Da ich nach dem PJ in die Innere Medizin (Hämato-/Onko) möchte, habe ich mich für ein Tertial in der Palliativmedizin entschieden, was für mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung war. Ein Tertial in der Palliativmedizin ist vielleicht eher ungewöhnlich, aber man dort wirklich viel lernen und vor allem auch Dinge, die man eigentlich in allen Fachbereichen gebrauchen kann.
Arbeitszeiten und Tagesablauf auf Station
Arbeitsbeginn ist ca. um 8 Uhr. Um 8:15 startet dann die interdisziplinäre Teambesprechungen mit Ärzten, Pflege, Sozialdienst und Therapeuten, in der alle Patienten einmal besprochen werden. Anschließend findet noch eine kurze Übergabe des Ärzteteams statt. Danach beginnt die Visite, die deutlich ausführlicher ist, als auf anderen Stationen. Dabei wird einem viel erklärt und es gibt immer die Möglichkeit Fragen stellen zu können. Blutentnahmen gibt es auf der Palliativstation nur wenige, die problemlos am Vormittag erledigt werden können. Vormittags kommen i.d.R. 1-3 Aufnahmen, bei denen man als Studierender viel selbstständig machen kann. Gelegentlich finden auch Punktionen (Pleura, Aszites) statt, die man durchführen kann, wenn man möchte. Nach den Mittagessen werden die Aufnahmen vervollständigt und Arztbriefe geschrieben. Je nachdem wie viel zu tun ist endet der Tag zwischen 15 und 16:30.
Tätigkeiten Station
- Blutentnahmen und Braunülen legen (wenig)
- Begleitung der Visite
- Betreuung eigener Patienten
- Portpunktionen
- Aszites- und Pleurapunktionen
- Patientenaufnahme (inkl. Anamnese, Untersuchung, Dokumentation, Erhebung MIDOS und ECOG/Karnofsky, Erstellung eines Medikamentenplans)
- Sonographie
- gelegentlich MMST
- Begleitung von Konsilen
- Papierkram (Verordungen, L-Scheine (sehr hilfreich), Hospizanträge etc.)
- Begleitung der Therapeuten (Kunsttherapie, Musiktherapie, Aromatherapie, Psychotherapie, Physiotherapie)
- Teilnahmen an Supervisionen und Fortbildungen
Arbeitszeiten und Tagesablauf im SAPV-Team
Eine Woche habe ich im ambulanten Palliativteam verbracht, auf Wunsch kann man aber sicher auch länger dort sein. Der Tag beginnt um 8 Uhr mit einer Besprechung. Im Anschluss fährt man mit einem Arzt bzw. einer Ärztin und einer Pflegekraft zu den Hausbesuchen (i.d.R. 2-3 Besuche) bei den Patienten zu Hause, in Pflegeheimen oder Hospizen. Es finden auch viele Beratungen statt. Als Studierender schaut man hier überwiegend nur zu. Um 14 Uhr ist nochmal eine Besprechung. Im Anschluss werden die Besuche dokumentiert.
Team
Das gesamte Team ist sehr freundlich, hilfsbereit und herzlich. Wie auf allen Stationen gibt es auch hier Personalmangel, sodass zu meiner Zeit nur 14 Betten belegt werden konnten.
Unterricht
Zweimal die Woche ist nachmittags PJ-Unterricht zu verschiedenen Bereichen (Innere, Chirurgie, Wahlfächer), der auch überwiegend stattgefunden hat und meistens sehr lehrreich war. In der Regel wurde prüfungsrelevante Themen besprochen und in den Wahlfächern Themen, die für alle Ärzt:innen wichtig sind.
Einmal die Woche findet eine Röntgendemo für Studierende statt, die auch sehr empfehlenswert ist.
Von einem Oberarzt der Geriatrie wurden zusätzlich Lehrvisiten angeboten, die als ich da war, aber nur für Geri- und Palli-PJler waren. Die Visiten waren wirklich sehr gut und lehrreich.
Essen
Man bekommt Essensgutscheine mit denen man entweder Frühstücken oder Mittagessen kann.