Wie so oft, steht und fällt es mit den Personen, die dort arbeiten. Und leider reicht ein Choleriker, um einem das gesamte PJ zu vermiesen. Insbesondere wenn man jeden Tag vor versammelten Mannschaft beleidigt wird. Da hilft es leider auch nur wenig, wenn sich die OÄ danach für das Verhalten der Person entschuldigen.
Nun gut, soviel dazu. Der Rest war nämlich eigentlich sogar ganz gut. Ein OA bemüht sich wirklich sehr um die Lehre, versucht wöchentlich eine Stunde einzuräumen, in der man viel durchsprechen und lernen kann. Man hat die Möglichkeit die Hälfte des Tertials auf ITS und die andere Hälfte im OP zu verbringen und darf hier auch wirklich viel machen bis hin zu eigenen Einleitungen, Arterie/ ZVK legen, ... An alles wird man schrittweise herangeführt und konnte jederzeit fragen. Auch die Schwestern helfen gern weiter. Ebenso ist es möglich/vorgesehen, für je 1 Woche auf die Palliativstation und Schmerzstation zu rotieren, was nochmal mehr tolle Einblicke liefert. Auf ITS durfte man Patienten selbst visitieren und hat einen Einblick in die komplexe Beatmung erhalten.
1x pro Woche gibt es eine PJ Fortbildung für alle Pjler , wobei jede Woche eine andere Fachrichtung das Seminar hält. Auch an den Röntgendemos kann man regelmäßig teilnehmen und bekommt hier wirklich viel erklärt. Pünktlich Feierabend ist ebenso meist möglich gewesen, sogar häufig vorher (evtl aber auch coronabedingt). Nach Absprache war auch ein Tag im Notarzteinsatzfahrzeug möglich.
Hätte es die äußerst cholerische Person nicht gegeben, wäre das wohl ein super PJ Tertial gewesen. So war es allerdings ein Albtraum. Wer ein dickes Fell hat und bestenfalls noch männlichen Geschlechts, dem kann ich das PJ hier empfehlen. Ansonsten muss man Glück haben, dass man nicht zum Opfer wird.