PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Franziskus-Krankenhaus Berlin (1/2024 bis 4/2024)

Station(en)
Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Chirurgie im Franziskus ist 90% Gefäßchirurgie und 10% Viszeralchirurgie (aber nur Hernien und Appendektomie, selten Ileus). Die häufigsten OPs sind Varizen, Amputationen, Patchplastiken und Bypässe. Die Chirurgen haben sehr wenig Saalkapazitäten (die Uros operieren in fast allen Säälen), deshalb gibt es oft nur 2-3 Ops am Tag. Man muss als PJler nicht wirklich oft in den Op und wenn nur zum Haken halten. Man darf praktisch nie etwas selber machen im OP.
Deshalb verbringt man den Alltag zum größten Teil auf Station. Die Chirurgen haben keine eigene, die Patienten liegen überall verteilt, man läuft also den ganzen Tag hin und her.
Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr. Bis 7:30 passiert nicht allzu viel, außer mal eine dringende BE. Dann ist ITS Visite, gefolgt von Rö-Besprechung und interner Besprechung. Danach muss man Blut abnehmen gehen (ca. 2-5 BEs pro Tag). Anschließend ruft man den AA an und geht mit ihm/ihr zur Visite. Dort assistiert man bei den Verbandswechseln oder führt sie selber durch. Auch VAC Anlagen/Wechsel stehen häufig an. Zwischendurch wird man immer mal wieder von Station oder der Ambulanz für Flexülen oder weitere BEs angerufen. Dienstags ist immer Chefvisite zusammen mit den Internisten, die sich sehr in die Länge zieht und ziemlich anstrengend ist. Nach der Visite ist für PJler meist nur noch Kleinkram zu erledigen, ggf. Patienten in der ZNA oder Neuaufnahmen untersuchen. Manchmal auch die Prästationären in der Ambulanz untersuchen.
Man kann immer püntklich Mittagessen gehen, das man mit Marken, die man am Anfang bekommt, bezahlt. Das Essen schmeckt sehr mittelmäßig.
Nach dem Essen schreibt man evtl. nochmal einen Arztbrief, aber nicht sehr häufig. Meist darf man dann gehen, wir konnten meistens zwischen 13 und 14 Uhr gehen. Mal früher, mal später.
Dienstags werden auch immer Aorteneingriffe im St. Joseph von den Chirurgen durchgeführt, weshalb der Chef gar nicht immer da ist zur CA-Visite. Dort kann man auch mal mitgehen und es sich angucken, wenn man Lust hat (man muss aber selber die Initiative ergreifen).
Als PJler bekommt man ein Telefon, wo oft bei Aufgaben jemand anruft.

Pro:
- man hat nicht zu viel Stress
- man muss nicht in den OP, wenn man chirurgisch nicht so viel Interesse hat
- man kann immer Pause machen
- man darf früher gehen
- die Assistenzärzte sind meistens nett
- der 1. PJ Tag war gut organisiert (danach ging es bergab mit der Orga)

Contra:
- man lernt kaum etwas, einem wird kaum etwas erklärt oder gezeigt, v.a. nicht von den OÄ und dem CA (im OP lernt man wirklich nichts)
- es gibt keinen PJ Unterricht
- das Essen schmeckt nicht und wiederholt sich alle 3 Wochen
- die Chirurgie ist super klein und hat kaum Abwechslung in den OPs, fast alle Patienten haben Diabetes oder pAVK (viele nicht heilende Wunden an Füßen)
- das KH an sich ist ziemlich runtergekommen, man hat das Gefühl es gibt keine Organisation
- man bekommt keine Schlüssel (außer Spind) und muss sich selber darum kümmern
- die Pflege wechselt häufig und es gibt viel Leasingpersonal, man kann nicht richtig im Team arbeiten dadurch
- die Stimmung im chirurgischen Team ist so lala, alle scheinen mit der Situation unzufrieden zu sein (so wenig OPs, wenig Teaching für die AÄ, die OÄ wollen alles alleine machen)

Fazit: Wenn du eine entspannte Zeit möchtest und nicht viel Lust auf OP hast, kann man es hier gut aushalten. Allerdings muss man die typischen PJler Aufgaben erledigen, ohne dafür mal etwas beigebracht zu bekommen. Es gibt viel Leerlauf und jeder Tag ist gleich, man langweilt sich also auch mit der Zeit. Es lohnt sich also, das 3. Tertial hier zu machen, wenn man noch viele Urlaubstage hat und man nicht 4 Monate bleiben muss, sonst wird es wirklich zäh werden (uns haben 9 Wochen mehr als gereicht hier). Man macht also nur die täglichen Aufgaben und haut dann, wenn es gut läuft, früh ab. Wenn du etwas lernen willst und viel selber machen willst, würde ich ein anderes KH empfehlen.

Die Studientage darf man in Rücksprache mit dem/der anderen PJler*in nehmen, wie man möchte, wir durften sie auch sammeln und am Ende nehmen. Die Personalabteilung zieht einem auch bei Urlaub die Studientage nicht ab.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.67