PJ-Tertial Endokrinologie/ Diabetologie in Charite Campus Mitte (5/2023 bis 7/2023)

Station(en)
M118b
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Wenn man sein Innere-Tertial an der Charité macht trifft man direkt am ersten Tag die Wahl zwischen zwei achtwöchigen Rotationen. Dabei kann man sich in der Regel sicher sein eine Wunschrotation zu bekommen und eine macht man halt da, wo noch Platz ist. Meine Wunschrotation war Infektio/Pneumo und bei den Endos war noch niemand, deswegen habe ich mir nicht viel gedacht, sondern einfach zugeschlagen solang noch ein Platz frei war. Ich hatte vorher noch nie große Kontakte mit der Endo - das war für mich seit dem Stex in der Schublade, wo sich eher kleine aber sehr spezialisierte Fächer rumgetrieben haben und die Krankheiten zumindest mir immer etwas weird anmuteteten. - Der Großteil der Runde will morgens eigentlich auf die ITS oder in die ZNA, falls ihr darauf Lust habt, solltet ihr euch tatsächlich früh bemerkbar machen...

Euer erster Tag: Erstmal Ankommen, allen Hallo sagen, SAP-Anträge, Kittel und Orga-Kram abarbeiten. Danach gibts eine Tour auf Station, wo einmal alles Wichtige gezeigt wird. Danach Besprechung um was in den nächsten acht Wochen gehen wird: Morgens ab ca. 8:00 arbeitet man Blutentnahmen weg, kann sich bei Visite mit ranhängen. Gerade bei endokrinologischen Testungen sind das oftmals auch relativ viele Blutentnahmen - das ist in der Regel aber so getaktet, dass man das auch hinbekommt. Ich war zum Glück mit einem übertrieben netten anderen PJ auf Station, mit dem konnte man sich das ohne Probleme aufteilen. Gegen mittags kommen dann die Neuaufnahmen, welche in den meisten Fällen sehr übersichtlich sind. Hier kann gut Vorarbeit leisten und für sich selber Anamnese, Untersuchung, Zugang und EKG wegarbeiten. Oft sind die Fälle, die ihr hier sehen werdet nicht ganz trivial, sondern ziemlich komplex. Ich hatte für mich probiert, die Krankheitsbilder der Aufnahmen grob vorzubereiten, so bekommt man seine Aufnahmen relativ zügig und bündig durch. Einmal pro Woche ist Chefvisite, wo man gemeinsam die Station visitiert. Aufnahmen vom Vortag, die ihr gemacht habt, könnt ihr hier vorstellen. Da sträubt man sich gerade anfangs vielleicht vor, kann das aber jedem empfehlen. Man kann sich selber schon ganz gut dadurch testen, ob man einen komplexen Patienten in wenigen Sätzen vorgestellt bekommt, oder ob man auf einmal viel zu weit ausholt und gar nicht gerafft hat, was denn nun das zentrale klinische Problem ist, wegen dem der Patient jetzt neu stationär ist. Grundsätzlich war es hier nie ein Vergehen, wenn man sich mal vertan hat. Also nur Mut! Nachmittags ab ca. 15:00 kommt an den Tagen wo keine Chefvisite ist noch eine/r der OAs auf Station und geht die Neuaufnahmen durch. - Hier könnt ihr eure Aufnahmen täglich vorstellen und nochmal mit visitieren. Hier und da gibts dann vielleicht noch was abzuarbeiten, grundsätzlich war es aber regelmäßig dann möglich gegen 16:00 Feierabend zu machen. Oft auch mal früher, seltener später. Festgehalten wurde man da nicht... Außerdem wichtiges Feature der Station an sich: Eingetaktet sind glaube ich zwölf endokrinologische Patienten. Das sind echt nicht viele und Endo ist ein Fach ohne viel Elektivkram (wie Gastro mit ÖGD und Kolo usw....) - ihr habt so Zeit tatsächlich einen ganz guten Überblick über die Station zu bekommen und Patienten oftmals nochmal im Detail zu diskutieren.

Eines der Highlights des Tertials sind sicherlich die Patient:innen, die ihr hier sehen werdet: Es gibt eigentlich immer endokrinologische Classics wie Cushing, Conn, Hypo-/Hyperthyreose, Addison, Akromegalie, Erstmanifestation DM1 und Insulinome auf Station - gerade diese Patient:innen einmal selber gesehen zu haben und nicht nur auf Amboss davon gelesen zu haben fand zumindest ich tatsächlich ganz cool. Das sind eindrückliche Krankheitsbilder, die man danach dann auch endlich nicht mehr vergisst. Zusätzlich dazu gibts auch ab und an mal seltene Stoffwechselerkrankungen wie Ahornsirupkrankheit und weiteren nerdy Stuff. - da sind sicherlich auch Sachen mit bei gewesen, die ich sonst nie gesehen hätte. Wenn man darauf steht, ist auch das durchaus interessant - ich fand persönlich das endokrinologische Bread and Butter aber cooler. Abgerundet wird das ganze von Hypophysenadenomen (sowohl postOP zur Eindosierung von Substitutionen, als auch präOP) und nicht selten palliativen, onkologischen Cases mit Schilddrüsen-Ca oder Nebennierenrinden-Ca.

Team: Das Klima und Atmosphäre auf Station sind generell sehr entspannt, Nachfragen, ein Fehler bei der Blutentnahme oder Visite - egal was, war eigentlich nie ein Problem. Man geht eigentlich fast jeden tag gemeinsam Mittag essen, oftmals kommt die OÄ dann noch einfach mit dazu. Ich denke, es spricht für sich, dass sich der Chef mit Vornamen bei euch vorstellt. Auch das Verhältnis zur Pflege war maximal unproblematisch, hatte da keinerlei angespannte Situationen in meinen zwei Monaten, obwohl auch ich mal mit nem hässlichen Zugang das Patientenbett vollgeblutet habe.
Eure primären Ansprechpartner auf Station werden für so ziemlich alles die Assis sein, die alle die Bank durch sehr sympathisch sind- mit den würde man auch gerne außerhalb der Klinik mal ein Bier trinken gehen oder sowas.

Lehre: Ihr habt einmal am Freitagnachmittag Lehrverantstaltung, welche zwischen den verschiedenen Innere-Abteilungen am Campus Mitte rotiert. Die waren tatsächlich regelmäßig ziemlich stark, sind denke ich aber wie immer vor allem von den Dozierenden abhängig...
Auf der Station lief es oftmals so, dass man die Details seiner Aufnahme nochmal mit den Assistenten durchgehen konnte und so gerade bei den Krankheitsbildern etwas Hilfe bekommen hat, die es noch nötig hatten.

Das liest sich da oben wahrscheinlich wie ein ziemlich normales, unproblematisches Innere-Tertial. Genau das war es auch. Ich fand das zusätzlich aufgewertet durch die echt sympathischen Leute, mit denen ihr auf Station sein werdet und die doch relativ speziellen Krankheitsbilder, zu denen ihr vielleicht sonst nicht mehr Kontakt bekommen werdet!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
EKGs
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53