Der Tag für PJlerInnen sieht in der Urologie in Kempten folgendermaßen aus: Beginn ist um 7.15 Uhr mit der Visite auf Station, anschließend ist um 7.45 Uhr Frühbesprechung. Danach kann man sich einen Kaffee holen und geht mit den AssistenzärztInnen auf Station. Meistens gibt es nicht übermäßig viele Blutentnahmen, sodass diese schnell erledigt sind. Nun hat man verschiedene Möglichkeiten:
- Station: Sonographien, eigene Patienten betreuen (inkl. Medikamente ansetzen/ändern, Briefe schreiben, bei Visite vorstellen, entlassen)
- Ambulanz: Notfälle versorgen (Anamnese, körperliche Untersuchung, Sonographie, ggf. Katheter legen, ggf. Tamponade ausräumen, weiteres Vorgehen überlegen), Prämedikation/Aufklärungen durchführen (gemeinsam mit den AssistenzärztInnen)
- Uro-OP:
-Zuschauen bei TUR-P, TUR-B, Mini-PNL, URS, PCN-Anlage/-Wechsel, SPK-Anlage/-Wechsel, DJ-Einlage/-Wechsel
-Assistieren bei Circumcisionen, Hydrozelen-OPs
-was man, wenn man engagiert ist auch selbst unter Aufsicht/Anleitung durchführen darf: PCN-, Mono-J- und SPK-Wechsel, SPK-Anlage, DJ-Wechsel, DJ-Einlage, Zystoskopie, ggf. Circumcision
- Zentral-OP: Assistenz bei Zystektomien (mit Neoblase, Ileum-Conduit oder Ureteronephrostomien), Nephrektomien ggf. mit Blasenmanschette, Nierenteilresektionen, Harnleiterneuimplantation, Sectio alta... Außerdem werden DaVinci-Prostatektomien und -Nephrektomien durchgeführt.
- ambulanter OP: dort führt ein Kinderchirurg 2x/Woche kleinere kinderurologische Operationen durch, was ich als Abwechslung auch sehr interessant fand
Um 14.30 Uhr ist die Nachmittagsbesprechung, nach der man meistens nach Hause gehen kann.
Generell sind alle ÄrztInnen sehr nett und daran interessiert einem etwas beizubringen. Der Umgang war immer wertschätzend und freundlich und man wurde von Anfang an ins Team integriert. Wir waren zwei PJlerinnen und haben uns abgesprochen wer wohin geht, was sehr angenehm war. Wir hatten auf Nachfrage hin nach einem Monat ein Gespräch mit dem Chef über unsere Lernziele und Wünsche, welche anschließend auch umgesetzt wurden. Außerdem hatten wir eine M3-Simulation, was auch sehr hilfreich war. Um praktische Dinge selbst durchzuführen musste man viel Eigeninitiative zeigen und nachfragen, was aber gern gesehen und belohnt wurde.
Das Wahltertial in der Urologie in Kempten kann ich sehr empfehlen, ich habe viel gelernt und hatte dort eine schöne Zeit!
Weitere Vorteile vom Klinikum Kempten und der Stadt Kempten:
- Frühstück und Mittagessen ist kostenlos: dort isst man gemeinsam mit den anderen PJler*innen
- man wohnt umsonst im PJ-Haus oder in einer der zwei externen WGs, dort sieht man sich Nachmittags und Abends und kann gemeinsame Abende verbringen, sich über den Tag austauschen und die nächste Unternehmung planen. (Ausstattungen: Spülmaschinen, Waschmaschinen, Trockner, Parkplätze, 2x/Woche wird der Flur, die Küche und das Bad gewischt)
- kostenlose Parkmöglichkeiten an der Klinik
- viele Freizeitmöglichkeiten (Skifahren, Wandern, Baden...)