Orga:
Die Organisation von der Klinik aus lief insgesamt echt gut. Frau Rosenberg, die Verantwortliche, hat gegen Ende des Tertials damit aufgehört, sodass ich nicht weiß, wie es jetzt läuft. Vorab wurde alles klar kommuniziert und am ersten Tag des Tertials gab es einen Einführungstag, an dem das Gelände gezeigt wurde, es eine IT-Schulung gab und jede:r einzeln auf die ersten Stationen gebracht wurde.
Von der Klinik werden Unterkünfte gestellt, ein paar WGs und eine Art Wohnheim, die alle quasi direkt neben der Klinik sind. Ich war im “Wohnheim” untergebracht. Wobei etwas gewöhnungsbedürftig war, dass das Haus gleichzeitig Verwaltung und Gemeindehaus war, sodass viel anderer Betrieb war. In einem Stockwerk gab es Einzelzimmer mit je eigenem Bad für die PJs und eine Gemeinschaftsküche, wo wir auch oft zusammengekommen sind.
Insgesamt war es eine echt coole PJ-Gemeinschaft und wir haben gerne zusammen Sachen unternommen. Für den Austausch untereinander war es super, dass alle dort gewohnt haben und wir uns s o schnell kennengelernt haben.
Donnerstags ist immer Studientag, vormittags ist frei und nachmittags von 12-16Uhr Seminare, die mehr oder weniger regelmäßig tatsächlich stattfinden. Außerdem gibt es Mittagessen umsonst, das zwar nicht berauschend ist, aber man findet schon was.
Ich war selbst, wie auch einige andere, viel in Kiel übers Wochenende. Sonst kann man aber auch, vor Allem wenn man (anders als ich) im Sommer kommt, vor Ort viel unternehmen.
Team:
Es gibt ein gemeinsames Team für Gyn und Geburtshilfe, sodass die Assistentinnen im Wechsel alles machen können. Die Oberärzte sind etwas spezialisierter. Im letzten Sommer gab es einen Chefwechsel, sodass sich seitdem wohl auch ein bisschen was verändert hat.
Es gab schon noch deutlichen Personalmangel, was man auf jeden Fall gemerkt hat. Während ich da war, haben auch ein paar neue Assistenzärztinnen angefangen, sodass sich das in Zukunft hoffentlich etwas entspannen sollte. Ich war in der Zeit die einzige PJlerin im Team, sodass ich relativ frei aussuchen konnte, was ich machen möchte. Durch die Einarbeitung der neuen Assistenzärztinnen war das nur manchmal etwas eingeschränkt. Da hatte ich zum Teil etwas weniger Aufgaben oder konnte weniger üben.
Durch das kleine Team habe ich schnell alle gekannt und habe mich auch integriert gefühlt.
Es waren alle, Ärzt:innen, Pflege, Hebammen, OP-Pflege wirklich nett und hilfsbereit.
Aufgaben/Stationen:
Frühbesprechung war um 7:40Uhr. Danach verteilen sich alle auf die verschiedenen Stationen. Nachmittagsbesprechung ist dann gegen 15.45Uhr, danach konnte ich eigentlich immer nachhause gehen.
Ich war nicht fest eingeteilt, sodass ich prinzipiell selbst entscheiden konnte, wo ich wann mit gehe. Da oft alle Assistenzärztinnen auf den verschiedenen Stationen gebraucht wurden, war ich auch sehr oft im OP. Dienste sind auch möglich, das habe ich einmal mitgemacht und fand es auch interessant.
Es gibt insgesamt viel zu tun und die meisten wollen einem echt etwas beibringen. Manchmal muss man etwas mehr nachhaken, was ich auch noch mehr hätte machen können.
Station:
Die Station wird wechselnd von den Assistenzärztinnen betreut. Man kann mit Visite gehen, zum Teil auch eigenständig bei den einfachen Patientinnen, Briefe schreiben und andere Aufgaben erledigen, die so anfallen. Es gab meistens genug zu tun. Blutentnahmen macht die MFA der Station. Die habe ich nur mitgemacht, wenn sie besonders viel zu tun hatte.
Kreißsaal:
Im Kreißsaal kann man auch mit der zuständigen Assistenzärztin mitgehen. Dort kann man gut Sono üben und sonst bei Untersuchungen assistieren, Zugänge legen und Blutentnahmen machen. Die Schwangerenambulanz wird zum Teil auch im Kreißsaal mitgemacht, da kann man auch gut schalen üben. Bei Sectios kann man immer als 2. Assistenz mit an den Tisch, manchmal auch als 1. Bei Geburten kann man auch eigentlich immer mit dabei sein, da hat man wenig eigene Aufgaben.
OP:
Im OP war ich wahrscheinlich am meisten, eben wegen des wenigen Personals. Da operieren eigentlich immer der Chefarzt oder einer der Oberärzte. Es war insgesamt eine nette Atmosphäre im OP. Der Chef kann manchmal etwas schroff werden, weiß das dann aber auch einzuordnen. Man konnte immer Fragen stellen und hat auch Erklärungen bekommen. Dienstags operieren auch noch zwei Belegärzte im ambulanten OP-Zentrum, bei denen ich oft dabei war. Die sind beide sehr nett und erklären gerne und es ist generell eine entspannte Stimmung dort.
Ambulanz:
In der Ambulanz gab es für mich wenig eigenständig zu tun, sodass ich da nicht so viel war. Man kann etwas untersuchen üben, manchmal die Anamnese mit den Patientinnen machen, sonst aber auch viel zuschauen.
Chemo:
Die Chemo-Ambulanz wird von einer Oberärztin und meistens einer Assistenzärztin betreut. Dort war ich garnicht in meiner Zeit, sodass ich dazu nichts sagen kann.
Fazit:
Das Haus gibt sich finde ich, vor Allem im Vergleich mit meinem nächsten Tertial, echt Mühe mit den PJs und trotzdem ist es ein recht entspanntes Haus fürs PJ.
Die Gyn und Geburtshilfe war eine sehr nette Abteilung. Man kann dort viel lernen, wenn man das möchte, und ist auf jeden Fall Teil des Teams.
Ich würde wieder dort hin gehen.