Ich habe mein drittes Tertial in der Inneren am UKW absolviert, hierbei war meine erste (von zwei) Rotationen die Kardiologie Station M33/34 (1.1.-25.02.24).
Das Innere Tertial habe ich persönlich bewusst ans Ende des PJ gelegt, aus dem einfachen Grund, dass für mich bereits im Vorfeld klar war, dass ich Chirurgin werden möchte und Innere nun mal eine Pflichtrotation ist, mit der Idee, dass die "Rest-Fehltage" kein "allzu großer Verlust" sein würden.
Initial waren wir auf Station noch bis zu 3 PJ und 1-2 Blockis, später nur noch 2 PJ (wegen Semesterferien und nicht voll besetzten PJ-Plätzen). Der hausinterne Blutentnahmedienst war leider nicht allzu zuverlässig, das zu "kontrollieren" und nachzubessern war Standardaufgabe für uns Studenten. Ja, das ist natürlich nicht primärer Sinn im PJ und wird oft bemängelt, aber jetzt kann ich es verdammt gut, was sich spätestens im ersten Dienst als AA auszahlen wird. Die Visiten konnte man dennoch gut mitlaufen; auch das EKG-Seminar und die Fallvorstellungen am Nachmittag konnte man problemlos regelmäßig besuchen.
Es waren täglich viele Patientenaufnahmen (6-10 je nach Wochentag) vorzubereiten (Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG-Befundung, Dokumentation in Meona). Das war nicht immer stressfrei, aber es gab bei Bedarf immer die Möglichkeit eine Pause (Kaffee trinken, Mittag, ...) einzulegen und sich die anfallenden Aufgaben relativ frei einzuteilen. Die Patientenaufnahmen (inkl. EKG-Auswertung) und das jeweilige weitere Vorgehen wurden mit mir anschließend durchgesprochen. Ein Besuch in den Funktionsabteilungen war für mich in angemessenem Umfang möglich (Herzkatheter, TEE, TTE, Int für ZVK-Anlage, ...).
Zweifelsohne ist die Kardiologie vom Arbeitspensum und Patientenumsatz im Vergleich zu anderen Stationen am höchsten angesiedelt - das bietet aber eben die Chance viel zu üben (Anamnese, körperliche Untersuchung) und zu sehen!
In all dem Stress haben die Assistenzärzte es trotzdem immer geschafft mir Wertschätzung entgegenzubringen (und zwar in einem Maß, das die meisten anderen Stationen übersteigt!), sogar, dass ich nun (als zukünftige Chirurgin) behaupten kann EKGs (zumindest halbwegs) sinnvoll auswerten zu können.
Mein Fazit:
Hätte ich meine Seele nicht schon an die Chirurgen verkauft, wäre die Kardiologie definitiv eine (unerwartet gute) Alternative gewesen.
Ich bin froh auf der M33/34 gelandet zu sein und würde jederzeit wieder dorthin gehen.
Rückblickend betrachtet war es für mich die wohl beste Zeit im PJ.