PJ-Tertial Innere in St.-Antonius-Hospital (3/2023 bis 6/2023)

Station(en)
Normalstation, Privatstation, ZNA, ITS, Funktionsabteilung
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik, OP
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Allgemeines:
- Kleidung wird gestellt, es gibt eine PJ-Umkleide mit Spinden
- PJ-Telefon in der ZNA und im Sekretariat Innere vorhanden
- Essensgeld 200€ im Monat auf einer Verzehrkarte (Auszahlung in bar NICHT möglich, deshalb gut und viel vor Ort speisen)
- Insgesamt relativ viele PJ'ler, die oft zusammen Mittag essen gehen und so zum Austausch untereinander da sind
- man rotiert durch alle Abteilungen des Hauses. Der Plan wird durch OA Schellenberg erstellt, den man ansprechen kann, falls man etwas gerne anders hätte

PJ-Unterricht:
Jeden Donnerstag (ab 9 Uhr bis 15.15 Uhr, Programm wird vorher per Email geschickt). Der Unterricht ist sehr abwechslungsreich und somit interessant. Man wird dabei nicht durch Themenmasse erschlagen. Die Oberärzte sind meistens bereit sich nach den Wünschen und Interessen der PJ'ler zu richten, Deshalb einfach ansprechen und nach bestimmten Themen fragen. Falls ein Dozent seine Stunden nicht halten kann, hat man früher frei oder darf später kommen. Es gibt einen regelmäßigen EKG-Kurs, indem reih um jeder eine Frage zum EKG und dem zugrunde liegenden Krankheitsbild inkl. Therapie beantworten darf. Ganz entspannte Stimmung und kein Stress, falls man sich mal unsicher ist. Super Vorbereitung für das M3 und natürlich für das Leben ;-)
Sonstige Praktische Skillstrainings waren ZVK-Anlage (Anästhesie), sonogesteuerte Stanzbiopsien aus suspekten Herden (= Oliven in Hühnerbrüsten) durch die Gynäkologie, Knoten-Naht-Kurs durch die Allgemeinchirurgie. Für diesen muss man den OA Dr. Butz aktiv ansprechen, damit er die Doppelstunde einplanen kann.
Tipp: Um die Ecke vom SAH befindet sich eine Metzgerei Schlenter, bei der wir die Schweinefüße geschenkt bekommen haben, wenn man lieb fragt. ;-)
Durch den entspannten Donnerstag wird die Woche nicht so lang .
Zusätzlich gibt es Dienstag Mittags 1 Stunde Bedside-Teaching mit Fallvorstellung auf der Intensivstation. Hier wird in der ersten halben Stunde durch uns verschiedene Röntgen-Thoraxe befundet. Hier empfiehlt sich die Scheu abzulegen und selbstständig sich zu Wort zu melden, damit man viel mitnehmen kann. Die OÄ Commerscheidt-Hopp sagt sonst alles schnell von alleine. Sie ist aber immer sehr froh, wenn sich alle aktiv beteiligen und sie uns etwas beibringen kann.

