Ich war mit Erasmus hier und war nur für 4 Wochen eingeteilt, daher kann ich nur aus diesem kürzeren Erfahrungsschatz berichten als PJler normalerweise, aber ich möchte dennoch eigentlich nur Positives erzählen:
Das Team auf der Psychosomatik ist sehr freundlich und aufgeschlossen, es werden viele interdisziplinäre Gespräche geführt und ÄrztInnen, PsychologInnen, und PsychotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und Pflege gleichermaßen geschätzt und bringen sich ein.
Der Tag beginnt meist um 09:00 mit der Morgenbesprechung, einmal pro Woche ist eine ausführlichere Kurvenvisite, einmal eine Patientenvisite im Team , sonst werden die Patienten intensiv einzelbetreut von dem jeweils zugeteilten ärztlichen und therapeutischen Personal. Dann gibt es normalerweise Aufnahmen, bei denen man Anamnese, somatische Untersuchung, Neurostatus und den psychopathologischen Befund machen kann, oder auch mal zu dem Therapieprogramm der PatientInnen mitgehen (Schmerzbewältigungsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Sport, Musiktherapie, Traumreise etc). Grundsätzlich geht der Tag bis 16:30, man kann aber auch einmal früher gehen, wenn nötig. Wenn man möchte, kann man auch einen Nachtdienst auf der Notaufnahme mitmachen, auch da waren die Ärztinnen sehr engagiert und haben viel erklärt, da kann man auch wirklich viel sehen. Einmal pro Woche ist ein sehr guter PJ Unterricht, manchmal noch ein zusätzliches Seminar (z.B. Deeskalationsmanagement), und einmal pro Woche Kasuistik. Das medbo stellt Lehrbücher in einer PJ Box zur Verfügung, und betreut einen sehr freundlich mit vielen Gesprächen zu Lernzielen und Möglichkeiten, Fragen zu stellen.
Wenn man sehr viel Action erwartet, ist die Psychosomatik vielleicht etwas zu ruhig für einen, aber wenn man sich vor allem für Schmerztherapie, viel Gesprächstherapie und andere Therapieformen, Persönlichkeitsstörungen oder zB speziell für Depression interessiert, kann man viel lernen und hat hier ein schönes Praktikum.
