Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zuerst einmal zu den Rahmenbedingungen:
- 812€ Gehalt
- 195€ für das Apartment. Die Wohnungen sind direkt an der Klinik, man hat also einen Arbeitsweg von ca. 2 Minuten. Die Wohnungen haben alle eine eigne kleine Küchenzeile und ein Bad mit eigener Dusche, einen Schreibtisch, einen Esstisch, Kleiderschrank und eine Schlafcouch (140cm, mäßig bequem). Waschmarken muss man beim Hausmeister Montags kaufen (2€ pro Waschen/Trocknen).
- Arbeitsbeginn ist meistens 7:40 Uhr, auf der Intensivstation 7:10 Uhr
- Ende war meistens um 16 Uhr, oft auch 16:30 Uhr. Früh heimgeschickt wurde ich nie und meistes galt 16 Uhr als PJ-ler Feierabend. Wenn man aber was vor hat oder aus einem bestimmten Grund mal früher gehen muss war das auch nie ein Problem.
- Man rotiert alle vier Wochen, die Rotationen sind: Gastro, Kardio, ZNA und Intensivstation/andere Wunschrotation.
Insgesamt kann ich mich den zwei sehr guten Berichten von 2021 nur anschließen, hier trotzdem ein paar Details:
Meine Pros:
- Das Tertial war sehr gut organisiert und wir hatten vom ersten Tag einen festen Rotationsplan.
- Die Stimmung. Wir wurden von Tag 1 an sehr freundlich empfangen und der Ton war immer nett und wertschätzend. Auch für typische PJ-Aufgaben wie PVKs oder BEs bekam man fast immer ein Danke zu hören.
- Ich konnte auf Station immer mit zur Visite und es wurde nie erwartet dass ich in der Zeit andere Aufgaben erledige.
- Es gibt einen Blutabnahmedienst. Der war zwar selten auch mal krank aber meistens hat man als PJler nicht mehr als 1-2 Blutabnahmen am Tag gemacht.
- Mittagspause war immer möglich und auch die Ärzte haben eigentlich immer eine Mittagspause gemacht.
- Man konnte jederzeit auch ins Herzkatheterlabor oder in die Endoskopie gehen und dort zuschauen. Manchmal wurde von der Endoskopie auch auf dem PJ-Telefon angerufen, um interessante Befunde zu zeigen.
- Die Rotationen in die ZNA und auf Intensivstation.
- Auf der ZNA kann man sehr viel Anamnese und körperliche Untersuchung üben und sich Verdachtsdiagnosen überlegen.
- Manchmal war der PJ Unterricht wirklich sehr gut (Notfallmedizin, Neurochirurige, Gastro, Transfusionsmedizin)
- Auf Nachfrage wurde ein Probeexamen angeboten.
Meine Cons:
- Der PJ Unterricht ist leider öfters ausgefallen (vor allem Neuro) und manchmal waren die Dozenten offensichtlich gar nicht vorbereitet. Oft wurden wir dann gefragt über welches Thema wir denn sprechen möchten...
- In den Funktionsbereichen konnte man zwar immer zuschauen, wie viel man dort lernt war aber sehr vom Oberarzt und dessen Laune abhängig.
- Es wurde zwar mehrfach davon gesprochen, dass ich "einen Patient alleine machen" soll, im Endeffekt hat aber doch der Arzt alles selbst gemacht und das mehr oder weniger mit mir besprochen.
- Die Mitarbeit in der ZNA erfordert sehr viel Eigeninitiative. Geteached wurde dort fast nie und ich habe auch kaum Feedback für meine Arbeit bekommen.
Als Wunschrotation war ich zwei Wochen auf der Intensivstation und nochmal zwei zusätzliche Wochen auf der Gastro, weil ich persönlich das Gefühl hatte dass ich dort am meisten gelernt habe und hier gibt es einige lehrbegeisterte Assistenz- und Oberärzte.
Insgesamt war das Innere Tertial in Aalen wirklich gut und ich würde es jedem weiterempfehlen, ich würde es auch wieder dort machen.