Mein zweites PJ-Tertial habe ich in der Inneren Medizin absolviert. Am LMU Klinikum wird man dafür zu je 8 Wochen auf zwei Stationen aufgeteilt (Kardio, Gastro, Hämatoonko, Pneumo, Nephro) und eine Woche rotiert man in die zentrale Notaufnahme.
Meine erste Rotation war auf die gastroenterologische Normalstation F7. Die Station ist in zwei Seiten (A- und B-Seite) geteilt, für die verschiedene Oberärzte und Assistenzärzte zuständig sind. Offiziell war ich auf der A-Seite eingeteilt, weil aber die PJlerin auf der B-Seite nicht immer da sein konnte, war ich auch oft auf der B-Seite, sodass ich Einblicke in beide Seiten bekommen habe.
Der typische Stationsalltag beginnt morgens mit den Blutentnahmen. Die Ärzte der A-Seite bestanden extra darauf, dass ich bereits um 7:30 Uhr da bin, damit ich vor der Visite rechtzeitig mit allen Blutentnahmen fertig bin und die Ärzte alle Blutwerte zur Visite vorliegen haben. Als Ausgleich durfte ich dafür sehr oft auch bereits schon zwischen 14:30 und 15:30 Uhr gehen. Auf der B-Seite reicht es völlig aus, erst um 8 Uhr da zu sein, allerdings bleibt man dann auch meist bis 16 Uhr. Nebenbei muss man logischerweise auch Nadeln legen. Bei wenigen Patienten, die einen Port hatten, durfte man auch diesen anstechen. Während man selbst die Blutentnahmen erledigt, sind die Ärzte in der Morgenbesprechung. Zumindest einmal darf man da auch mitgehen.
Die ärztliche Visite geht meist nicht vor 9:30 Uhr los und erstreckt sich oft bis mindestens 11 Uhr.
Meist kommen auch vormittags die neuen Aufnahmen, sodass man mit denen vor deren Untersuchung auch eine Nadel legt und kurz fragt, ob sie Infektzeichen haben. Im Verlauf des Tages führt man dann eigenständig bei den Aufnahmen das Aufnahmegespräch und die körperliche Untersuchung durch. Dann legt man den Arztbrief an und schreibt darin die bisher bekannten Diagnosen und Anamnese auf.
Wenn man möchte, darf man selbst auch Aszites punktieren oder den Ärzten dabei assistieren.
Im Großen und Ganzen ist das Team auf der F7 bis auf wenige Ausnahmen sehr kollegial und für eine internistische Station herrscht dort eine ziemlich angenehme Arbeitsatmosphäre. Von der Pflege wird man als PJler allerdings als Bereitschaftsdienst zum Nadellegen reduziert, zumindest war das mein Eindruck.
Dienstags ist immer um 12:30 Uhr PJ-Fortbildung im Hörsaaltrakt des Klinikums, an allen anderen Tagen bis auf Mittwoch gibt es digitale Fortbildungen.
Kurz zusammengefasst der Tagesablauf auf der F7:
7:30 bzw. 8 Uhr Blutentnahmen und wenn Aufnahmen bereits da sind, bei diesen Nadel legen
ab 9:30 Uhr Visite meist mindestens bis 11 Uhr
12-13 Uhr Mittagessen, dienstags 12:30 Uhr PJ-Fortbildung
13-16 Uhr: wenn nicht vormittags geschehen, Aufnahmegespräche und körperliche Untersuchungen bei den Neuaufnahmen, Arztbriefe anlegen und schreiben, Aszites punktieren, evtl. einzelne Blutentnahmen nach invasiven Untersuchungen
Das LMU Klinikum vergütet das PJ mit 500€ monatlich und für das Mittagessen bekommt man Essensmarken. In Großhadern gibt es eine üppige Salatbar, an der man sich selbst bedienen kann mit all you can eat, die anderen Gerichte sind aus meiner Sicht eher kleine Portionen, die zumindest mich nicht wirklich satt gemacht haben.