Wer Wert auf gute Freiheitmöglichkeiten legt, ist in Kempten definitiv richtig! Wer viel lernen möchte eher nicht....
Erstmal zur Orga und zum Wohnen:
Die Organisation läuft über die wirklich super engagierte PJ-Beauftragte und ist absolut top! Am ersten Tag erhält man bei einem Einführungstag alles was man braucht, von Passwörtern über Schlüssel bis hin zu Essensmärkchen. Und auch im Verlauf kann man bei jedem Problem immer zu ihr gehen!
Das Klinikum Kempten stellt allen PJlern ein Zimmer, entweder im PJ-Haus oder in einem der beiden WGs (3er und 4er). Das PJ-Haus ist zwar nicht modern, hat aber alles was man braucht und bietet den Vorteil, dass die meisten PJler dort unterbracht sind - langweilig wird es also nie. Alle Unterkünfte sind ein gutes Stück von der Klinik entfernt - ein Fahrrad mitzubringen (oder ein Auto) lohne sich auf jeden Fall! Die PJ-Gemeinschaft ist in Kempten wirklich super und es findet sich immer jemand zum Skifahren, Bouldern, Klettern, Kochen oder worauf auch immer man Bock hat. Die Nähe zu den Bergen sorgt für einen wirklich super Freizeitwert! Die Kosten für das Zimmer und das gestellte Essen wird direkt vom Gehalb abgezogen, 400€ bleiben aber übrig.
Zur Klinik:
Frühstück und Mittagessen (und wer möchte Abendessen) werden von der Klinik gestellt, sodass wir PJler nahzu immer zusammen in der Klinik geführstückt und Mittaggegessen haben.
In der Inneren wird man fest entweder in der Pulmo (2 Monate) + Gastro (2 Monate) oder in der Kardio + Hämatoonko eingeteilt. Je nachdem, welche Assistenten gerade wo sind, kann jede Station gut sein - oder eben nicht... Prinzipiell sind fast alle Assistenzärzte nett, wer PJ in Kempten machen möchte, sollte sich aber bewusst sein, dass man als PJ tendentiell für alle Blutentnahme und fürs Viggos legen zuständig ist. Je nachdem, welchen Assistenten man erwischt, bekommt man dabei Hilfe und kann mit auf Visite gehen, eigene Patienten übernehmen und etwas lernen - oder eben nicht... Häufig liegt es auch nicht an der mangelnden Motivation der Assistenten, den PJler etwas beizubringen, sondern an Unterbestetzung und zu vielen Patienten pro Assistent. Am Vormittag wenig anderes zu tun als Blut abzunehmen und Viggos zu legen ist dennoch eher die Regel wie die Ausnahme. Wer sich aber nachdrücklich dafür einsetzt, IMMER mit auf Visiste gehen oder eigene Patienten haben möchte, der kann das in der Regel auch - Eigeninitiative ist also gefragt, ansonsten muss man damit rechnen, nur Blutabnahme zu machen, Berichte von Hausärzten anzufordern und was auch immer sonst nocht für ungeliebte Aufgaben anfallen. In meinem PJ-Tertial war wir PJler aber häufig so genervt von den viele Blutentnahmen, dass die Motivation sich einzusetzten und für ein wenig Lernerfolgt länger zu bleiben, meistens geringt war....
In jedem Rotationsplan sind fest 2x 2 Wochen in der Notaufnahme (ZINA) einplant - ein wirklicher Lichtblick, die Zeit dort war super! Die Stimmung im ZINA-Team ist super, eigene Patienten zu übernehmen ist die absolute Regel, es wird viel erklärt und man kann als PJler fast wie ein vollwertiger Assistenzarzt mitarbeiten. Je nachdem, wie viele PJler oder Famulaten gerade in der ZINA sind, haben wir uns selbstständig in den Früh- und Spätdienst eingeteilt. Wer mal unter der Woche frei haben möchte, kann immer einen Wochenenddienst mitmachen. Auch Notarzt mitzufahren ist möglich. Ich konnte in der ZINA-Zeit wahnsinnig viel lernen, habe viele spannende Krankheitsbilder sehen können und sehr viel selbstständigen Patientenkontakt gehabt!
PJ-Unterricht findet jede Woche 2-4x statt und ist mal super, mal okay. Vor allem der Radio-PJ-Unterricht ist sehr zu empfehlen!
Zusammenfassend hätten wir PJler in meinem Tertial mit einem gehörigen Haufen Motivation und Eigeninitiative sicher mehr aus dem Terital herausholen können - da es für uns alle das letzte Tertial war, haben wir oft im Angesicht der gefühlt endlosen Blutentnahmen resigniert..... Nur die ZINA-Zeit war wirklich top!
Abseits der Klinik war die Zeit in Kempten aber trotz allem super, wir waren sehr viel Skifahren, in der Boulderhalle oder in den Bergen - fast alle PJs kommen wegen der Berge nach Kempten und sind dementsprechend motiviert, viel zur erleben :)
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal, Kempten ist ein Lehrkrankhaus der Uni Ulm.
Wegen der super Freizeitmöglichkeiten ist Kempten trotz der mäßigen Lehre im Krankenhaus beliebt und die Plätze schnell voll. Es lohnt sich aber immer mal wieder ins PJ-Portal zu schauen, ich habe meinen Platz auch erst als Nachrücker bekommen.