Rotationen:
- Normalstation: Auch die Rotation auf die Station ist enthalten. Hier hat man das typische Bild der Stationsarbeit mit Laborabnahmen (Falls das Blutabnahme-Team nicht kommt), Visiten, Arztbriefe schreiben, Aufklärungen, usw. Hier empfiehlt es sich, wenn man sich frühzeitig versucht einzubringen und mitarbeitet. Dadurch geht der Tag entspannt vorbei und die Assistenzärzte sind froh, dass sie Aufgaben abgeben können. Natürlich gibt es die einen die bereitwilliger sind etwas beizubringen als andere. Dennoch kann man hier viel mitnehmen, Wenn man etwas Glück mit den richtigen Patienten hat, dann kann auch Pleura- / Aszitespunktionen selber machen. Leider hat nicht jede Station ein eigenes Sono-Gerät, aber falls man es sich holt sind alle bereit mit einem Sonographie zu üben.
- ZNA: Für mich eine der besten Stationen / Rotationen. Hier haben 2 neue Chefärzte und 2 neue Oberärztinnen angefangen, die ein sehr entspanntes Klima mitgebracht haben. Man benötigt ein paar Tage Zeit, um die Abläufe in der ZNA zu verstehen. Aber man fängt früh an, dass man eigene Patienten bekommt. Das heißt, Aufnahmegespräch führen, Untersuchungen durchführen, Arztbrief erstellen und den Patienten zur weiteren Therapieplanung den CA / OÄ vorstellen. Hier fühlt man sich schon wie ein kleiner richtiger Arzt ;-) Kleiner Nachteil aktuell: Es gibt zu wenige PCs im Arztzimmer, sodass man immer etwas um einen Arbeitsplatz kämpfen muss. Durch das neue Leitungsteam in der ZNA soll aber einiges geändert werden, sodass es in Zukunft vermutlich entspannter wird. Kleines Schmankerl zum Schluss: Macht man einen Dienst am Wochenende (9-18 Uhr, wobei man häufig eher gehen darf), bekommt man dafür 2 freie Tage unter der Woche.
- ITS: In der Rotation auf der ITS hat man die Aufgabe einen Arzt bei der Durchführung von TEEs mit anschließender Kardioversion zu unterstützen. Ist die Arbeitsliste sehr lang, dann muss man schauen, dass man auch etwas anderes zu sehen bekommt. Der zuständige OA ist aber sehr lehrfreudig, sodass er die PJ'ler zu interessanten Fällen dazu holt. Weitere Aufgaben sind die Visiten, (Unterstützung bis selbstständige) Anlage von ZVKs und Arterien, Bronchoskopie, usw. Teilweise gibt es die ein oder andere missgelaunte Pflegekraft auf Intensiv, die die Stimmung schwer macht. Dies wird aber durch andere häufig aufgefangen. Auf Station gibt es ein sehr gutes Sonogerät, sodass man hier seine eigenen Fähigkeiten mit Unterstützung durch OA und AA weiter trainieren kann.
- Onkologie: Man rotiert 3 Wochen in die Onkologie. Zu Beginn war ich sehr skeptisch, da dies nicht mein Hauptinteresse gewesen wäre. Schlussendlich muss ich sagen, dass meine Erwartungen um Längen übertroffen wurden.. Jeden Morgen (Beginn 8 Uhr) findet eine Frühbesprechung mit Röntgen-Befundung statt. Anschließend geht es auf Station, wo die Laborabnahmen erfolgen. Hier haben sich die Assistenzärzte und die PJ'ler die Arbeit geteilt. Anschließend war Visite der Patienten, bei der man sich selber auch einbringe kann / darf. Jeden Dienstag ist Chefarztvisite, die seeeehr umfangreich ist. Geht am besten morgens nochmal schnell frühstücken, denn PD Dr. Staib nimmt sich viel Zeit für die Patienten. Er fragt gerne auch mal die PJ'ler Dinge ab oder erklärt etwas. Keine Sorge, die abgefahren Therapie-Algorithmen und Medikamente fragt er nicht im Detail ab. Auch auf der Station gilt, dass man mit etwas Glück die Chance bekommt eine Knochenmarkpunktion / -stanze, ZVK-Anlage, Pleura- / Aszitespunktionen etc. durchzuführen. Definitiv lernt man hier nochmal in Ruhe und ohne ZNA-Stress die Patientenaufnahme und Anamnese inkl. zugehöriger Dokumentation. Ein weiterer großer Bestand ist der Umgang mit Ports und Portnadeln. Hier ist es die Aufgabe der PJ'ler diese bei den Patienten zu wechseln bzw. anzustechen. Weiteres Lehrangebot sind am Mittwochmorgen vor der Frühbesprechung ein Mikroskopierkurs für alle Assistenten, sowie Freitags eine Frühfortbildung.
- Funktionsabteilungen (Herzkatheter und Endoskopie): Ich war nur in der Endoskopie, sodass ich mich v.a. auf diesen Bereich fokussieren kann. Hier baut sich erst seit neustem die Sektion der Gastroenterologie auf, sodass sich hier viel ändern kann. In meiner Rotationswoche springt man eigentlich zwischen den einzelnen Räumen hin und her. Man sieht somit unzählige Gastroskopien, sowie Koloskopien. Vereinzelt kommt auch mal eine ERCP, sowie PEG-Anlage vor. Bei allen dieser Dinge fungiert man jedoch nahezu ausschließlich als Zuschauer. Das heißt, man schaut den Ärzten zu, die dabei viel erklären. Zum Teil muss man aber auch viel auf sich aufmerksam machen. Die Pflege ist sehr freundlich und hilfsbereit und erklärt einem zusätzlich nochmal etwas. Ich hatte schlußendlich an meinem letzten Tag die Möglichkeit nach Vorschub durch die Oberärztin eine Gastroskopie selber zumachen. Ein weitere Option ist es in dieser Rotation mit in die Sonografie zu gehen. Hier wird ein ausführliches Abdomen-Sono gemacht, wodurch man auch nochmal viel lernen kann. Zum Herzkatheter kann ich wenig sagen, da ich selber im Urlaub war zu dieser Zeit. Laut anderen ist es hier ähnlich zur Endoskopie, man ist Zuschauer. Hier sei es nochmal mehr abhängig von dem Untersucher, wie viel erklärt wird und was man lernen kann. Ich habe jedoch einige Oberärzte kennengelernt, die gerne Lehre machen. Daher kann ich es mir auch lehrreich vorstellen. Macht euch da am besten euer eigenes Bild,

Fazit:
Wie so oft hängen eure Möglichkeiten hier von euerm Auftreten habt. Seid neugierig und wissbegierig, versucht euch einzubringen, fragt nach Aufgaben und übernehmt mal die Visite. Die Ärzte in Eschweiler haben Bock auf PJ'ler und haben ein großes Interesse uns und euch etwas beizubringen. Natürlich gehören Blutentnahmen und Zugänge legen zum Alltag dazu, aber wenn dies schnell erledigt ist, bleibt noch viel vom restlichen Kuchen für die PJ'ler übrig.
Auch wenn die Anfahrt aus Aachen nach Eschweiler nicht gerade um die Ecke ist, lohnt sich die Wahl für (fast jedes) Tertial nach hier. Für mich war es ein unfassbar lehrreiches Tertial und es hat mir jeden Tag Spaß bereitet etwas zu lernen, da man als Kollege angesehen wird und nicht als irgendein Student. Und wenn man es nicht übertreibt und Fehltage im kleinen Kreise bespricht, dann wird das auch alles nicht so eng gesehen ;-)
Ich bin sehr froh, dass ich mein Tertial in Eschweiler gemacht habe und würde es genauso wieder machen. Daher kann ich es zu 100% empfehlen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Punktionen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
200€ + 200€ Essensgeld

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1