Ich möchte euch hier über mein 1. Tertial berichten, welches ich an der Landesklinik Tamsweg ablegt habe. Das Krankenhaus gehört zu den Salzburger Landeskliniken und ist relativ klein und ländlich. Es gibt im Prinzip eine interdisziplinäre Station mit 50 Betten, eine Palliativstation, eine Reha-Station und eine ICU mit 4 Betten. Außerdem besitzt das Haus eine Heliport, der regelmässig genutzt wird, ein CT, einen Schockraum. Das wars dann auch schon :)
Der Tagesablauf besteht aus Morgenbesprechung und dann freie Einteilung, was man machen möchte. Ich war quasi immer in der Notaufnahme, ich glaube, ich hab im gesamten Tertial nur 2x Visite mitgemacht. Da ich persönlich die Lehre auf Visite nicht so gut fand, hab ich dann immer mit dem zuständigem Assistenzarzt in der Notaufnahme gearbeitet. Die Notaufnahme ist eine Kombination aus Aufnahme und Notaufnahme und es ist hier zwar meistens was los, aber nie super viel wie man es aus großen Häusern gewohnt ist. Es ist immer ein Assistent der Inneren für die Notaufnahme verantwortlich, welcher sich meistens in dem ersten Basisjahr befindet. Dementsprechend ist es extrem davon abhängig, was und wie man lernt, welcher Arzt da ist. Die Pflege ist sehr sehr nett, ich habe mich wirklich sehr gut mit denen Verstanden und es war eine unglaublich tolle Zeit dort. Ich hatte auch Glück mit den Ärzten und habe wirklich gerne dort gearbeitet. Grundsätzlich muss man sich aber darauf einstellen, auch wirklich viel alleine zu machen. Ich hatte sehr schnell sehr viel Verantwortung, habe PatientInnen selbstständig betreut, aufgenommen oder wieder entlassen und das oft nur mit Rücksprache mit dem Assistenten im Nachbarzimmer oder telefonisch. Trotzdem war immer wer da, wenn man wirklich Hilfe gebraucht hat. Mir hat das sehr gut gefallen so, da ich so sehr viel gelernt habe und mein selbstständigen Arbeiten wirklich viel besser geworden ist. Wenn gerade nicht viel los war, hat man mit der Pflege oder Ärzteschaft Kaffee getrunken, Mittagessen war jeden Tag möglich (und sehr gut, viel, gute Auswahl und kostenlos) und das war super!
Zusätzlich hat man die Möglichkeit, auch mit dem Notarzt mitzufahren. Dafür bekommt man einen Melder und wird dann von der Notaufnahme mit dem NEF abgeholt, wenn man möchte. Es gibt jedoch meistens nur 1 Einsatz pro Tag (wenn überhaupt).
Arbeitszeit: Ich bin immer relativ lang geblieben, man konnte aber immer gehen, wenn nichts los war. Ich würde sagen, zwischen 15-16 Uhr ist Schluss, mal früher, mal später. Kann man sehr individuell besprechen. Überstunden werden gesammelt und kann man dann auch freinehmen, einen Studientag gibt es aber nicht.
Freizeit: Tamsweg ist ein kleiner, beschaulicher Ort mit einer kleinen Innenstadt. Ich fand es total toll, aber natürlich ist da nicht der Mittelpunkt der Welt. Wie auf dem Land üblich, sind aber quasi immer in der Umgebung irgendwelche Feste. Wandern kann man natürlich auch sehr gut in der Gegend, ich war immer mit mehreren PJlern aus den anderen Bereichen unterwegs und wir waren eigentlich jedes Wochenende irgendwo wandern. Ein Auto ist tatsächlich sehr hilfreich, es gibt nur einen Bus und auf ein Auto ist man tatsächlich relativ angewiesen, wenn man was unternehmen möchte.
Ich war der einzige PJler in der Inneren, es sind bis zu 2 gleichzeitig geplant, was völlig in Ordnung ist. Zusätzlich gibt es noch PJler in der Chirurgie, ggf. auch Gyn. Eine Wohnung direkt neben dem Krankenhaus wurde gestellt, mir hat es da sehr gut gefallen. Arbeitsweg 1 Minute :)
Ich würde mich freuen, wenn euch mein Erfahrungsbericht weitergeholfen hat. Ich würde definitiv empfehlen, das Tertial hier zu absolvieren. In einem kleinen Haus lernt man einfach sehr viel und darf auch viel machen.
Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne über das Kontaktformular.
Bewerbung
Bewerbung 1 Jahr im Voraus genügt sicherlich, ich hatte erst ein halbes Tertial gebucht und dann doch nochmal verlängert (im Vorhinein). Läuft über die SALK, Organisation problemlos.