Ein PJ-Tertial in der Psychiatrie im Markus Krankenhaus kann ich sehr empfehlen. Ich hatte 4 Monate lang viel Freude am interdisziplinären Arbeiten mit ärztlichen Kolleg*innen, dem Pflegepersonal, Sozialarbteier*innen sowie Ergo-und Physiotherapeut*innen. Die Arbeitszeit begann morgens um 8:15 Uhr mit einer kurzen Besprechung auf Station, gefolgt von der Frühbesprechung und der anschließenden Stationsarbeit. Auch an Konsilen, sowie an Tagdiensten in der eigenen Aufnahme der Psychiatrie und in der Institutsambulanz sowie an Wochenenddienst durfte man auf Wunsch (keine Verpflichtung) teilnehmen. PJ-Unterricht wurde 1x wöchentlich neben einem Radiologiekurs angeboten. Die Oberärzt*innen haben sich zusätzlich regelmäßig Zeit genommen, selbst noch Wissen zu vermitteln und Fragen zu beantworten.
Zunächst war ich auf der Suchtspezifischen Station 32A eingeteilt. Mit Team habe ich mich sehr gut verstanden und konnte bereits nach den ersten Wochen viel eigenständig arbeiten. Hierzu gehörte unter anderem die vollständige Betreuung eigener Patient*innen vom Aufnahmegespräch bis zum Entlassungsbrief. Es war mir möglich, mir für die Patientengespräche viel Zeit zu nehmen, Konsile anzumelden und (in Rücksprache mit dem Ärzteteam) auch Medikation anzuordnen. Insbesondere gefiel mir der wertschätzende Umgang des gesamten Teams mit den Patient*innen und der ganzheitliche Gesundheitsansatz der Psychiatrie. Neben der psychiatrischen Erkrankung wurde immer auch der Fokus auf körperliche Beschwerden gelegt, sodass man neben Gesprächstherapie und psychiatrischer Medikation auch viele allgemeinmedizinische/ internistische Fragen beantworten konnte. Im Verlauf durfte ich auch eine Gruppentherapie am Nachmittag selbstständig übernehmen.
Zudem konnte ich nach Rückfrage zwei Wochen auf die Akutstation 30 A wechseln. Als PJler konnte ich hier etwas weniger eigenständige Aufgaben übernehmen, wurde aber in die Stationsarbeit fest eingebunden. Auch hier nahmen sich die Assistenzärzt*innen sehr viel Zeit für Erklärungen und Rückfragen. Insgesamt fühlte ich mich im gesamten Team sehr wertgeschätzt und gut betreut.
Die Arbeitszeiten waren durch den späteren Arbeitsbeginn in der Psychiatrie meist bis 17 Uhr. Auf Nachfrage war es jedoch auch kein Problem früher zu gehen. Allerdings habe ich beim Arbeiten meistens die Zeit vergessen, da meine Aufgaben sehr abwechslungsreich und auch wirklich erfüllend waren.
Das Psychiatrietertial stand ganz am Anfang meines PJs. Ich hatte mich für Psychiatrie als Wahlfach entschieden, da ich eigentlich Internistin werden und das Fach als wichtigen Zugewinn an Wissen für eine hausärztliche Tätigkeit angesehen habe. Am Ende des Tertials stand für mich jedoch fest, dass ich den Facharzt für Psychiatrie machen möchte und das am liebsten am MKF. Das Tertial hat mich sehr überzeugt und ich würde es jedem weiterempfehlen.