Das Tertia in der Ortho im SFH war sehr durchmischt. Man rotiert durch 3 Abteilungen: Allgemeine Ortho/ Endoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie und Kinderorthopädie.
Auf die WSCH hatte ich mich echt am meisten gefreut, eine spezielle WSCH gibt es ja nicht überall. Umso enttäuschter war ich vom Einsatz dort. Es wird in der Regel so gut wie nur zu zweit operiert, das heißt als PJ kommt man kaum bis gar nicht in den OP. Zugucken macht eigentlich auch keinen Sinn, weil man aus der 2. Reihe die Wirbelsäule so tief eh nicht sieht. Bei mir kam erschwerend dazu, dass mit mit 2 futschneue AA angefangen haben, für den seltenen Fall der Notwendigkeit einer dritten Person am Tisch hatten die beiden dann natürlich erstmal Vorrang. Wenn man also in einem operativen Fach Lust auf OP hat.. Fehlanzeige.
Auch sonst hatte die Abteilung einen nur für eine einzige Sache im Blick: Blutentnahmen. Und das nicht zu knapp. Es gibt zwar eigentlich 2 PAs, die hatten aber immer "sooo viel zu tun" dass sie bei den BEs nur geholfen haben, wenn man direkt um Unterstützung gebeten hat. Ansonsten waren es täglich um die 20 BEs. Als einzige PJ in der Abteilung war man da gut und gern bis 11h nur damit beschäftigt. Da aber Infiltrationen allerdings immer morgens laufen hatte ich in den gesamten 5 Wochen keine Chance welche zu sehen, da es immer nur hieß, nach den BEs könnte ich dazu kommen.
Die Ärzte saßen nicht im Arztzimmer auf Station, sondern hielten sich meist im Studienbüro auf. Man hat im SFH zwar einen Zugang zu Orbis, aber nicht um die PCs zu entsperren. Da die PCs im Studenbüro aber keinen allgemeinen Login hatten konnte man also entweder alleine auf Station im Arztzimmer sitzen oder den AAs im Studierzimmer beim Briefe schreiben zugucken. Da bekam ich echt ein bisschen Famulatur-Vibes.
Die WSCH hat dafür relativ viele Patient*innen in der Notaufnahme, die man meist auch angucken und voruntersuchen kann. Je nach AA klappt das mal besser, mal schlechter. Man musste aber wirklich proaktiv fragen, ob man sich eine*n Patient*in angucken kann, ansonsten hab ich nicht nur einmal den vor Wertschätzung tropfenden Satz gehört: Wenn du die BEs fertig hast kannst du auch heim gehen. Hört man gern in seinem Wahlfach, in dem man vielleicht wirklicht Interesse hat was zu lernen...
Wesentlich besser wurde es für mich in der allgemeinen Ortho. Da hat es wirklich viel Spaß gemacht, der CA ist unglaublich nett und hat einen sehr schnell mit Namen auf dem Schirm. Auch der leitende OA ist super bemüht und fragt einen immer wieder wie es einem geht und ob es Probleme gibt. Die Station hat auch 2 PAs, mit denen man sich die BEs gut aufteilen kann. Außerdem gibt es studentische OP Hilfen, die die ersten Punkte im OP bis ca 11h abdecken, Man kann als PJ also echt in Ruhe morgens mit auf Visite, BEs machen, Briefe schreiben und ab 11h dann in den OP. Fand ich klasse, so konnte man einfach das ganze Spektrum mitnehmen und war nicht nur als Harkenhalter im OP, aber auch nicht nur auf Station.
Tatsächlich wurde man von den AAs sogar angerufen, wenn es etwas Interessantes zu sehen gab, oder es die Möglichkeit gab Gelenkpunktionen zu machen. In keiner anderen Abteilung hatte man den PJ so aufm Schirm wie dort. Das war echt toll!
In der KORT wars auch schön. Sehr sehr nettes Team, aber einfach super kleines Randfach. 2-3 Tage Pro Woche ist nur Ambulanz, da sitzt man wirklich hinten dran und guckt bei Aufnahmen oder sowas zu. An 2 Tagen pro Woche haben die OP Zeit, wenn allerdings 2 OA zusammen operieren sind 100% der OA im OP. Dementsprechend ist dann außerhalb vom OP nicht wirklich was los. Der CA verlangt daher, dass die gesamte Abteilung im OP steht, egal ob man am Tisch ist oder nicht. Daher passiert es dann echt, dass 2 OA mit einem AA am Op Tisch stehen und 2 AA und ein PJ in der zweiten Reihe zugucken. Sehr witziges Bild, aber ich war nicht traurig, dass meine Rotation dort auch nur 2 Wochen gibt.