Ich habe ein richtig gutes PJ Tertial in der Inneren in Geilenkirchen gehabt. Man wird von Anfang an gut aufgenommen und mit Wertschätzung behandelt. Kleidung wird gestellt. Der Tag beginnt um 8:10 mit der Frühbesprechung, sodass man mit dem Zug von Aachen (RE4 um 7:22 am Hbf) aus genau pünktlich ankommt und vorher genug Zeit hat, sich umzuziehen. Wenn der Zug mal zu spät ist oder ausfällt macht das auch nichts, da auch viele Ärzt:innen damit fahren und dann eben alle zu spät sind, bei uns ist das aber trotz diverser Bahnstreiks nur selten passiert.
Am ersten Tag bekommt man einen Rotationsplan und rotiert im Verlauf über die drei internistischen Stationen, die Intensivstation und in die Notaufnahme. Die Stationen sind gewichtet in eher Kardio- und eher Gastro-Station, es gibt aber keine strikte Trennung der Fachgebiete. Auf Station begleitet man eine/-n Assistenzarzt/-ärztin bei den jeweiligen Aufgaben. Es gibt einen Blutabnahmedienst, sodass man nicht sehr viele Blutabnahmen machen muss, auch die Zugänge halten sich in Grenzen. Es wird auch nicht verlangt, dass man für die ganze Station alles erledigt, in der Regel teilt man sich da mit den Assis auf und jeder macht ein bisschen. Wenn auf Station nichts mehr los ist, kann man immer runter in die Funktionsabteilung gehen und bei Gastros, Colos, Sonos, Echos und dergleichen zuschauen oder auch selbst Sonos machen.
Am selbstständigsten Arbeiten kann man in der Ambulanz, wo man nach kurzer Zeit von Anamnese über Untersuchung bis Therapieplanung und Bericht diktieren alles selbst mache kann und dann hinterher mit dem/der zuständigen Ärzt/-in bespricht. Hier habe ich am meisten gelernt.
Jeden Montag ist Lehre-Tag, das heißt man muss erst um 9 Uhr da sein und geht den ganzen Tag nicht auf Station. Der Unterricht der Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie findet nicht besonders häufig statt, und wenn dann wird oft nur eine viertelstunde schnell eine Präsentation durchgeklickt. Das war schade, denn so habe ich im Tertial über Chirurgie quasi nichts gelernt, aber dafür hatte man ausgiebig Zeit zum Frühstücken. Wir wären eine sehr nette Truppe PJler, sodass das Herumhängen in der Cafeteria eigentlich immer lustig war. Der Innere Unterricht ist der letzte und geht von 12-14h, das Warten darauf hat sich meistens gelohnt. Der Unterrricht wird von Oberärzten oder häufig vom ehemaligen Chef Dr. Nebeling geleitet und ist wirklich gut, aktuell und angenehm aufbereitet. Dr. Nebeling redet gerne und lange, hat aber wahnsinnig viel Ahnung und wenn man ihn daran erinnert, dass man gern den 14:15 Zug nach Hause erwischen möchte, klappt das auch ;-)
Alles in allem hatte ich eine sehr schöne Zeit in Geilenkirchen und kann das Innere Tertial hier trotz der etwas lästigen Pendelei wärmstens empfehlen.
Die Cafeteria ist für ein Krankenhaus echt gut, es schmeckt und als PJler hat man einen Freifahrtschein für alles und kann essen so viel man will. lediglich das vegetarische und insbesondere vegane Angebot ist etwas dürftig, aber Auf Bestellung wird auch da von der Küche etwas möglich gemacht.