Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Ich hatte schon vorher keine großen Erwartungen an mein Chirurgie Tertial. Ich habe Eberbach gewählt, weil ich in ein freundliches Team wollte und die Dienstvergütungen in Eberbach in den letzten Jahren sehr gut waren.
Dazu schon mal vorab: Das hat sich leider mit meinem Tertialbeginn geändert. Dienste unter der Woche (bis 22Uhr) geben nur noch den nächsten Tag frei und keine extra Bezahlung mehr. Dienste am Wochenende (8 - 14 Uhr) geben keine freien Tage mehr dafür weiterhin die 80€.
Zusammen mit der mittlerweile niedrigen Basisvergütung ist das leider nicht mehr attraktiv.
Das Team ist wirklich sehr freundlich und auch während der OPs wird entspannt gequatscht und gescherzt. Die meisten Operateure und Assistenten nehmen auch Rücksicht auf eine halbwegs ergonomische Arbeitshaltung der PJ und sind auch bereit mal beim Hakenhalten zu entlasten sofern das gerade möglich ist.
Der Arbeitstag beginnt um 7 Uhr mit der Visite bei der man meist nur zum Hinterhertragen der Verbandsbox und anreichen von Pflastern da ist. Die einzelne Visite ist recht simpel (Chirurgie halt ;D) und da man 90% Routinefälle hat immer das gleiche. Wir waren die meiste Zeit 3 PJ und immer einer kam erst um 8 Uhr zur Besprechung wogegen nie jemand etwas gesagt hat.
Nach der Besprechung sind meist noch ein paar Blutentnahmen und Braunülen auf Station zu erledigen. Die Pflege ist aber dabei meist schon sehr weit und macht das wenn nötig auch vollständig allein, freut sich aber natürlich auch bei nicht voller Station über Hilfe. Die Pflege ist überwiegend sehr freundlich, eine engeren Kontakt hatte ich aber nur zur OP Pflege.
Dann gehen morgens direkt die ersten OPs los und zwar wird quasi immer ein PJ für die Endoprothetik gebraucht. Hüfte - Hüfte - Knie - Knie - ASK. Den ganzen Tag, wenn man Pech hat kommt man zwischendrin auch nicht zum Mittagessen.
Meistens kommt man allerdings zum Mittagessen, welchen umsonst und echt meist seht lecker ist. Ein Highlight ist der Ausblick vom "Dachwintergarten" wo wir immer zu Mittag gegessen haben. Oft auch zusammen mit den Innere PJ.
Wie gesagt waren wir zu dritt, sodass wir alle nur (mehr oder weniger) 1 Monat in der Ortho-/Unfall verbracht haben. In der Allgemeinchirurgie ist seltener bedarf für einen Hakenhalter aber dafür ist es nicht immer so gut vorherzusehen wofür man dann mal dazugerufen wird.
Ansonsten kann man in der Notfallambulanz auch selbständig Patienten betreuen. Das Team der Notaufnahme ist wirklich nett und die beiden ärtzlichen Leitungen (Innere OÄ und ACH OA) sind super nett und erklären auch gern immer etwas z.B. am Sono oder Röntgen.
Die OP Schwestern sind überwiegend seht nett und es gibt eine sehr engagierte Schwester welche auch immer gerne etwas erklärt. Zum Beispiel hat sie von sich aus für uns einen kleinen Fadenkunde Unterricht gehalten.
Organisatorisch war es etwas chaotisch. Ich hatte keine richtige Einführung in das Krankenhaus. Auch musst ich mich selber um Spind und Umkleidenschlüssel kümmern.
Der PJ Unterricht sollte eigentlich wöchentlich stattfinden wobei wir direkt eine Monat verloren haben, da im Januar noch kein neuer Plan gemacht wurde. Die Abteilungen des Hauses (ACH, UCH, IN, ANÄ, URO) rotieren mit dem PJ Unterricht durch was ich eigentlich sehr positiv fand. Die Ach hat den einen Unterricht als Naht und Fadenkurs organisiert, was wirklich klasse war!
Ich bin auch eine Woche freiwillig in die Uro rotiert, was mir wirklich viel Spraß gemacht hat. Die Ärzte dort sind auch alle super nett und mir wurde in jeder freien Minute irgendetwas erklärt. Auch konnte ich dort schon sehr schnell in der Ambulanz eigene Patienten betreuen. Und im OP durfte ich auch etwas mehr als nur Haken zu halten. U.a. durfte ich einmal mit dem Endoskop in Nierenbecken umherschauen.
Insgesamt habe ich nicht den Eindruck sonderlich viel relevantes gelernt zu haben da ich die meiste Zeit in der Ortho Haken gehalten habe.