Der Tag in der Allgemeinchirurgie beginnt um 7 Uhr mit der Visite. Diese wird eigentlich nur von den Assistenzärzten/innen gemacht. Als PJler dokumentiert man alles, wird aber auch miteinbezogen (bsp. Drainagen anschauen und deuten etc). Die Assistenten sind alle super nett und erklären gerne. Danach geht es pünktlich zur Frühbesprechung. Als ich kam hatte der Chefarzt gerade gekündigt, deshalb war es manchmal etwas wirr.
Nach der Besprechung geht es dann meistens ab in den OP. Hier kommt es immer etwas drauf an, wie die Besetzung ist und was man selbst machen will. Im Winter waren eine Woche lang nahezu alle Assistenten krank, sodass wir PJler in den OPs wirklich gebraucht wurden und entsprechend viel machen durften. Allgemein wird aber versucht, dass die Assistenten selbst möglichst viel operieren und die Oberärzte ihnen assistieren (finde ich super! :)). Nähen etc. darf man aber eigentlich immer, wenn man will. Ansonsten sind wirlich alle sehr bemüht, dass man viel lernt und nicht nur nebendran steht. Wir hatten alle unsere eigene Cholezystektomie oder Port-Implantationen, die wir machen durften.
Nach den OPs kann man zurück auf Station gehen, hier muss man sich aber selbst etwas zurechtfinden. Es gibt keine klaren Anweisungen, was PJler-Aufgabe ist, deshalb fühlt man sich manchmal etwas nutzlos. Wenn man aber interessiert und motiviert ist, nehmen einen die Assistenten immer mit oder bitten um Unterstützung beim Briefe schreiben etc.
Allgemein kann ich nur sagen, dass das gesamte Team wirklich total nett ist. Wer gerne etwas OP-Erfahrung sammeln möchte, ist hier richtig. Allerdings sind die OPs manchmal auch sehr lange (Whipple etc.), deshalb sollte man länger stehen können. Aber es ist auch kein Problem, wenn man sich am Tisch von einem PJler auswechseln lässt.