Mein erstes PJ-Tertial habe ich im Diakonissenkrankenhaus absolviert und mich hat diese Zeit sowohl für das Fach Innere, als auch für die Klinik insgesamt begeistert. Es gab ein super freundliches Team, in das man von Anfang an sehr herzlich integriert wurde. Sowohl der Kontakt zur Pflege, als auch zu allen Ärzt*innen und Oberärzt*tinnen war immer respektvoll und aufgeschlossen. Was mir auch an der Organisation sehr gut gefällt, ist die eingeplante Rotation mit ca. 8 Wochen Stationsarbeit und dann meistens je 2 Wochen ZNA, ITS, Palli und Funktionsdiagnostik. Die Rotation war auch recht flexibel möglich, sodass man auch Wünsche abgeben konnte, die berücksichtigt wurden. Dazu brauchte man sich nur mit der sehr sympathischen Oberärztin zusammenzusetzen, welche die PJ-Leitung übernahm (Frau Dr. Prudlo).
Es gab regelmäßig PJ-Unterricht freitags, teilweise durften wir danach an einer chirurgischen Lehrvisite teilnehmen. Ich habe außerdem 2 Reanimationskurse für PJ-Student*innen, Famulant*innen und jegliche Praktikant*innen mitmachen dürfen und zu Beginn durften wir sogar kostenlos am theoretischen Teil eines Ultraschallkurses teilnehmen, den das Diako regelmäßig für Interessierte anbietet (jedoch gegen Bezahlung). Das war eine super gute Erfahrung und der Kurs hatte auch gleichzeitig kostenlose Schall-Modelle! :D
Zum Ablauf:
Auf den Stationen standen morgens natürlich immer die Blutentnahmen an, welche wir als PJ-Team glücklicherweise auch dank der Unterstützung von einigen Famulant*innen meistens gut bis 8 Uhr meistern konnten. Gerade am Anfang (als wir noch nicht so geübt und außerdem nur 3 PJlerinnen für die 4 Stationen waren) haben die Assistenzärzt*innen mit uns gemeinsam abgenommen. Dann gab es jeden Morgen eine Frühbesprechung, welcher im Anschluss montags eine viertelstündige Fortbildung, dienstags das Tumorboard und donnerstags (sofern vorbereitet) ein Journal-Club folgte. Im Stationsalltag folgten danach die Vorbereitung und Durchführung der Visite sowie verschiedene anfallende Aufgaben, z.B. Zugänge legen, Ultraschall-Untersuchungen, Portnadel-Wechsel nach Anweisung, Aufnahme von Patienten mit Anamnese und körperlicher Untersuchung, …
Auf Nachfrage habe ich auch selbst nach Anweisung Blasenkatheter legen dürfen. Eine Aszites- oder Pleurapunktion habe ich selbst nicht durchgeführt, da es während meiner Zeit auf Station nicht so viele gab. Ich denke, dies wäre prinzipiell auch möglich gewesen. Man wurde aber immer dazu gerufen, wenn es irgendwo etwas zu sehen oder sogar zu assistieren gab.
Arztbriefe durfte ich auch schreiben bzw. anfangen, wenn ich eigene Patienten betreut hatte. Rückblickend hätte ich dafür gerne noch etwas mehr Selbstständigkeit gehabt, aber im Stationsalltag war auch nicht so viel Zeit und durch andere Aufgaben kam dann oft etwas dazwischen. Somit habe ich Patient*innen nicht bis zur Entlassung allein betreut, aber selbstständig aufgenommen, visitiert und dann auch entlassen jedoch mit Unterstützung der Ärzt*innen.
In der ZNA war man sehr selbstständig und wurde auch sofort ins Team aufgenommen. Nachdem man Patient*innen aufgenommen und sich einen Plan für sie überlegt hatte, besprach man dies mit den zuständigen Dienstärzt*innen und lernt dadurch unglaublich viel. Außerdem gab es hier auch die Möglichkeit, viele EKGs zu sehen und nach Schema-F zu befunden.
In der Funktionsidiagnostik war man sehr frei und konnte sich im Ultraschall, Herzecho oder bei Gastroskopien, Koloskopien und beispielsweise Leberpunktionen oder Ablationen anschließen. Hier habe ich nach langer Pause endlich mal wieder vorschallen können, in den anderen Bereichen habe ich die meiste Zeit nur zugesehen oder nur ein bisschen assistiert (z.B. KM-Spritzen).
Die ITS-Zeit war vermutlich etwas zu kurz und ich persönlich war ohne jeglichen Pflegehintergrund auch etwas unsicher dort. Mit etwas mehr Erfahrung und Zeit hätte man aber dort vlt auch arterielle Punktionen durchführen oder ZVK‘s legen können.
Auf der Palli hat vor allem die Visite viel Zeit in Anspruch genommen, was für mich auch eine tolle Erfahrung war. Das Team war auch sehr herzlich und freundlich und man hat mal eine ganz andere Medizin kennengelernt.
Alles in allem erwartet einen, meiner Erfahrung nachm, ein wirklich tolles Innere-PJ im Diako.
Bewerbung
Normal über das PJ-Portal, dann bekommt man Anweisungen, was noch alles geschickt werden muss