Ich wusste von vornherein, dass Chirurgie nicht mein Tertial wird. Die PJ-Betreuerin ist aber eine sehr liebe Oberärztin, die sich Mühe gibt, dass man sich die Rotationen so einteilen kann, wie es für jeden passt. Ich habe größtenteils die Unfallchirurgie übersprungen und dafür mehr Zeit in der Notaufnahme verbracht. Die Allgemeinchirurgie war viel OP Zeit. Auf Station gab es außer Blutabnehmen auch nicht allzu viel zu tun. Es gab zwei PA-Studentinnen, die die Station komplett im Griff hatten. Auf Nachfrage durfte ich auch mal einen Brief schreiben. Die meiste Zeit war ich aber im OP. Die OP Schwestern sind alle sehr lieb und nachsichtig, wenn man mit dem Einwaschen/steril Anziehen am Anfang so seine Probleme hat. Die Gefäßchirurgie war dann eine wirklich schöne Station. Ein kleines, familiäres Team, mit dem ich gern im OP stand und an den nicht-OP-Tagen gab es in der Angio oder in der gefäßchirurgischen Praxis immer etwas zuzuschauen und zu lernen. Die Notaufnahme war die für mich schönste Station, weil ich viel selbst machen und eigenständig arbeiten durfte. Die Assistenzärzte haben mir früh viel zugetraut und mich oft auch allein auf Patienten losgelassen. Wenn mal nichts los war, konnte man auch mal nichts tun oder zu den Internisten rüber gehen und da mitlaufen.
Da das Personalwohnheim unbewohnbar war, waren wir in (Ferien-)Wohnungen in 3er WGs, ca. 5 min zu Fuß von der Klinik entfernt, untergebracht. Ich hatte sehr viel Glück mit meinen Mitbewohnerinnen und wir haben viel gemeinsam unternommen.
Ein bisschen nervig waren alle 4 Wochen die Vorlesungen in Hamburg. Aber auch das ist mit den anderen PJlern zusammen entspannt machbar und für die meisten war das auf einem Freitag dann auch schon der halbe Weg zum Wochenende nach Hause.