiten. Selbstständig arbeiten als PJ Student kann einem gefallen oder auch nicht, meiner Meinung nach ist dies jedoch die beste Möglichkeit etwas zu lernen. Natürlich musste man die klinische Untersuchung, die Verdachtsdiagnose sowie das weitere Procedere mit den Ärzten besprechen, trotzdem lernte man viel und schnell. Was jedoch oft etwas lästig sein konnte war dass man oft den selben Assistenzarzt sehr oft wegen dem Vidieren fragen musste da er der einzige in der Ambulanz war bzw. dass man auch oft extra einen Arzt suchen musste. Wenn man das Pech hat und man findet gerade keinen, kann es unnötig lange dauern bis man einen Patienten wieder entlassen kann. Die Oberärzte sind leider oft nicht so motiviert dass sie einem Studenten aushelfen. Dies trifft jedoch nicht auf jeden zu und man lernt mit der Zeit wenn man fragen kann und wen eher nicht.
Die Zeiten sind prinzipiell geregelt und man muss auch einchecken und auschecken. Wenn viel los ist kann es auch sein, dass man nicht früher heimgehen kann sowie es oft beim PJ der Fall ist. Generell ist es so geplant, dass immer ein Student am Vormittag und einer am Nachmittag auf der Unfall ist falls eine Assistenz im OP gebraucht wird. An den Feiertagen und am Wochenende musste ich jedoch nie ins Krankenhaus.
Primär wird man in der Ambulanz eingesetzt. Auf der Station ist man als PJler selten bis nie. Wie oft man im OP ist hängt ganz von der Motivation von einem selbst ab. Im OP selbst sind die Ärzte bemüht dass sie einem was beibringen. Bei den richtigen Ärzten bekommt man auch eigene Minikurse im Nähen oder in anderen Fertigkeiten.
Für das Mittagessen musste man ca. 5 Euro zahlen. Wir haben uns meist zuhause etwas gekocht. Das Schwesternheim wo wir wohnten war genügend aber bei weitem kein Luxus. Jedoch ist es genug für die Zeit als PJler.
Trotz der vergleichsweise strengen Arbeitszeiten (welche absolut nicht streng sind wenn es die Arbeit zulässt) hat man genug Freizeit zum Wandern gehen oder Skifahren. Dies sollte einen also keinesfalls davon abhalten, das PJ auf der Unfall in Zell am See zu absolvieren.
Es gibt auch einen Arzt der für die Studenten zuständig ist. Dieser ist wirklich sehr bemüht um die Studenten, hilft diesen viel und ist generell sehr nett. Auch im OP lässt dieser einen viel machen und ist darum bemüht, dass man als Student was lernt. An dieser Stelle möchte ich diesem Arzt ein großes Lob aussprechen weil ich es bis dato nicht erlebt habe, dass sich der für Studenten zuständige Arzt tatsächlich in diesem Maße um seine Studenten kümmert.
Auf jeden Fall würde ich wieder nach Zell am See kommen jedoch denke ich, dass ich im Sommer kommen würde. Nach dem Spital direkt zum See zum Abkühlen war sehr cool. Andererseits wäre es auch während der Skisaison sehr cool gewesen. Man kann beispielsweise am Vormittag für ein paar Stunden Skifahren gehen oder Skitouren gehen und danach ins Spital.